Ja, ja, die Brasilianer! Ich selbst habe jahrelang dort gelebt, meine Frau ist Brasilianerin, ein Sohn ist dort geboren, der andere hier in Deutschland. Ich habe am Beginn meines Aufenthaltes dort genau wie Du empfunden und war rundum zufrieden mit meinem Umfeld, Freunde und so. Alle nett und freundlich.

Diese Wahrnehmung hat sich aber nach kurzer Zeit geändert. Die Freundlichkeit der Brasilianer (ich mag hier nicht verallgemeinern und Vorurteile habe ich schon gar nicht, schließlich ist meine ganze Familie heute brasilianisch) ist doch einigermaßen eigennützig. Man ist sofort mit jedermann gut Freund aber das scheint meistens nur so. Jeder hilft so gut er kann, Du darfst aber nicht in das Missverständnis verfallen, zu glauben, die Hilfe sei uneigennützig. Jeder Gefallen, den Dir jemand tut, wird irgendwann eingefordert. Glaube nicht, dass sie deren Hilfe nicht zurückfordern. Irgendwann kommt die Rechnung -- auf die eine oder andere Weise.

Es gibt zwar heute eine zunehmende Mittelschicht aber der überwiegende Teil der Leute lebt immer noch in ärmlichsten Verhältnissen. Und um sich aus denen zu befreien ist fast jedes Mittel recht. Man muss das verstehen -- keiner kann sich erlauben einfach nur zu helfen um zu helfen. Die Leute nutzen einfach jede Chance, um einen Vorteil für sich zu erlangenm und das funktioniert am besten mit Freundlichkeit.

Von meinen besten Freunden wurde ich aufs heftigste betrogen. Dieselbe Story habe ich von anderen erfahren, denen da Gleiche passiert ist.

Nach meiner Erfahrung ist das in Old-Germany anders: Hilfe unter Freunden ist Hilfe um der Hilfe willen, es sei denn, Du gehst zur Bank, um einen Kredit aufzunehmen aber davon reden wir ja wohl nicht. Die Menschen in Deutschland sind meist ernster. Richtig! Aber sie meinen, was sie sagen. Brasilianer sind exzessiv freundlich aber sie meinen es oft nicht ernst und die Freundlichkeit ist nur oberflächlich.

aber zuletzt -- natürlich gibt´s hier wie da Ausnahmen, wie üblich.

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Wie das mit Osterreich und der Schweiz ist weiß ich nicht aber für Deutschland gilt:

Du brauchst einen gültigen Reisepass, in den dann die Ein- und Ausreise eingestempelt wird. Mit diesem Touristenvisum kannst Du 90 Tage im Land bleiben (insgesamt max. 180 Tage pro Jahr), musst aber nach Ablauf wieder ausreisen (wiederum Stempel bei Aus- und Einreise). Du kannst also mit dem Wagen (oder mit Bahn, Schiff oder Flugzeug) über jede brasilianische Grenze das Land verlassen, stempeln lassen, sofort wenden, zurückfahren und wieder stempeln lassen. Das reicht! Dann allerdings brauchst Du eine definitive Dauerlösung (Visum oder Dauer-Aufenthaltsgenehmigung). Habe das selbst praktiziert. Du musst nur darauf achten, dass Du für das jeweilige Hilfs-Ein-/Ausreiseland kein Visum brauchst (Uruguay ist da z.B. völlig problemlos, funktioniert genau wie in Brasilien). Dann hast Du natürlich schlechte Karten.

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Ich bin den umgekehrten Weg gegangen. Habe zuerst fließend spanisch in Argentinien gelernt und bin dann nach Brasilien gegangen. Dort habe ich dann auch wiederum fließendes portugiesisch gelernt.

Ich habe einen einfachen Trick angewendet: Ich sprach einfach spanisch und verwendete dabei die portugiesische Aussprache, die ich zunächst als allererstes völlig eigenständig erlernte. Hat prima funktioniert. Natürlich war mein portugiesisch am Anfang stark spanischlastig aber nach 4 Monaten hatte sich dieses Problem dann in Luft aufgelöst und mir wurde von vielen Brasilianern bestätigt, dass mein portugiesisch wirklich gut sei.

