Natürlich geht das. Hunde bzw. Tiere allgemein, haben wie wir Menschen unterschiedliche Charakter. Ein Dobermann oder Schäferhund kann einfacher sein, wie andere Rassen. Es kommt ganz darauf an, welchen Charakter er hat und wie man mit ihm umgeht. Geht man falsch mit einem Hund um, ist auch ein Labrador kein Anfängerhund. Die können auch extrem bissig werden.
Sowas wie einen Anfängerhund gibt es auch nicht. Versauen kann man jeden Hund.
Wichtig ist, dass man sich vorher informiert. Wissen über Haltung, Pflege, Erziehung sind unabdingbar. Und dann muss man als Halter auch vom Hund lernen, nicht nur der Hund vom Halter.
Tiere kommunizieren über die Körpersprache. Also muss man seinen Hund kennen - richtig kennen. Kennt man ihn nicht, hat man das, was etwa 80% der Hundehalter haben. Einen unerzogenen, nicht abrufbaren Hund. Und das sind tickende Zeitbomben. Dabei spielt die Hunderasse absolut keine Rolle.
Wenn Du einen Welpen nimmst, hast Du z.B. die Chance, alles genau abzustimmen. Ein Welpe ist eben ein Baby, ungeformt und doof. 😉 Da kann man gut ansetzen. Sie haben keine schlechten Erfahrungen gemacht, und waren keine Rumreichware.
Ein älterer Hund, ist da eine andere Sache. Da musst Du vorher wissen:
- Wo kommt er her?
- Was hat er erlebt?
- Wie verhält er sich in verschiedenen Situationen?
- Wie weit ist er erzogen?
- Kann ich ihn im Fall der Fälle resozialisieren?
Da kauft man die Katze im Sack.
Und da würde ich dann eher sagen, dass das nichts für Anfänger ist.
Man kann natürlich auch einen älteren Hund haben, der eine totale Knutschkugel ist. Danach muss man aber intensiv suchen. Dann ist das kein Problem.
Ich habe inzwischen den 7. Hund.
Hund Nr. 1 - Schäferhündin
Absolut abrufbar und komplett abgerichtet. Die hat gemacht, was man gesagt hat. Da hat es gereicht, einfach nur den Finger zu heben. Wir haben sie nicht abgerichtet. Es war einfach ihr Charakter. Der war auch sehr stark. Das ging sogar soweit, dass man niemals ausversehen "fass" sagen durfte. Dann war aber hallelujah... Sie hat auch nur auf die Bezugsperson gehört. Zum Aufpassen bei jemanden abgeben, war da nicht.
Aber sie war toll. Absolut toll.
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Hund Nr. 2 - Großer Terrier Mischling
Aus dem Tierheim, 9 Monate alt. Der war so eine ruhige Seele, dass es absolut keine Erziehung gebraucht hat. Wir haben da absolut nichts gemacht. Der hat sofort gehört. Treudoof haben ihn alle genannt.
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Hund Nr. 3 Zwergschäferund Mischling
Absolut rotzfrech und unbelehrbar. Die Erziehung war ein Kampf. Er hat nie gebissen. Er war nur völlig überdreht. War schon fast zum Haare raufen... Aber am Ende haben wir es geschafft.
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Hund Nr. 4 - Foxterrier
Aus dem Tierheim, als Welpe. Habe da ein Praktikum gemacht, als wir die von einem Vermehrer weggeholt haben.
Absolut lieb, aber auch ein etwas schwieriger Fall. Stur wie sonst was.
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Hund Nr. 5 - Weißer Schäferhund
Den habe ich von privat. Da war er 7 Jahre alt. Er wurde gequält, in einen Zwinger gesperrt in dem er sich kaum um sich selber drehen konnte. Schwanz gebrochen, Schläge auf dem Kopf, und hat nur Müll zu fressen gekriegt. Er kam als Skelett zu mir, so dünn war er.
Da war eine komplette Resozialisierung nötig. Aber den hat man nicht wieder so hinbekommen, wie gewünscht. Aber er hat wieder Vertrauen gefasst. Ich konnte ihn trotzdem überall mit hinnehmen.
Trotz allem, war er immer noch so lieb. Das tut im Herzen weh, auch wenn er schon verstorben ist.
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Hund Nr. 6 - Staffhordshire Terrier
Unglaublich liebevoll, ruhig und sanftmütig. Da war die Erziehung auch relativ einfach. Aber sie war eigen, was die Bezugsperson anging. Nicht gefährlich, aber dezent eifersüchtig. Was ich aber nach kurzer Zeit auch im Griff hatte. Sie war total verschmust und hat immer aufgepasst, dass es allen gut geht. Wenn man gestolpert und hingefallen ist, hat sie echt versucht einen wieder hochzudrücken. ^^
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Hund Nr. 7 - Terrier Mix
Den habe ich mit 4 Monaten geholt. Er hat vom ersten Moment an gehört. Lief ohne weiteres bei Fuß. War sofort stubenrein. Ich konnte ihn schon mit 7 Monaten frei laufen lassen. Dabei habe ich mich mit der Erziehung kaum beschäftigt. Wir haben hauptsächlich gespielt und gekuschelt. Das hat wohl schon gereicht.
Wie Du siehst, sind sie alle unterschiedlich. Schau Dich um, informiere Dich und guck, welcher Hund am besten zu Dir und Deinem Leben passt.
Ich selber war noch nie in einer Hundeschule. Ich habe durch machen gelernt. Das ist auch nicht schwer, aber zeitaufwendig. Und das ist der wichtigste Punkt: Zeit! Die muss da sein. Egal wie.
Aber wegen dem Hundeführerschein, wirst Du nicht um die Hundeschule rumkommen. Gerade wenn es ein Dobermann werden soll, ist das ein Muss. Wegen dem Listenhund-Blödsinn.