Hallo, ich habe zwar leider keine Erfahrungen zum Teilen, habe aber Google etwas bemüht und ein paar Ansatzpunkte gefunden, die dir vielleicht weiterhelfen.

  1. Ein Link zu einem Beitrag, in dem es mehr darum geht, wie man als Transmann vermeidet zum Bundesheer zu müssen. Gerade die Liste an Beschwerden, die zur Untauglichkeit führen, enthält viele Punkte, die für Transmänner relevant sein können (z.B. werden Testosteronmangel, Körpergröße und regelmäßige Einnahme von Medikamenten (Testosteron) als Punkte genannt). https://chaingepeergroup.at/wehrpflicht-nach-personenstandsaenderung/
  2. Ein Artikel der Volksanwaltschaft von 2021, in dem geschildert wird, dass ein junger Transmann sehr gerne zum Bundesheer wollte, aber für untauglich befunden wurde. Daraus lese ich, dass auch u.U. im Interesse und zum Schutze des Transmannes eine Untauglichkeit bescheinigt wird. https://volksanwaltschaft.gv.at/artikel/ein-gesunder-junger-mann-will-zum-bundesheer-weil-er-frueher-eine-frau-war-darf-er-das-nicht
  3. Eine Frage hier auf gutefrage.net, in der der Fragesteller auch ein Transmann ist und Interesse daran hat zum Bundesheer zu gehen. Die Frage ist zwar 5 Jahre alt, aber vielleicht kannst du dem Nutzer schreiben und ihn fragen, wie sich das bei ihm entwickelt hat. https://www.gutefrage.net/frage/transgender-beim-bundesheer

Alternativ würde ich dir empfehlen in Foren für Transgender nachzufragen. Vielleicht findet sich da jemand, der dir von persönlichen Erfahrungen berichten kann.

Alles Gute!

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Hallo,

hier der Link zu einem Forum, in dem sich Transsexuelle austauschen können: http://forum.ftm-portal.net/index.php

Dort gibt es unter Anderem auch eine Sektion zur Psychotherapie, in der du schauen könntest, ob es bereits einen Eintrag zu transerfahrenen Psychotherapeuten im Raum Darmstadt gibt. Falls es noch keinen Beitrag gibt, kannst du natürlich auch selbst im Forum fragen.

Alles Gute!

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Das Midnight Blue wird sich rauswaschen. Je nachdem wie häufig die Haare gewaschen werden und wie stark blondiert und getönt wurde, geht das unterschiedlich schnell. Meist waschen sich blaue Farben recht schnell aus und hinterlassen dann einen Grünton in den Haaren, der sehr lange anhalten kann.

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Hallo,

deine Schrift ist lesbar, aber einige Worte sind schon an der Grenze des Unleserlichen. Zum Beispiel bei den Wörtern "wohl" und "Lehrer" in der zweiten Zeile sind einige Buchstaben nur schwer zu erkennen.

Es ist eine natürliche Tendenz, dass man mit der Zeit und insbesondere unter Druck (z.B. bei Tests, Klassenarbeiten etc.) eine schlechtere Handschrift bekommt, wenn man nicht darauf achtet. Man selbst kann es dann zwar noch lesen, andere jedoch nicht so gut. Das heißt, dass deine Schrift jetzt noch okay sein mag, in 1 oder 2 Jahren kann das aber schon schlechter sein.

Dass dein Lehrer dir direkt Schreibübungen der 1. Klasse gibt ist schon etwas hart. Vielleicht wäre eine Anmerkung unter einem Test wie "Bitte leserlich schreiben" der bessere (erste) Weg gewesen. Das Problem ist jedoch: Wenn der Lehrer beim Korrigieren erst rätseln muss, welcher Buchstabe das sein könnte, dauert das Korrigieren unnötig lange. Dann wird das Wort als unleserlich/undeutlich angestrichen und nicht gewertet. Das kann bei Antworten aus einem Wort, aber auch bei Texten ganz schön die Note drücken, wenn dadurch das Verständnis beeinträchtigt ist. Selbst wenn es den Fehlerquotienten zur Bewertung nicht mehr gibt (x Fehler auf 100 Wörter definiert dann die Note), so zählen Fehler, die das Verständnis behindern, in die Bewertung mit ein. Insbesondere in Fremdsprachen ist dies wichtig. Daher muss die Schrift so deutlich wie möglich sein.

Ich würde dir raten, dass du von dir aus versuchst deine Handschrift zu verbessern. Falls du nicht weißt, was deinen Lehrer stört - frag ihn doch einfach. Sag, dir war nicht klar, wozu du 20 Seiten Schreibübung benötigst. Bitte ihn doch darum, dass er in einem von dir geschriebenen Test alle Wörter anstreicht, die verbesserungswürdig sind. Dann schaust du halt, dass du beim Schreiben dieser Wörter/Buchstaben etwas sorgfältiger bist.

