Kann Homosexualität eine Familie zerstören?

Hey liebe gutefrage.net Community,

mein Bruder (17) kam am Dienstag vom Schüleraustausch aus Australien wieder. Meine ganze Familie und ich natürlich auch haben uns gefreut ihn nach EINEM Jahr endlich wieder zu sehen. Das Wiedersehen am Flughafen war voller Freude. Direkt nach der Ankunft sind wir ins Restaurant gefahren um das Wiedersehen zu "feiern". Mein Bruder wollte ein paar Worte loswerden... Schließlich offenbarte er sich und outete sich als schwul. Mein Vater fluchte natürlich sofort und gab Sachen von sich wie z.B " Wir haben dir nicht den teuren Austausch ermöglicht, um dich mit anderen Jungs vergnügen.." Meine Eltern dachten wohl, er wurde in Australien schwul "gemacht". Als er dann aber sagte, dass er seit dem er 14 ist auf Jungs steht platze mein Vater. Seit dem herrscht bei uns zuhause einfach nur Stress. Der ganze Familienalltag ist seit dem nicht mehr da. Wir essen nicht mehr zusammen, haben nichts mehr zusammen unternommen, als wenn jeder sein eigenes Leben im Haus leben würde oder eine glückliche Familie kaputt geht. Außerdem muss ich mir immer wieder von meinen Eltern anhören, dass ich bitte nicht schwul sein soll, nie mit Jungs etwas am laufen haben soll, das es nicht normal ist, man so nicht glücklich werden kann, es eine Sünde wär und Gott so etwas nicht tolerieren würde....

ich weiß einfach nicht, wie es weiter gehen soll.. Wir waren eine so glückliche Familie. In 2 Wochen sollte es eigentlich in den gemeinsamen Familienurlaub nach Buenos Aires gehen worauf ich mit seit mehr als einem Jahr freue. Aber ich denke, dass ich das auch nun getrost vergessen kann.

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Homosexualität zerstört keine Familie. Wenn ich lese, dass da Worte wie Sünde und Gott im Spiel sind, dann würde ich ganz klar sagen: RELIGION hat deine Familie zerstört. 

Homosexualität entsteht natürlich. Homophobie wird anerzogen und von der Kirche gelehrt. 

Denn würden deine Eltern in der Gegenwart, und nicht in den Seiten eines verstaubten Buches leben, dann hätten sie kein Problem damit. 

Dein Bruder ist, wie er ist. Man kann sich das nicht aussuchen, man ist so geboren. Wenn man also so will, hat Gott ihn so geschaffen, und deine Eltern lästern gerade über Gottes Schöpfung...

Wichtig ist eigentlich nur, dass wenigstens du deinem Bruder eine Stütze sein kannst, wenn deine Eltern da schon versagen. Sei für ihn da, sag ihm, dass du zu ihm stehst. Das braucht er jetzt. 

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Ganz ehrlich: Natürlich darfst du dahin gehen. 

Dort sind auch Heten gerne gesehen, ansonsten ist die Bar einfach schlecht. Das sind doch keine exklusivveranstaltungen.

Dass du so etwas überhaupt fragst, zeigt doch, dass du irgendwie Zweifel hast, dass du überhaupt ein Mann bist. Das ist doch Quatsch. Du bist ein Mann und fertig. Zweifel nicht an dir!

Das ist heutzutage nichts mehr, wovor man sich schämen muss, ich finde es vielmehr beeindruckend, wenn jemand so zu sich selbst steht, und so einen Schritt geht. Also trau dich!

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Also prinzipiell ist das kein Problem, ein Psychologe hat damit umgehen zu können. 

Das einzige, worauf ich achten würde ist, wie er reagiert. Es gibt noch immer einige, wenige schwarze Schafe, die sich dann berufen fühlen, Homosexualität nicht ernst zu nehmen, es auszureden oder als Störung, und nicht als Persönlichkeits- und Identitätsmerkmal einzustufen. Das sind die allerwenigsten, aber wenn er solche Tendenzen zeigt, dann sofort den Psychologen wechseln, der richtet sonst mehr Schaden an, als er hilft. 