Tatsächlich ist es so, dass die meisten Brasilianer spanisch ganz gut verstehen, umgekehrt aber ist das ganz anders. Dennoch halte ich meine Methode aber auch für Deinen Fall für ganz gut geeignet. Dir wird es relativ leicht fallen, spanisch zu verstehen und zu lesen. Konzentriere Dich also einfach auf die Aussprache, lerne sie als erstes und schon kannst Du Dich einigermaßen flüssig verständigen und jeder wird verstehen, was Du sagst. Danach folgt dann die Detailarbeit. Das ist dann nur noch etwas pauken aber es sollte funktionieren.

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Die Antwort von RudolfFischer ist nur teilweise richtig. Es gibt nämlich - genau wie im amerikanischen Englisch - durchaus auch in Brasilien unterschiedliche Dialekte und ebenso wie dort stellt sich die Frage: Welcher Dialekt ist denn nun der "Richtige "? Und wie dort lautet die Antwort: Es gibt ihn nicht. Alle Dialekte haben nämlich eine gemeinsame Eigenschaft: Sie haben in der einen Region Wortaussprachen mit der originalen Hochsprache gemeinsam und in der anderen Region haben sie beim selben Wort Unterschiede und umgekehrt.

Die von ihm erwähnten dschi/tschi-Endungen gibt es - ganz grob - nur in der Gegend um Rio und weiter südlich, während im Nordosten die selben Endungen ausgesprochen wie geschrieben werden: di/ti bzw. de/te. Die Brasilianer selbst halten diesen nördlichen Diaslekt für das beste Portugiesisch in Brasilien. Es ist dem europäischen Portugiesisch am ähnlichsten. Wenn der Fragesteller also fragt, was er am besten oder zuerst lernen sollte, so ist das einfach eine Geschmacksfrage oder besser eine Frage des eigenen Aufenthaltsortes in den fraglichen Ländern. Daraus ergibt sich dann die Antwort von selbst.

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Keine Spur von Wahlrecht, sondern eine ziemlich rigide Wahlpflicht. Jeder Brasilianer (außer den Ausnahmen, die "nicaraguan" genannt hat, muss sich drei Monate vor der Wahl im Wahlregister eintragen lassen, egal wo er auf der Welt lebt. Zuständig sind im Ausland die Konsulate und Botschaften. Bis vor wenigen Jahren war, soweit ich weiß, selbst die Briefwahl ausgeschlossen. Das hat sich aber wohl in der Zwischenzeit geändert.

Dennoch ist die Nichtteilnahme an der Wahl nach wie vor strafbar.

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Und wieso sprechen die Kanadier französisch und Englisch, die Südafrikaner und Amerikaner Englisch, die Argentinier, Bolivianer, Kolumbianer, Chilenen, Venezolaner, Peruaner u.v.a.m. allesamt Spanisch? Weil alle diese Sprachnen "nur" Dialekte der Stammsprache sind und nichts anderes. Damit wirst Du leben müssen. Also hörst Du am besten auf, Dich zu grämen. Gewöhn Dich dran.

Außerdem: Erklär mir mal das Ding mit den 1.000 Jahren, bitte. Da gab es mal einen Ferntouristen mit Namen Christoph Columbus und der war 1494 unterwegs. Die Gründung all dieser Staaten hat dann immer noch etliche Jahre gedauert.

Todo claro, amigo meu?

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Na ja, wenn Du spanisch sprichst und Dein Besuch Portugiesisch, dann weißt Du doch schon, wie sehr sie sich ähneln, 0der?

Aber im Ernst: Beide sind romanische Sprachen und das Portugiesische ist aus einem iberischen Dialekt entstanden, denn es gab mal eine iberische Hochsprache aus der sich beide Sprachen entwickelt haben.