Ich studiere übrigens auf Lehramt, habe selbst schon Schülerarbeiten korrigiert und hatte genau diese Probleme: Unleserliche Schrift. Selbst mit viel gutem Willen ist es einfach nicht tragbar, wenn das Korrigieren durch das Rätseln doppelt so lange dauert - insbesondere, wenn noch ein paar Dutzend Texte zu lesen sind.

Dennoch finde ich die 20 Seiten Schreibübung (ohne vorher auf das Problem aufmerksam zu machen) doch etwas überzogen. Suche (neutral bis freundlich) das Gespräch und erbitte konstruktive Kritik (geht ja auch per Mail u.ä.).

Viel Erfolg!

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Hallo,

hast du mal den Lehrer/die Lehrerin darauf angesprochen? Insbesondere für Klassenarbeiten (eigentlich auch schon für Tests) gibt es immer einen Erwartungshorizont, in dem steht, was inhaltlich und ggf. formal (z.B. Form/Aufbau einer Inhaltsangabe) erwartet wird.

Sprich also deinen Lehrer/deine Lehrerin ruhig darauf an und sage, dass du die Benotung nicht ganz verstehst und gern wüsstest, was du besser machen kannst. Vorwürfe solltest du vermeiden - vielleicht hat dir etwas gefehlt, was dir so gar nicht bewusst war, oder der Lehrer hat sich vertan. Bitte um Hinweise, wie du die gemachten Fehler in Zukunft vermeiden kannst.

Wenn dir keine Hinweise gegeben werden oder du trotz Umsetzung der Hinweise weiterhin schlechte Noten schreibst, dann kannst du auch einen Zweitgutachter erbitten. Auch hier würde ich das Gespräch mit dem Lehrer/der Lehrerin suchen, ob dir vielleicht einer der Kollegen die Problematik besser erklären kann.

Zu deinem Vorschlag sich an Lehrer anderer Schulen zu wenden: Würde ich vermeiden. Eventuell wissen die anderen Lehrer gar nicht in welchem Umfang ihr welches Thema behandelt habt, ob ihr schon alle formalen Voraussetzungen von Inhaltsangaben detailliert besprochen habt etc. Innerhalb einer Schule verläuft es da meist besser abgestimmt.

Fazit: Sprich mit dem Lehrer/der Lehrerin und erbitte konkrete Hinweise, was dir gefehlt hat.

Alles Gute.

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Hier wurden eigentlich schon alle Makel an der Frage aufgezeigt.

Dem möchte ich ein Video hinzufügen:

https://www.youtube.com/watch?v=nwAL06N3XX4

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Hallo,

nach einer kurzen Recherche bei Google fand ich folgenden Beitrag in einem Forum für Erwerbslose: https://www.elo-forum.org/threads/sexuelle-diskriminierung-bei-antrag-auf-erstausstattung.148240/

Auch wenn der Beitrag von einer Transfrau erstellt wurde, so ist die zugrundeliegende Krankheit ebenso Transsexualität. Wie ich mit einem Anlesen des Beitrags feststellen konnte, ist es natürlich möglich einen Antrag auf Erstausstattung für Bekleidung zu stellen. Inwiefern diesem Antrag (und in welchem Umfang) entsprochen wird, hängt wohl sehr vom Bearbeiter und den eingereichten Belegen ab.

Aus Ihren Reaktionen auf Antworten anderer Nutzer konnte ich herauslesen, dass Sie ein Transmann sind, der beabsichtigt nicht arbeiten zu gehen, bis alle geschlechtsangleichenden Operationen durchgeführt wurden. Da es sich bei Transsexualität laut noch aktuellem ICD-10 um eine Persönlichkeits- und Verhaltenssstörung handelt, sehe ich primär keinen Grund nicht arbeitsfähig zu sein. Sicherlich können Begleiterkrankungen wie Depressionen zur Arbeitsunfähigkeit führen, jedoch müssen diese Diagnosen ärztlich gesichert werden. Falls die Arbeitsunfähigkeit nicht ärztlich gesichert ist und nur auf "ich bin transsexuell und somit krank" beruht, so würde ich persönlich den Antrag ablehnen.