Aber wenn ich vom guten, modernen Psychologen ausgehe, dann sollte man ihm so etwas problemlos anvertrauen können!

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Hey Grüße dich,

das kommt einfach ganz auf den Mann an. In Summe muss erst mal die Chemie zwischen euch stimmen - und dann kommt es einfach auf ihn an. Ich kann mir vorstellen, dass einige damit nicht klar kommen. 

Ich persönlich bin zwar als Mann glücklich an einen Mann vergeben, hätte aber auch kein Problem damit gehabt, wenn mein Partner früher mal eine Frau gewesen wäre. Ich sage mal das letzte "Stück" was da noch fehlt, ist eigentlich auch nicht wichtig, ich würde ihn auch ohne lieben, und zwar genausosehr wie mit. Für mich wäre also ein Transmann genauso attraktiv - zum männlich sein gehört mehr als nur ein Penis.

Deswegen schreibe bitte nicht so depressive Gedanken wie "werde ich immer alleine bleiben?". Das ist ein wenig wie auf dem Immobilienmarkt. Allerweltsimmobilien bekommt man schnell verkauft, aber spezielle und besondere Immobilien, die brauchen mehr Zeit, um exakt denjenigen zu finden, der genau nach so etwas Besonderem gesucht hat - oder vielleicht noch gar nicht wusste, dass er so etwas Besonderes mag. Also sehe dich bitte als etwas Besonderes - für mich bist du das mit deinem Weg, den du gegangen bist bereits. Hochachtung von meiner Seite, so zu sich stehen zu können. Also Kopf hoch, immer ehrlich bleiben und es wird sich schon jemand finden!

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Ich hole jetzt mal nicht zu weit aus - aber ja - du hast das exakt erfasst. 

Der Anteil unter den Schwulen, der ein eher tuffiges Verhalten an den Tag legt, ist sehr gering. Die meisten sind von Heteros nicht zu unterscheiden. Aber das wäre der Filmindunstrie wohl zu langweilig. Schau dir mal den Youtube-Kanal von Steve Grand an (einem offen schwulen US-amerikanischen Sänger), dann hast du ein ganz gutes Beispiel wie ein Schwuler rüberkommen kann, wenn ihm kein Produzent ein kitschiges Drehbuch vorgibt. Nämlich einfach nur ganz normal.

Übrigens: Woher kommt das Klischee?: Überlege mal: du gehst Samstags durch die Stadt, triffst je nach Stadt bis zu 1000 Leute und hast ein oder zwei tuffige Kerle gesehen und fragst dich, warum die Schwulen so komisch sind. Dass da aber noch 50-100 weitere Schwule waren, die dir nicht aufgefallen sind, weil sie eben wie jeder andere Hetero rüberkommen, ist dir dann gar nicht bewusst. 

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Die Frage ist naiv gestellt und damit kann man sie eigentlich nicht sinnvoll beantworten. 

Keine Partei der Welt kann Menschen verbieten. Mann kann auch keine blonden Menschen verbieten. 

Man kann allerdings gewissen Gruppen von Menschen das Leben schwer machen, und dafür sorgen, dass sie nicht die gleichen Rechte erlangen. 

Man braucht sich nur das Grundsatzprogramm der AfD in Bezug auf Alleinerziehende und Familie anschauen um zu sehen, dass da für alles außer der klassischen Ehe kein Platz ist. Und Wahlplakate á la "Schwarz Rot Gold ist bunt genug." sprechen ihre eigene Sprache. Der Talkshowauftritt von Frau Petry zum Thema Homoehe ist auch sehr bezeichnend.

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ist es. 

Während heterosexuelle eine durch das Grundgesetz geschützte Ehe eingehen dürfen, gibt es für Homosexuelle nur ein Konstrukt, das Stück für Stück die Rechte nachempfindet, aber noch immer nicht zu 100% den gleichen rechtlichen Wert erlangt hat. 

Wenn man argumentiert, es gehört zur Würde des Menschen, den Menschen den man liebt heiraten zu dürfen, dann ist es ein ganz valider Punkt zu sagen, dass die aktuelle Rechtssprechung dem nicht gerecht wird. 