Während Spanisch eine Sprache ist, in der fast alles geschrieben wie gesprochen wird (übrigens fast die einzige, Deutsch inklusive) ganz im Gegensatz zu nahezu allen anderen Sprachen, ganz besonders den romanischen, wie französisch, italienisch, (natürlich Portugiesisch) und englisch, das auch aus dem romanischen kommt (zumindest großenteils) und in denen fast nichts geschrieben wird, wie´s ausgesprochen wird.

Es gibt also einen hohen %-Satz an Wörtern in beiden Sprachen, die gleich geschrieben, aber total unterschiedlich ausgesprochen werden. Und da die Portugiesische Sprache diejenige ist, die anders gesprochen, als geschrieben wird, verstehen sie aus dieser Situation heraus viel eher das, was spanischsprachige Leute sagen, weil sie zumindest eine gemeinsame Schrift haben, während umgekehrt diese Menschen, das Portugiesisch schlechter verstehn, weil sie die Aussprache nicht beherrschen.

Wenn Du Dich bemühst, langsam und deutlich spanisch zu sprechen, solltet Ihr sorum keine Probleme haben. Umgekehrt müsste Dir Euer Besuch ja nur aufschreiben, was er sagen will, daa sollte das sorum ebenfalls klappen.

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Hallo, da ich im Rhein-Main-Gebiet wohne, kann ich leider nichts über Varel sagen - aber üblicherweise kriegst Du Guaraná in portugiesischen Lebensmittel- oder Feinkostläden. Versuchs auch mal in einer Markthalle. In Frankfurt habe ich das Getränk immer in der "Kleinen Markthalle" gekriegt, die aber tatsächlich gar nicht klein, sondern sehr groß ist.

Eine Sache solltest Du bedenken: Guaraná ist unheimlich lecker aber mit ein bisschen Vorsicht zu genießen. In Brasilien trinken es die Leute vielfach als leichtes Powergetränk, das einen fit macht für länger andauernde körperliche Anstrengungen jeder Art. Ausdauer heißt das Zauberwort. Man wird wach, agil, lebendig und fit. Ähnlich wie wir den Kaffee verwenden oder den Tee. Man darf sich also jetzt nicht vorstellen, dass es so eine Art Droge ist. So weit geht das nicht, es gibt nämlich Leute, bei denen es überhaupt keinen derartigen Effekt zeigt. Bei mir zum Beispiel. Andere reagieren wiederum schnell und auch deutlich. Wer also Herzprobleme hat, sollte vielleicht doch eher die Finger davon lassen.

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Alles Blödsinn. Wer schon mal in Brasilien gelebt hat, wie ich z.B., der weiß, dass sich dieses Phänomen nicht nur bei Fußballern zeigt. Im Gegenteil: Es zieht sich durch die ganze brasilianische Gesellschaft und hat folgende Ursache:

Es ist statistisch so, dass es in brasilianischem Portugiesisch eine deutlich geringere Anzahl von Nachnamen gibt als zum Beispiel in Deutschland. Klar - wir haben die Müllers, Meiers, Schmidts und so weiter. Dort aber ist die Zahl der Bürger mit demselben Nachnamen anteilig sehr viel höher als hier bei uns. Dadurch haben Brasilianer mit einem solchen Nachnamen ein Identifikationsproblem. Sie lösen es durch eine unglaubliche Vielzahl von Vornamen, die teilweise geradezu abenteuerliche, freie Erfindungen sind, bis hin zur totalen Lächerlichkeit. Und da es in Brasilien keine behördliche Einschränkung bei der Wahl der Vornamen gibt (wie bei uns in Deutschland), erfindet man Vornamen auf Teufel komm raus um jede Person einwandfrei identifizieren zu können, was in Deutschland wegen eben dieser amtlichen Beschränkungen unmöglich wäre.

