Warum fühlen sich Menschen zu linkspolitischen Ideen hingezogen?

Mich beschäftigt die Frage, warum Menschen sich für linke, linksgrüne oder auch „woke“ Ideen begeistern. Ich möchte politisch linkstehende Ideale an dieser Stelle nicht kritisieren. Es geht mir darum, eine Mentalität zu verstehen, die mir aufgrund meiner eigenen Sozialisation total fremd ist.

Ich stamme aus einer ganz „normalen“ kleinbürgerlichen Familie der 1970er-Jahre, linkes Denken oder linke / linksgrüne Debatten kamen dort nicht. Natürlich versuche ich auch, die Welt in meinem persönlichen Umfeld (Arbeitsplatz, Familie, Verein usw.) im Rahmen meiner begrenzten Möglichkeiten ein kleines Stückchen besser und gerechter zu machen. Ich käme jedoch nicht auf die Idee, für eine grundsätzlich andere Gesellschaftsordnung zu kämpfen, schon gar nicht durch Proteste, „zivilen Ungehorsam“ oder dergleichen. 

Deshalb meine Frage: Warum identifizieren sich Menschen mit linksgrünen Ideen? Für die man sich häufig auch sehr leidenschaftlich ,sehr kämpferisch engagiert?

Wird man so, weil die eigene Familie links bzw. linksgrün geprägt war und man die politische Einstellung quasi von den Eltern übernimmt? (Was letztendlich ein konservativer Mechanismus wäre.) Oder sind es persönliche Erfahrungen (z.B. selbst erlebte Ungerechtigkeit und Diskriminierung), durch die man sich von linkspolitischen Vorstellungen angezogen fühlt? Sind es Gruppenzwang und Gruppendruck an Schule oder Uni? Oder etwas ganz Anderes?

Mir geht es wie gesagt nicht ums Verurteilen, sondern ums Verstehen von etwas, das mir selbst total fremd ist. 

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Die Ideen sind simpel und auch für schlichte Gemüter leicht zu erfassen. Außerdem ist bei schwachen Menschen der Trieb unwiderstehlich dazuzugehören und seine eigene Gutartigkeit im Rudel unter Beweis zu stellen. Man kann sich dann als Ritter des Lichtes fühlen, der gegen alles Andersdenkende Dunkel kämpft. Er kann nicht verlieren, da er über die alleinige Wahrheit verfügt und alles andere Müll ist.

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