Wenn man Diskriminierung als Gegenteil zu Gleichbehandlung ansieht gibt es noch folgende Argumente: Die Ehe wird ja gerne als "Keimzelle der Gesellschaft" bezeichnet, das heißt, Gegner der Homoehe holen das Argument gerne heraus, weil z.B. zwei Männer ja selbst keinen Nachwuchs zeugen können. Was nicht gleich ist, muss nicht gleich behandelt werden, heißt es dann gerne. Auch da kann man argumentieren: sterile Menschen dürfen heiraten. Frauen nach den Wechseljahren dürfen heiraten. Ehen, die nach 5 Jahren noch immer keinen Nachwuchs haben, dürfen weiterbestehen. Diese "Ehen" sind in meinen Augen homosexuellen Partnerschaften in allen Eigenschaften gleich. Wenn diese sich "Ehe" nennen dürfen, warum dann nicht Schwule und Lesben. Alle anderen Punkte wie das Gegenseite Absichern, die Liebe, das Übernehmen von Verantwortung - all das kann man Homosexuellen ja nicht absprechen.

Fakt ist: Die eingetragene Lebenspartnerschaft ist nicht das gleiche. Es ist weniger. Und die Begründung, warum Homosexuellen weniger gewährt wird, ist nicht überzeugend. Ergo kann man hier durchaus von Diskriminierung reden, wenn einer Menschengruppe ohne überzeugende Gründe Rechte verwehrt werden. 

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Ja was denkst du denn? dass der Staat kommt, das Kind der Mutter entreißt und es in ein Waisenheim steckt???

Natürlich haben Mutter und Vater gleichermaßen Anspruch auf das Sorgerecht. Ist der Vater in dem Fall nicht ermittelbar oder damit einverstanden, dass er nur Spender ist und seine Rechte abgibt, dann ist da überhaupt kein Problem, dann ist dank des Bundesverfassungsgerichts (NICHT dank der Regierung) eine Sukzessivkindadoption möglich, sprich die eingetragene Lebenspartnerin darf dann ebenso als 2. Mutter das Sorgerecht übernehmen, da dies dem Kindeswohl zugute kommt. 

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Angeboren.

Ein Geschlecht attraktiv finden zu können ist eine biologische Funktion unseres Gehirns, die noch vor unserem Bewusstsein geschaltet ist. 

Man sieht optische Reize (meinetwegen einen tiefen Ausschnitt bei einer Frau) und findet das attraktiv. Man entscheidet sich aber nicht dafür, das ist einfach so. 

Dass so ein Prozess abläuft ist folge dessen, wie unser Gehirn gestrickt ist. Prinzipiell entwickelt sich unser Gehirn bereits als Fötus in mehreren Stadien und wird vor der Geburt entweder weiblich oder männlich "programmiert". Da sämtliche Föten prinzipiell alle Anlagen in sich haben, um sowohl männlich als auch weiblich zu werden, ist es nicht soooo überraschend, dass da auch mal bei einigen im Gehirn das Merkmal "steht auf Männer" ausgebildet wird, obwohl er selbst ein Mann ist. 

Während der Pubertät entwickelt sich dass dann ganz einfach entsprechend der Veranlagung. 

(Vergleiche dazu: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/sexualitaet/erotik/tid-28715/forscher-sind-sich-sicher-ursache-von-homosexualitaet-gefunden-genregulation-als-entscheidender-faktor_aid_885683.html)

Homosexuelle gibt es überall, in allen Familien, Kulturen, unter allen Umständen. Man möchte ja meinen, wenn es erzieherische Faktoren gäbe, die so etwas aussschließen oder begünstigen, dann hätte man die mittlerweile erkannt. Zwei Menschen können exakt die gleiche Art von Umständen und Erziehung genossen haben und einer wird schwul, der andere nicht...

Abschließend kann man sagen: Eindeutig bewiesen ist es nicht.

Es gibt überwältigende medizinische Forschung, die nahelegt, dass es eine Veranlagung ist.