Und dadurch spricht man sich halt auch so an. Der Vorname ersetzt also quasi den Nachnamen, wenn man genau wissen möchte über wen oder mit wem man da gerade redet.. Das führt zu ganz merkwürdigen Effekten. So kann es einem passieren, dass man sich in der Nachbarschaft nach einer bestimmten Person umschaut. Fragt man nach dem Nachnamen, weiß in der Regel kein Mensch, wer gemeint ist. Nennt man aber den Vornamen, nicken dann alle Befragten sofort mit dem Kopf und wissen Bescheid.

Das ist Brasilien!.

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Hi, Buenos Aires ist ein Moloch von Stadt. Sehenswert, aber auch chaotisch. Mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten ist B.A. aber sehr interessant und voller Überraschungen.

Im Stadtzentrum gibt es eine berühmte Fußgängerzone, ein Shopping-Paradies, die "Florida", mit tollen, eleganten Läden. Dort gibt es eine der tollsten Malls die ich kenne und die als die größte von Südamerika gilt. Sie ist nach der spanischen Königin Sofia benannt. Auch die "Avenida Corrientes" ist toll. Dort brummt das Nachtleben mit einer Unzahl von Theatern, in denen tagtäglich Shows und Events mit nationalen und internationalen Stars stattfinden. Wer das Nightlife liebt, ist hier genau richtig.

Dann ist da der Obelisk auf der Avenida 9.Julio (Nueve de Julio). Der Obelisk ist fast identisch mit den beiden in Paris und Washington. Die "Nuevo de Julio" ist nach meiner Information die breiteste Innenstadtstraße der Welt. Sie ist ca. 110 Meter breit. Dann gibt´s die "Casa Rosada". Es handelt sich um das Regierungsgebäude in unmittelbarer Nähe der Plaza de Mayo, auf der seit vielen Jahren Gedenkfeiern für die Toten beim Bürgerkrieg (Jahr ist mir entfallen) stattfinden. Speziell die "Mütter der Plaza de Mayo" haben internationele Bekanntheit gewonnen. Auch der Kongress ist ein sehr sehenswertes Gebäude.

Buenos Aires ist eine Riesenstadt. Von der Innenstadt bis in die Außenbezike ist man bis zu 2 Stunden unterwegs (je nach Verkehrslage) und befindet sich immer noch innerhalb der Stadtgrenzen. Dort in den Außenbezirken ist San Isidro sehr interessant. Es handelt sich um einen der ältesten Vororte der Stadt mit eleganten Läden und Restaurants.

Am anderen Ende findet sich in Hafennähe San Telmo mit seinen quietschbunten Häusern und dem Straßentango, der dort überall mit Inbrunst zelebriert wird. San Telmo ist ein wirklicher Touristenmagnet mit brodelndem Leben, wahnsinnig urig und ursprünglich. In jedem 2. Haus gibt´s eine Kneipe und Tangolokale finden sich ohne Ende.

Tango gibt´s auch in Recoleta, einem Stadtteil, nach dem auch der größte Friedhof von B.A. genannt ist. Die Leute tanzen überall Tango auf der Straße und wenn man diesen Tanz mag, ist das toll.

Der Friedhof selbst ist wirklich einen Besuch wert. Er ist fast wie eine große Stadt mit prächtigen Gebäuden, die sich aber beim näheren Hinsehen als Mausoleen präsentieren. Unglaublich beeindruckend. Muss man unbedingt gesehen haben!

Ich hoffe, Du hast da einige Anregungen, mit denen Du was anfangen kannst. Dennoch: Nur ein paar Tage für ganz Buenos Aires? Das reicht hinten und vorne nicht. Du kannst da jahrelang leben und hast immer noch erst einen Bruchteil der Stadt kennen gelernt. Lass Dir Zeit!

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Mein Gott, wenn Du Vornamen suchst, schau doch mal bei Google nach unter Vornamen oder Vornamen für Mädchen. Da findest Du Millionen! Außerdem kannst Du sicher sein, dass Deine Tante ausreichend schöne Mädchennamen kennt. Schließlich ist sie ja Brasilianerin. Vornamen finden ist brasilianischer Volkssport!