Ein weiterer Grund dafür ist die starke Annahme, dass transsexuelle Menschen nicht erst mit Beginn des Alltagstests oder der Hormontherapie (wie in Ihrem Falle) die Kleidung des angestrebten Geschlechts tragen. Generell ist die Situation für Transmänner meist leichter, da Jeans und T-Shirts geschlechtsneutral sind und somit für ein weibliches, aber auch ein männliches Aussehen passen. Sofern vorher nicht ausschließlich Absatzschuhe und Röcke getragen wurden (was bei einem Transmann auch vor dem Outing sehr verwunderlich wäre), so sind nicht 100% der bestehenden Bekleidung unzumutbar.

Fazit: Sie können sicherlich den Antrag auf Erstausstattung für Bekleidung stellen und mit Ihrer Transsexualität argumentieren, ich würde dies aufgrund der nicht bestehenden Arbeitsbereitschaft und dem Verdacht der falschen Darstellung (der Antragssteller besäße keine zumutbare Kleidung) ablehnen. Darüber hinaus finde ich es verstörend und beschämend, dass man sich auf seiner Krankheit ausruht und nicht arbeiten geht, wenn man es eigentlich kann.

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Hallo.

Der neue Vorname kann innerhalb der rechtlichen Vorgaben frei gewählt werden. Bei der Wahl gibt es lediglich Einschränkungen, die auch bei der Namensvergabe bei der Geburt gelten wie z.B. falls der erste Vorname nicht eindeutig dem Geschlecht zugeordnet werden kann, muss dies ein zweiter Vorname tun; einige Vornamen sind verboten etc.

So kann aus Paul eine Chantal werden und aus Frederike ein Pierre oder Vladimir oder Jake werden.

Was VeryBestAnswers bezüglich der Voraussetzung der operativen Maßnahmen angeht, ist leider veraltet. Die Vornamens- und Personenstandsänderung kann bereits vor der Hormonbehandlung und den operativen Maßnahmen beantragt werden. 2011 wurde beschlossen, dass eine bereits erfolgte operative Angleichung als Voraussetzung für die Vornamens- und Personenstandsänderung unzulässig ist.

Ich hoffe, dass dir dies weiter hilft.

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Hallo. Ja, die geschlechtsangleichende Operation der Genitalien bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen ist möglich. Zwar sind diese Operationen allgemein komplexer und risikoreicher als bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen, jedoch gibt es dafür so einige Spezialisten.

Auf folgender Seite sind die verschiedenen Operationen aufgeführt, wie sie beispielsweise in der Klinik in München-Bogenhausen durchgeführt werden: https://www.chkmb.de/die-klinik/urologie/behandlungsspektrum/geschlechtsangleichende-operationen/frau-zu-mann/einzelschritte-der-op.html

Zur Phalloplastik: Das ist die operative Konstruktion eines Penoids (eines Penis) aus einem Hautlappen, der aus dem Unterarm oder Oberschenkel entnommen wird. Beide Spenderstellen haben ihre Vor- und Nachteile. Der entnommene Hautlappen wird (wenn aus dem Unterarm entnommen) "gerollt". Dies lässt sich am einfachsten erklären, indem man ein A4 Blatt nimmt und dieses einmal quer faltet. Das A5 Format wird dann entlang der längeren Seite gerollt, bis die offene Seite auf die Faltkante trifft. So kann man sich am ehesten vorstellen, wie die Haut gerollt wird. Der Hohlraum in der Mitte wird die spätere Harnröhre, die an die natürliche, verlängerte Harnröhre angeschlossen wird. Wird der Hautlappen hingegen aus dem Oberschenkel entnommen, wird der Hautlappen nur einmal gerollt, sodass die Harnröhre auf anderem Wege konstruiert werden muss. Bei beiden Schritten werden jedoch Nerven und Blutgefäße, die im Hautlappen mit entnommen wurden, an entsprechende Nerven und Gefäße im Genital-/Hüftbereich angeschlossen und der Penoid an der anatomisch richtigen Stelle angesetzt. Während der Transplantation des Hautlappens wird die Klitoris in der Basis des Penoids versteckt ("versenkt", da sie innen ist und nicht von außen zu sehen sein wird) oder aber von außen an die Basis verbracht, sodass sie zwar zu sehen, aber auch direkt stimulierbar ist. Die Wunde, aus der der Hautlappen entnommen wurde (Unterarm oder Oberschenkel) wird mit einem körpereigenen Vollhauttransplantat (z.B. aus dem Unterbauch) abgedeckt.