Es gibt Vertreter der Auffassung, dass es an der Erziehung liegt, ohne jedoch wirklich Beweise oder wissenschaftliche Daten vorlegen zu können, das ist dann eher schon eine überholte aber beharrliche Volksweisheit, als wissenschaftliche Erkenntnis. 

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Hi.

Es gibt da nicht nur ein entweder oder, sondern alles dazwischen. 

Und zu jedem Topf ein Deckelchen - sprich - es wird schon irgendwo genau einen geben, der dich mag, genau so, wie du bist. 

Aber um auf deine Frage zu antworten: Ich kenne persönlich eigentlich keinen Schwulen, der so wirklich affektiert tuntig ist, wie man es im TV gerne darstellt, aber man sieht sie schon hin und wieder. Ok... ein oder zwei sind ein wenig die Richtung, wenn ich so drüber nachdenke, aber für mich sind das trotzdem supertolle Freunde. Ich hab kein Problem damit, aber spontan attraktiv finde ich es auch nicht. Ich denke die meisten Schwulen stehen nun mal auf Männer, was heißt, dass die "typisch männlichen" Schwulen vielleicht etwas attraktiver rüberkommen, das wäre aber nur meine Theorie.

Wichtig ist ja nicht, was die Mehrheit denkt, sondern was du und dein Zukünftiger denken, und wenn das passt, reicht das.

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Nö. 

Ich bin schwul. Ich fühle mich nicht zu platonischen Individuen hingezogen, ich steh einfach nur auf Männer. War schon immer so. So einfach ist das. Und ich sehe mich sehr wohl als Mann. Und im Endeffekt sieht das auch jeder Schwule, den ich kenne so. Mag den einen oder anderen transzendenten-platonischen-individualseelenpartner-hippie geben, aber der Rest von uns hat seine Steuerung, was die Partner angeht unterhalb der Gürtellinie ;)

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Ich finde den Satz eigentlich gut verständlich. 

Es gibt durchaus immer mal Schwule, die stellen sich vor mit: "Hallo ich bin XY und ich bin schwul.", und dann gibt es kein anderes Thema mehr. Selbst toleranten Heterosexuellen und anderen Schwulen geht so etwas auf den Senkel. Ich kenne die Vorgeschichte nicht, aber auf so etwas möchte der Zitierte wohl hinweisen. 

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Kommt auf den Urologen an. Ein guter Urologe kann mit der Information etwas anfangen, weil er dann diagnostisch ein paar Dinge mehr mit in Betracht zieht. Einem weniger Guten der sich nicht mit dem Thema auskennt (und vielleicht nicht so viel Fantasie hat) bringt die Information auch nichts. 

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Ganz einfach:

Rassisten, Homophobe und religiöse Fanatiker muss man nicht akzeptieren. 

Ich meine damit nicht dich, will den Satz jetzt nur erklären: Jeder der genannten Gruppen argumentiert wie du gerade:

ICH akzeptiere euch nicht, weil ihr anders seid, nicht MEINEM Weltbild entsprecht, wenn ihr das nicht akzeptieren könnt, seid ihr ja auch nicht tolerant. 

So eine Aussage ist vom Grund auf schlecht und abzulehnen. 

Wer Menschen nicht als gleichwertig ansieht, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben, der mag das selbst als Meinung sehen - aus gesellschaftlichem Konsens ist das aber Rassismus und menschenverachtend. 

Genausowenig wie sich jemand seine Hautfarbe aussucht, sucht sich jemand seine Sexualität aus. Jemanden wegen seiner Sexualität als Minderwertig anzusehen zeugt von einer homophoben und menschenverachtenden Grundeinstellung und wird ebenso gesellschaftlich (zumindest in unserer Gesellschaft) nicht toleriert. 

Wenn jemand also Menschen aufgrund ihrer Sexualität, ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechtes oder anderer Dinge, worauf sie keinen Einfluss haben, verachtet, der muss in unserer Gesellschaft nicht erwarten, dass man das akzeptiert. Und das ist auch gut so!!! 