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Hallo! Also - Brasilien ist nach wie vor ein Entwicklungsland, befindet sich aber gerade zaghaft auf dem Sprung nach oben. Allerdings beschränkt sich das auf den Süden Brasiliens, wo die Industriestandorte sind. Im schöneren Teil des Landes - dem Nordosten und Norden - herrscht immer noch bittere Armut außer in den großen Städten, wo es sowas wie einen eher kleinen Mittelstand gibt. Wo willst Du hin? In Rio kannst Du mit einer Boutique bestimmt Geld verdienen. Nur brauchst Du dort für einen In-Laden genauso viel Geld wie hier. Und von einem Standard-Laden können nur Brasilianer leben. Deutsche schaffen das in der Regel nicht, weil unsere Ansprüche zu hoch sind.

Dein Hauprtproblem werden zwei Dinge sein: 1. Die Sprache. Um Dich dort in dieser Branche selbständig zu machen, musst Du die Sprache einigermaßen fließend sprechen (und Portugiesisch ist für Deutsche keine leichte Sprache) 2. Das Geld.. Auch in Brasilien brauchst Du richtig Kohle, um einen Laden zu eröffnen. Hast Du das? Falls nein - lass` die Finger davon!

Ich denke, die besten Chancen hast Du, wenn Du einen technischen Beruf hast. Studium wird, wie schon gelesen, nicht anerkannt aber einen Handwerksberuf zum Beispiel macht in diesem Punkt keine Probleme. In Brasilien ist es nämlich so (anders als in Deutschland), dass Du keinen Meisterbrief oder ähnliches brauchst um eine Handwerksfirma zu eröffnen. Nur wenige Leute lernen dort nämlich einen Beruf in der Form des Lehrberufes. Das geht zwar, aber die wenigsten mach davon wirklich Gebrauch. Die Meisten werden irgendwann irgendwo ein paar Wochen angelernt und machen dann den Job. Entsprechend sind dann auch die fachlichen Ergebnisse. Meistens absolut unterirdisch. Nach unserer Maßstäben.

Und genau da liegt dann auch Deine Chance: Wenn Du mit den sogenannten typischen deutschen Eigenschaften - Fleiß, Pünktlichkeit, Sorgfalt, Zuverlässigkeit, usw. - auftrittst und dann auch gute Arbeit ablieferst, wirst Du schnell einen großen zufriedenen Kundenstamm haben, der auf Dich schwört. Deutsche Handwerker haben nämlich dort einen hervorragenden Ruf. Nur eines darfts Du nicht glauben, nämlich dass Du in Braslien nicht viel arbeiten musst, um Leben zu können. Nach meiner Erfahrung und der vieler anderer Immigranten arbeitest Du dort drei mal so hart wie hier in Deutschland. Wenn Du diesen Weg gehen willst, spielt auch die Sprache keine so große Rolle, weil Du hier nicht jeden Tag in überzeugenden Worten aktiv Dutzende Klamotten verkaufen musst, um über die Runden zu kommen. Als Handwerker kannst Du mit dem Pfund wuchern, Deutscher zu sein. Natürlich musst Du die Leute einigermaßen verstehen und die Dich. Es spielt aber keine entscheidende Rolle. Die Leute werden einfach kommen, weil Du Deutscher und damit hochqualifiziert bist, wie sie glauben. Geld brauchst Du am Anfang auch nicht viel - es sei denn, Du brauchst teure Maschinen. Je nach Branche kannst Du auch durchaus mit einem Werkzeugkasten anfangen. Mit einer Boutique geht sowas in Brasilien natürlich nicht.. Du musst einen hübsch dekorierten Laden haben, Du musst einen Haufen Ware einkaufen ohne die leiseste Ahnung zu haben, ob Du sie auch loswirst.

