Ich würde Dir zu einem ordentlichen Fahrtraining raten - und mit ordentlich meine ich, dass es auch zünftig etwas kosten darf.
In Deinem Alter habe ich mein Sparschwein geschlachtet und bin für zwei Tage nach Norditalien an ein solches Training von Maserati gefahren; da gab es das volle Programm - von der Theorie-Stunde, wie man das Lenkrad richtig hält, den Rennstreckenfahrten mit Telemetrie, der lustigen Wackelplatte, die dem Wagen mit 60 km/h das Heck ausbrechen lässt bis hin zur kleinen Gymkhana-Challenge. Von den zur Verfügung gestellten Autos ganz zu schweigen! ;-)
Ein solches Training fördert die eigenen Stärken und Schwächen zu Tage, was es aber auch macht, ist einem aufzuzeigen, wie man richtig schnell fährt. Und erstaunlicherweise ist es eine fast sanfte Art, wie man mit dem Auto umzugehen hat. Zugegeben, das ganze Herumdriften mit 450 PS machte auch irre Spass, aber schnell fahren heisst halt nicht brutales Reinbremsen in Kurven, ruckartiges Rumkurbeln am Lenkrad oder blindlings auf's Gas Latschen; so ist man nur die ganze Zeit damit beschäftigt, den "bockenden Gaul" unter dem Sattel zu bändigen.
Nein, sportliches Fahren ist eine fliessende Angelegenheit - abgesehen vom Bremsen, welches initial mit voller Wucht zu erfolgen hat, "schwimmt" man auf dem Asphalt. Man durchbricht nicht die Grenzen des Wagens (womit ich salopp gesagt die Haftreibung meine ;-), sondern hangelt sich dieser entlang - und mir nichts, dir nichts, kratzt man an der Rundenzeit des Instruktors.
Diese Erkenntnis führte dazu, dass ich auch auf der Strasse wesentlich sanfter und vor allem reifenschonender fuhr; unter Berücksichtigung der anderen Verkehrsteilnehmer, der StVO und der Ausnutzung des mir zur Verfügung stehenden Platzes kann ich auch auf öffentlichen Strassen Spass haben, ohne mein eigenes Leben oder dasjenige anderer Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Denn der Grenzbereich wird durch diese Fahrweise wesentlich breiter.
Woran Du aber ausser der Fahrweise auch arbeiten solltest, ist Deine Impulskontrolle; ich für meinen Teil habe gute Erfahrungen damit gemacht, mir das Ziel meiner Fahrt vor Augen zu halten.
So sage ich mir auf dem Weg zur Arbeit, dass ich ohne Stress und möglichst erholt dort ankommen möchte, um gut durch den Tag zu kommen - wie ich dabei fahre, kannst Du hier lesen: https://www.gutefrage.net/frage/wie-schaetzt-ihr-euch-als-autofahrer-ein?foundIn=list-answers-by-user#answer-184393000
Hingegenfahre ich am Sonntag Morgen um 7 Uhr mit dem klaren Ziel los, auf der Passstrasse hinter dem Nachbarort Spass zu haben - was so weit geht, dass wenn ich wider Erwarten hinter einem dieser grässlich früh aufstehenden Opas landen sollte rechts ranfahre und 5 Minuten warte. Denn es ist Sonntag, ich habe alle Zeit der Welt und ich fahre um der Freude willen.
Um vielleicht zum Schluss auf Deine Sucht-Analogie zurück zu kommen; ich finde, man könnte die Freude am Autofahren durchaus mit Alkoholgenuss vergleichen. Unter der Woche lässt man es meistens sein, trinkt Wasser, Kaffee und Tee, und am Wochenende geniesst man ein paar Drinks, Bier oder einen guten Wein - auch mit Freunden.
Trinken in Gesellschaft heisst dann aber nicht, dass es in einem pubertären Wetttrinken auszuarten braucht! Und falls man dann doch noch nicht ganz vom Rauschtrinken weggekommen ist - da gibt es ja immer noch den Ausflug auf die nächste Rennstrecke. Nüchtern, versteht sich. ;-)