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Hallo,

dazu muss man kein motivierter Rechtskundiger sein, einfaches Leseverständnis reicht - und du hast das ganz genau richtig erkannt. Die sexuelle Orientierung ist laut Grundgesetz nicht vor Diskriminierung geschützt.

Das einzige, was schützt ist das AGG, das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, welches in der Arbeitswelt regelt, wer vor Diskriminierung geschützt ist. Da ist auch die sexuelle Orientierung miteinbegriffen.

Interessanterweise muss sich jeder Arbeitgeber in Deutschland an dieses Gesetz halten, außer jener, der immer wieder eklatant dagegen verstößt: die katholische Kirche. Lesbische Kindergärtnerinnen, Krankenpfleger/innen oder schwule Pfarrer in kirchlichen Einrichtungen werden da gerne mal gekündigt, sobald sie z.B. eine Lebenspartnerschaft eingehen. Dass häufig diese Einrichtungen zum Großteil vom Staat bezahlt und von der Kirche nur unterstützt und betrieben werden, macht das Ganze noch abenteuerlicher.

Darüber mag man denken, was man will, aber so ist in Deutschland der Stand der Dinge.

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Hey,

als erstes. Wenn Menschen auf einem Geschlecht stehen, dann tut das demjenigen, auf dem gestanden wird, sicherlich echt weh. Falsche Grammatik kann Schmerzen verursachen, denk mal drüber nach XD!  Du meinst bestimmt Menschen, die auf DAS gleiche Geschlecht stehen, bzw. dass du auf dein Geschlecht stehst, aber nicht auf deinem ;-)

Und zu deiner Frage - die Wissenschaft hat mittlerweile immer mehr Hinweise darauf, dass Homosexualität ein körperliches Merkmal deines Gehirns ist. So als ob eben die eine Stelle in deinem Gehirn, die bestimmt, was du attraktiv findest eben weiblich programmiert ist. Und diese Veranlagung hat man genaugenommen schon bei der Geburt, und in der Pubertät entwickelt diese sich dann eben ganz normal. Wenn man versteht, dass prinzipiell jeder Mensch über sowohl männliche als auch weibliche Merkmale verfügt, die einfach nur unterschiedlich ausgebildet wurden, dann ist das eigentlich gar nicht so verwunderlich, dass da ab und zu mal etwas schief läuft. 

Dass du auf einen gewissen "Typ" Mann stehst, ist auch normal und das kann vielleicht sogar etwas mit deiner Biographie zu tun haben, aber deine sexuelle Orientierung an sich hattest du schon immer so in die Wiege gelegt bekommen, wie du sie jetzt empfindest.

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Wie entsteht Homosexualität  - gute Frage - lange Antwort: 

Als erstes - ich hab jetzt leider nicht die Zeit, alle Artikel zusammenzusuchen, ich schreibe das jetzt mal aus dem Gedächtnis - nicht exakt wissenschaftlich, aber verständlich:

Dein Gehirn steuert deine Wahrnehmung und deine Gefühle stärker, als dir jemals bewusst ist. Du siehst ein Hundewelpe mit riesigen Augen und fühlst dich gerührt, du siehst als Mann eine Frau mit klasse Körper und tiefem Ausschnitt und schon hast du, ohne es bewusst machen zu wollen, ein paar Sekunden zu lange dahingestarrt - all das wird von deinem Gehirn gesteuert, und zwar unbewusst - oder vorbewusst - es selektiert die Reize die es sieht, versieht sie mit Emotionen noch bevor du darüber nachdenken kannst. Und nicht jedes Gehirn ist gleich - es gibt eben auch Männliche Gehirne, die in genau einem Areal - nämlich jenes, welches steuert was wir attraktiv finden, weiblich programmiert ist. Wie passiert das?

Jetzt musst du dir folgendes Überlegen: Jeder Embryo ist von Entstehung an so geformt, dass er alle Anlagen hat, um Mann oder Frau zu werden. Männlich zu sein bedeutet nicht wie bei Magneten man ist ein Plus (oder ein Minus), sonder es bedeutet, dass man in der Vielzahl seiner Merkmale männlich ausgeprägt ist (viele Plusse) - es kommt aber vor, das einzelne Merkmale, besonders im Gehirn, sozusagen die falsche Programmierung abbekommen (viele Plusse mit ein paar Minussen).