Und auch der Umgang mit den Leuten ist nicht so einfach, wie es immer scheint. Sie sind freundlich und nett und gut Freund, wenn man sie kennenlernt. Aber das ist nur Oberfläche. Die soziokulturellen Unterschiede sind letztlich doch riesig.

Fazit: Das Leben in Brasilien ist für alle hart aber besonders für Europäer (Deutsche) die aus einem hochentwickelten Land kommen und gewöhnt sind über einen gewissen Standard zu verfügen. Den kannst Du aber komplett vergessen, wenn Du dort kein Geld mitbringst. Über Selbstverständlichkeiten wie Krankenkasse, vernünftige medizinische Versorgung, ein kostenloses Schulsystem für die Kinder, und das soziale Netz,falls was schiefgeht usw. will ich gar nicht erst reden. All das gibt es nicht. Nun kann man sagen: Ich brauche das alles nicht. Wenn Du aber erst mal dort bist, wirst Du schnell feststellen, wie sehr Du diese Dinge vermisst. Also nochmal: Vorsicht bei Deinen Plänen!

Sei nicht blauäugig und denke gut nach, was Du tust. Ich rate Dir, lass´die Finger davon.

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Die Frage ist - wie definiert man "gefährlich"? Riesige giftige Spinnen (z.B. Vogelspinnen) gibt es reichlich. Nur sind sie meistens ziemlich tiefenentspannt. und selten aggressiv, mithin also eher nicht gefährlich. Dennoch würde ich sie nur ungern anfassen, denn der Biss tut höllisch weh (insofern also doch gefährlich), ist aber keineswegs tödlich.

Besonders außerhalb der Städte laufen die Viecher nachts schon mal häufiger über die Straßen, wo man sie dann aus dem Wagen gut sehen kann.In die Städte kommen sie zwar auch gelegentlich aber ich habe dort nie eine gesehen und ich habe 6 Jahre in B. gelebt.

Die größte Vogelspinne, die ich gesehen habe, hatte eine Spannweite von geschätzten 20 Zentimetern von Fußspitze zu Fußspitze.

Spinnen, die lebensgefährliche Bisse applizieren, gibt es auch. allerdings kenne ich mich da nicht so aus. Eins weiß ich aber: Je größer die Spinne, umso harmloser istsie. Richtig gefährlich sind also eher die Kleinen (teilweise).

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Liebe Ceara, es ist schon wahr, was Du schreibst. Stimmt alles. Aber da ist noch mehr und eigentlich solltest Du das als Brasilianerin auch wissen.

Es ist statistisch so, dass es in brasilianischem Portugiesisch eine deutlich geringere Anzahl von Nachnamen gibt als zum Beispiel in Deutschland. Klar - wir haben die Müllers, Meiers, Schmidts und so weiter. Dort aber ist die Zahl der Bürger mit demselben Nachnamen anteilig viel höher als hier bei uns. Dadurch haben Brasilianer mit einem solchen Nachnamen ein Identifikationsproblem. Sie lösen es durch eine unglaubliche Vielzahl von Vornamen, die teilweise geradezu abenteuerlich sind, bis hin zur totalen Lächerlichkeit. Und da es in Brasilien keine behördliche Einschränkung bei der Wahl der Vornamen gibt, erfindet man Vornamen auf Teufel komm raus um jede Person einwandfrei identifizieren zu können, was in Deutschland eben wegen dieser amtlichen Beschränkungen unmöglich wäre.

Und dadurch spricht man sich halt auch so an. Der Vorname ersetzt also quasi den Nachnamen, wenn man genau wissen möchte über wen oder mit wem man da gerade redet..

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Schau mal hier bei "Gute Fragen" rein. Da findest Du schon einiges, z.B. unter:

Wer von euch kennt brasilianische Musik (mit Titel bitte)

Ganz besonders viel Info bekommst Du unter dieser Frage:

Wie heißt diese tanz art?? wo man viel mit dem po wackelt ??

Beide findest Du unter dem Thema "Brasilien". Bei beiden Fragen/Antworten bin ich intensiv beteiligt.

