Profil von windspiel

09072013

23.03.2014, 16:48

Vernachlässigt und verzweifelte Schreie nach Aufmerksamkeit

So könnte man meine Situation wohl zusammenfassen. Ich bin weiblich, fast 17, meine kleine Schwester 13. Seit sie geboren ist liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf ihr. Bei mir waren meine Eltern strenger und auch heute behandeln sie mich ungerecht. Auf Gespräche lassen sie sich nicht ein, sie nehmen sich nie Zeit für mich, sagen immer sie könnten gerade nicht. Und dann sehe ich, wie sie sich mit meiner Schwester beschäftigen. Wenn ich dabei bin gehen sie weg, dabei habe ich ihnen nichts getan. Wenn ich sie zur Rede stelle heißt es nur, meine Schwester hätte es nötiger. Sie hatte auch kleine psychische Probleme die jetzt aber schon seit vielen Jahren behoben sind. Meine Mutter hat einmal im Streit mit mir gesagt, dass ihr meine Schwester wichtiger ist als ich und ich immer Schuld sein werde, egal was passiert oder ob meine Schwester in Wahrheit schuld ist, weil ich "die ältere bin". Meine Eltern ignorieren mich einfach und spielen mir, wenn sie mal wieder wollen, dass ich meiner Schwester bei Hausaufgaben usw. helfe, vor, dass sie mich lieben etc.

Durch dieses Gefühl, nicht gewollt zu werden, bin ich Einserschülerin geworden und bin in allem, was ich mache, perfektionistisch und ehrgeizig. Dennoch bekomme ich keine Aufmerksamkeit. Wenn meine Schwester statt einer 5 mal eine 4 bekommt, werden daheim Freudentänze aufgeführt. Wenn ich mal eine zwei bekomme, heißt es gleich: "Hast du mal wieder nicht gelernt? Zur Strafe darfst du heute nicht ins Internet." Und das machen sie auch, wenn ich 10 Stunden Schule hatte und mich eigentlich im Internet ein wenig entspannen will. Ich kann auch keine anderen Menschen an mich ranlassen, ich halte zu meinen Freunden immer eine gewisse Distanz, habe vor meinen Freunden absolute Berührungsängste und es fällt mir schwer, sie zu umarmen oder ihnen richtig zu vertrauen. Bei Menschen, die selbst auch eine Distanz zu mir haben fühle ich mich wohler und ich kann sie auch umarmen oder berühren. Das ist vor allem bei etwas älteren Menschen so, etwa um die 25 bis 35 Jahre. Woran könnte das liegen?

Ich will nicht zu irgendeiner Therapie, auch wenn ich sehe, dass ich über die Jahre ein großes Problem entwickelt habe. Wie kann ich lernen, dieses Kindheitsproblem des ewigen benachteiligt werdens und des Neids zu verarbeiten?

Mit meinen Eltern kann ich nicht reden. Bitte keine Vorschläge in diese Richtung. Sie lassen nicht mit sich reden und machen nebenher einfach etwas anderes, nehmen mich nicht ernst, beleidigen mich etc.

Vielen Dank für hilfreiche Beiträge.