Entsprechend seiner Chromosome wird ein Embryo im Mutterleib zu Junge oder Mädchen werden, hat aber, wie gesagt, die Anlagen zu beidem. Zur Entwicklung im Mutterleib gehört auch die Programmierung des Gehirns. Es gibt dort unzählige Areale die für verschiedene, oben genannte Effekte sorgen.  So es gibt typische Effekte die eher bei Frauen und typische Effekte, die eher bei Männern zutreffen (Plusse und MInusse). So ist zum Beispiel das aggressive Machoverhalten eher ein männlicher Charakterzug, aber nicht bei jedem Mann. Wie kommt das? Das Gehirn entwickelt sich im Mutterleib in verschiedenen Schüben kontinuierlich, und bei jedem Menschen werden die verschiedenen Areale ein wenig anders auf die typischen männlichen und weiblichen Eigenschaften programmiert. Und wie ich geschrieben habe - jeder Fötus hat von Entstehung an beide Anlagen in sich - für männlich und weiblich. Und das nicht nur insgesamt, sondern für jedes einzelne Merkmal. Und so gehört es eben zur Laune der Natur dazu, dass es bei 5-10 % aller Menschen vorkommt, dass eben jenes Merkmal im Gehirn, was später vorbewusst steuert, was wir attraktiv finden, auch mal entsprechend des falschen Geschlechts entwickelt wird. Das heißt der junge wird geboren, wächst auf, und irgendwann kommt man in das Alter, wo sich die Sexualität beginnt zu entwickeln und dann wird man mit so einer Veranlagung eben als Junge Männer attraktiv finden, und nicht Frauen. 

Das hat also nichts mit Polen oder Plus und Minus zu tun, die zueinander passen müssen, sondern vielmehr mit der Vielfalt die unsere Spezies ausmacht.

Wenn ich mich also jetzt deiner Magnetmetapher bediene, dann ist es eben so, dass ein Mann nicht nur ein großes Plus (oder der Fairness halber ein großes Minus) ist, sondern in seinen körperlichen Eigenschaften sowie in verschiedenen Arealen seines Gehirn ein großes Sammelsurium an stark ausgeprägten Plussen und mal weniger stark ausgeprägten Plussen und in einigen Fällen auch mal ein par Minussen ist. Da kann also eine Differenz zwischen dem biologischen Äußeren Plus (er ist Mann) und dem im Gehirn programmierten (Minus) entstehen. Wenn du es also so siehst, dann sind Homosexuelle einfach nur Männer, die im Kopf ein großes Minus haben und damit passt es ja, dass sie sich von anderen Plussen angezogen fühlen ;)

Ich denke du siehst ein, warum die  + und + -Metapher irgendwie nicht richtig greift ;)

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Du gehst von der falschen Annahme aus, dass der Zweck von Lebewesen die Reproduktion ist. Das ist nicht ganz richtig. Richtig hieße es, das Zweck von Lebewesen ist der Fortbestand der Art. Maximale Reproduktion ist nur ein Mechanismus, wie man das sichern kann, es gibt aber auch andere, die wie ich gleich erkläre, genauso dafür sorgen, dass unsere Spezies fortbesteht. Und in diesem Rahmen ist Homosexualität einiger Individuen definitiv nicht von Nachteil und tendenziell von Vorteil.

Jede Spezies hat eine eigen Strategie, die sich herausgestellt und dafür gesorgt hat, dass es sie heute noch gibt. Während Insekten und Fische einfach Hunderte von Eiern und somit Nachkommen in die Welt setzen, um die Chancen zu erhöhen, dass ein paar das Erwachsenenalter erreichen, funktioniert das beim Menschen und den meisten Säugetieren anders.