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Also - man sollte vielleicht mal wieder etwas Realismus in die Diskussion bringen:Wie überall auf der Welt gibt es in Brasilien ebenfalls die unterschiedlichsten Speisen. Da gibt`s welche, die einem schmecken und andere, die dem persönlichen Geschmack nicht entsprechen. Ich persönlich mag brasilianisches Essen schon. Allerdings ist es manchmal schon etwas grenzwertig. Warum? In Brasilien werden praktisch in jeder Speise die selben, typischen Gewürze verwendet, sodass viele, auch ganz unterschiedliche Gerichte dennoch ganz ähnlich schmecken, egal ob Suppen, Soßen, Topfgerichte, Gemüse oder Fleischspeisen, es sei denn, sie kommen vom Grill. Dieses Gewürz wird einfach "Condimento" genannt, was einfach "Gewürz" heißt.

Generell ist brasilianisches Essen würzig und sehr schwer und mächtig, etwa so, wie man es deutschem Essen nachsagt. Wenn Du also ein Freund der feinen Küche bist, wirst es in Br. schwer haben. Wenn Du ein Freund von Kartoffeln bist, lebt es sich auch manchmal nicht ganz leicht, denn die Nationalwurzel ist Tapioka.

Kartoffeln sind relativ teuer und deswegen auch oft nicht einfach zu finden. Überhaupt ist die Auswahl der Produkte sehr oft auch eingeschränkt. Während es bei uns immer und überall mindestens 5-6 verschiedene Kartoffelsorten (+ mehligkochende, überwiegend festkochende und festkochende) gibt, findest Du dort eben "Kartoffeln" und das wars. Wahlmöglichkeit: 0! Festkochende meistens Fehlanzeige!

Bei Fleisch verhält es sich ähnlich. Da gibt`s in den Läden keine Schulter oder Schinken oder Filet oder ..., oder..., sondern man kriegt Fleisch in den Qualitätsstufen 1, 2 oder 3 und Du weißt in der Regel nicht, welches Stück Du da kriegst. Fleisch ist aber sehr wohl preiswert, wenn man "Carne da terceira" (Fleisch 3. Klasse) kauft und das auf einem der Wochenmärkte, wo die Brasilianer kaufen, die nicht zur Mittel- und Oberschicht gehören. Besseres Fleisch (1. und 2. Klasse) ist für arme Leute eher zu teuer bis unerschwinglich.

Die ewigen, zu fast jedem Essen gereichten Bohnen, Feijao genannt, können einem nach einiger Zeit ganz schön auf die Nerven gehen. Die schmecken halt immer und überall gleich. Insgesamt halte ich die brasilianische Küche für ein wenig eintönig. Das allerdings auf hohem Niveau. In Lokalen, in denen anders, also fantasievoll und abwechslungsreich, gekocht wird, ist es einfach teuer.

Da ich auch gerne vegetarisch esse, hatte ich immer ein wenig Schwierigkeiten. Im Gegensatz zu anderen mitantwortern ist das Gemüse doch ein wenig gewöhnungsbedürftig, kommt aber auf die Region an.

Also noch mal - mir hat´s immer gut geschmeckt. Und Du kannst ganz beruhigt sein, einen guten Burger kriegst Du überall und auch die Pizza ist in der Regel lecker. Allerdings solltest Du eine Schwäche für die amerikanische Variante (dicker und weicher Boden) haben. Es gibt auch aber die italienische. Die muss man dann aber in der Regel schon mal suchen.

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Wurde bereits mehr oder weniger beantwortet. Die Temperaturen schwanken dort in Äquatornähe zwischen 20 Grad im Winter und 30-45 Grad im Sommer, während im Süden - nahe der Grenze zu Uruguay/Argentinien - im Winter auch mal 5-10 Grad möglich sind. Ich habe sogar schon 0 Grad erlebt. Soviel zu den realen Temperaturen. Die Gefühlten sind aber viel höher, weil praktisch entlang der gesamten Küste ein besonders feuchtes Klima (manchmal bis zu 95% Luftfeuchtigkeit) herrscht. Im Gegensatz dazu ist das isralische Klima mediterran/trocken.