Dazu darf man allerdings nicht unsere heutige Gesellschaft als natürliche Umgebung betrachten, sondern eher die Affen, die gerade noch in einer Sippe leben, denn das ist der Ursprung unserer natürlichen Entwicklung, unserer Spezies. Dann schauen wir uns mal unsere Spezies an. Wir brauchen 9 Monate, um überhaupt ein Kind in die Welt zu setzen, und sagen wir mal mindestens 15-20 Jahre, um es wirklich überlebensfähig zu machen. 

Wie sorgen wir also dafür, dass wir eine Umgebung schaffen, in der die Nachkommen überleben? Na klar - so viel Vermehrung wie möglich, aber irgendwann sind auch alle Weibchen schwanger und es gibt bald mehr Kinder und Schwangere als es Erwachsene gibt, die sich um die Sippe kümmern können.

Es ist also überhaupt nicht notwendig, dass sich ALLE Erwachsenen der Sippe an der Fortpflanzung beteiligen, ein paar (insbesondere der Männchen) reichen aus. Es nämlich viel sinnvoller, noch genügend weitere Erwachsene zu haben, die sich der Sippe zugehörig fühlen, die sie verteidigen und sich kümmern, die aber nicht zwangsläufig selbst noch mehr Nachwuchs produzieren.

Studien zeigen - die Chance auf homosexuelle Nachkommen steigen mit jedem Kind, das eine Frau gebärt. Ist auch logisch. Erst werden die Kinder zur Arterhaltung geboren, und wenn genügend weitere auf die Welt kommen, hat die Natur einen Riegel vorgeschoben, um nach gesicherter Reproduktion für mehr Sicherheit in der Sippe zu sorgen. 

Und so stärkte es eine urzeitliche Affen-Menschen-Sippe durchaus, wenn da ein paar Schwule Onkel und Tanten dabei sind, die zusätzlichen Schutz und Fürsorge bieten.
Unsere heutige Version von Zwei Eltern, 4 Großeltern, und viele Kinder wäre damals nicht Überlebensfähig gewesen.

Wenn man also die Frage stellt "Ist homosexualität natürlich" muss man sich unsere Spezies zu einem Zeitpunkt betrachten, wo sie selbst noch "natürlich " war. Und da lassen sich aus meiner Sicht durchaus logische Argumente finden, warum Homosexualität zumindest nicht nachteilig ist. 

Aber all das ist akademisch, wir sind heute in einer Zeit, wo man doch bitteschön so weit sein sollte, dass es möglich ist, jedem Menschen zu erlauben zu lieben, wen er lieben will - egal ob das für Außenstehende einen Sinn ergibt und nicht.

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Warum wird es nicht eingeführt?

Weil die politische Situation es seit Jahren nicht zulässt. Die CDU/CSU als größter Gegner der Ehe für alle hat stets genügend Macht gehabt, bzw. Koalitionspartner, denen der Koalitionsfriede wichtiger war, als das Einstehen für die eigenen Wahlversprechen (siehe FDP und SPD). 

Eine offene Abstimmung im Bundestag hätte Problemlos genügend Stimmen, um das zu ändern, aber auch diese offene Abstimmung wird von der großen Koalition blockiert. 

Was spricht dagegen?

Dass unsere Politiker nun einmal aus einer anderen Generation stammen. Man kann jedes, aber auch jedes Argument sachlich widerlegen, das für ein Verbot der Ehe für alle spricht. Der einzige Grund ist in Wirklichkeit, dass es eben genügend Menschen in der Politik gibt, für die Schwule und Lesben irgendwie "igitt" sind und deswegen sollen die nicht wie andere Menschen heirate. Punkt. 

Insofern war Angela Merkels Argument 2013 im TV mit "Ich habe damit eben ein schlechtes Bauchgefühl" zwar argumentativ eine Nullrunde, aber tatsächlich die ehrlichste Antwort, die sie hätte geben können. Ich finde ihre Einstellung zumindest zu dem Thema bedauerlich, aber rechne es ihr hoch an, sich nicht in Pseudoargumentationen zu verwickeln und einfach die Wahrheit zu sagen.

Hier noch ein recht guter Link, welche Argumente dagegen angeführt werden, und wie man sie widerlegen kann:

http://www.queer.de/detail.php?article_id=25710

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