Mit einem Satz: 40 Grad in Brasilien sind deutlich heißer (gefühlt) als 40 Grad in Israel. Man kann also die Temperaturen in den beiden Ländern nicht miteinander vergleichen.

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Also - Brasilien ist riesig (größer als Westeuropa) und dort gibt es etliche unterschiedliche Wetterzonen. von den Tropen im Norden bis zu mitteleuropäischem Klima im Süden. Die Frage ist also schon falsch gestellt. in Blumenau, in der Nähe von Uruguay hast Du im August (tiefster Winter) schon mal 0-10 Grad, während zur gleichen Zeit in Belem am Amazonas 25 - 30 Grad herrschen.

Ich persönlich finde, dass es in den mittleren Bereichen des Landes (Sao Paulo bis San Salvador) im Frühling und im Herbst am schönsten ist. Es ist nicht zu heiß/schwül und tagsüber einigermaßen mild bis warm und man kann gut schlafen. Im Sommer, Dezember - März, ist es z. B. nachts unerträglich, es sei denn, Du hast eine Klimaanlage.

Am heißesten ist es im Dezember, Januar, Februar, März, weil Hochsommer.

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Versuch´s mal unter

http://www.clarin.com/ediciones-anteriores.html    

Das ist die Archiv-Seite der größten Tageszeitung Argentiniens "Clarin". Hier stellst das Jahr und den Monat ein und kannst dann tageweise nach vorne schalten und alle Details von damals finden. Nachteil: Nützt nichts, wenn Du kein Spanisch sprichst.

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Na ja - die Unterschiede zwischen den beiden Ländern laufen letztlich doch immer wieder auf die Größenunterschiede hinaus. Denn alleine durch die Größe ist Argentinien natürlich als Reiseland um vieles interessanter. So gibt es in Uruguay kein Gebirge, keine Iguazu-Wasserfälle, kein Patagonien im Südpolarkreis (hier wird Ski gefahren wie in den Alpen) usw.

Was die Menschen betrifft, so sind die Uruguayos den Argentiniern schon sehr, sehr ähnlich. Man darf nicht vergessen, dass das ja mal ein einziges Land war (sieht man heute noch an den Nationalflaggen, die identische Farben verwenden). Dennoch gibt es genau aus diesem Grunde eine doch erhebliche Rivalität zwischen den beiden Ländern. Argentinier schauen ein wenig von oben herab auf Uruguayos und die wiederum halten die Argentinier für arrogant und aufgeblasen (wie übrigens die Einwohner der meisten anderen Länder dort unten auch), ich selbst möchte mich zu diesem Thema nicht äußern. Könnte beleidigend wirken).

Wirtschaftlich haben die Urus aber allen Grund, ein wenig auf Argentinien herab zu schauen. Uruguay ist nämlich schon seit vielen Jahrzehnten unbestritten das wirtschaftlich erfolgreichste Land (im Verjältnis zu seiner Größe) in Südamerika. Man nennt das Land nicht umsonst die Schweiz Südamerikas. Das Land lebt zu einem hohen Prozentsatz von seinen Banken und deren Geschäften - eben wie die Schweiz. Es gibt dort einen relativ hohen Lebensstandard. Man findet keine Elendsviertel im Gegensatz zu Argentinien, wo man sie durchaus findet. Als touristisches Ziel bietet sich aus meiner Sicht die Küste mit Altlantida und Punta Del Este an und natürlich Montevideo. Ansonsten ist es ein wenig verschlafen, aber gemütlich. Montevideo ist eine schöne Stadt und mit B.A. in Arg. überhaupt nicht vergleichbar. In Nord-Süd-Richtung hat man in etwa 2 Stunden das Land durchquert und steht schon an der Grenze zu Brasilien.

Alles in Allem sind aber beide Länder eine Reise wert.

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