Was geschieht vor der Phalloplastik: Entfernung der inneren Geschlechtsorgane, Verschluss der Scheide, Verlängerung der Harnröhre durch Zusammenführung der inneren Schamlippen und Mobilisation der Klitoris (damit diese "weiter oben" ist und somit später ggf. im Penoid versenkt werden kann)

Was geschieht nach der Phalloplastik: Verbindung der verlängerten Harnröhre (innere Schamlippen) mit der Harnröhre des Penis, Sulcus-coronarius-Plastik (Der Penis wird quasi beschnitten um die Optik eines realistischen beschnittenen Penis zu erreichen (und keine Fleischwurst), Skrotumplastik (Formung der Hoden aus dem äußeren großen Schamlippen), Schwellkörperimplantat im Penis (um diesen versteifen zu können), Hodenprothese im Hodensack (zum Einen damit da auch was ist, zum Anderen wird meist ein Teil des Schwellkörperimplantats als ein Hoden verwendet, weswegen ein zweiter mittels Implantat geschaffen werden muss)

Diese OP-Schritte sind kein Muss und werden von anderen Operateuren auch unterschiedlich durchgeführt. Neben diesem Standardablauf gibt es noch Raum für Korrekturen bei übermäßiger Narbenbildung oder Komplikationen.

Ich hoffe, dass dir das weiterhilft.

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Hallo.

Aktuell hast du keinen Rechtsanspruch darauf als Lennart angesprochen zu werden, da du kein Ausweisdokument vorlegen kannst, dass diesem Namen entspricht. Aus diesem Grund hat die DGTI (Deutsche Gesellschaft für Transsexualität und Intersexualität) in Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium den Ergänzungsausweis entwickelt. Dieser dient der deutlicheren Ausweismöglichkeit in der Übergangsphase (z.B. wenn ein Transmann als Mann angesprochen werden möchte, aber noch weiblich aussieht oder wenn ein Transmann noch weiblichen Namen und Pronomen führen muss, obwohl er schon deutlich männlich aussieht).

Er unterstützt den nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts  2 BVR 1833/95 gültigen Anspruch auf Anrede im bewussten und erklärten Geschlecht sowie selbstgewählten Vornamen in der Kommunikation mit staatlichen Organen.  

Informationen und die Möglichkeit der Antragsstellung findest du unter: https://www.dgti.org/ergaenzungsausweis.html

Das zum Rechtlichen. Bevor man jedoch zu der Keule "Ich habe Rechte und ich verlange ..." greift, sollte man das Gespräch suchen. Zunächst vielleicht mit dem Klassenlehrer, um sich detaillierter erklären zu können. Was außerdem meiner Erfahrung nach sehr gut funktioniert, ist ein Brief an alle Lehrkräfte, der ausschließlich im Lehrerzimmer verteilt wird. Darin kannst du deine Situation schildern und um die entsprechende Anrede bitten.

Ich empfehle das Gespräch zu suchen bzw. sich per Brief an alle Lehrer zu richten. Das ist persönlich, ehrlich und selbstbewusst und sollte sehr gut ankommen. So oder so musst du dich auf Fragen (z.B. Wann hast du das bemerkt?) einstellen und darauf, dass es bei öffentlicher Verwendung deines Wunschnamens auch der letzte Mitschüler begreifen wird und wahrscheinlich den einen oder anderen negativen Kommentar ablassen wird.

Ich kann nur sagen, dass ich keinen Ergänzungsausweis gebraucht habe. Mit Gesprächen und Briefen hat das perfekt funktioniert und ich wurde am nächsten Tag von allen Lehrern mit dem richtigen Namen angesprochen, ohne dass diese das der Klasse erklärt haben - es wurde als selbstverständlich akzeptiert.

Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute.

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Hallo.

Die bisherigen Antworten sind leider alle falsch. Ich weiß nicht, ob das an Unwissenheit liegt oder weil einige bei der Frage nach einem Jugendcamp an diese Umerziehungscamps denken.

Da es dir aber um den Austausch geht, kann ich klar sagen: Ja, es gibt Freizeitfahrten, die sich speziell an Transsexuelle richten.

Ein Verein in München organisiert jedes Jahr eine Fahrt nur für Transsexuelle. In diesem Forum: http://forum.ftm-portal.net/index.php wird unter der Rubrik "Leben mit Trans*" > "Events und Termine" der Termin bekannt gegeben. Für die Fahrt von 2018 war der Anmeldeschluss leider der 31.07.2018. Zwar könnte man nachfragen, ob noch Plätze frei sind, allerdings ist die Teilnahme erst ab 14 Jahren. Auf jeden Fall sollte es dir nächstes Jahre möglich sein daran teilzunehmen.

Erfahrungsgemäß sind die Kosten für die Fahrt moderat und das Klima ist sehr entspannt, weil wirklich ausschließlich Transsexuelle mitfahren dürfen (die Betreuer/Leiter sind auch transsexuell).

Vielleicht meldest du dich einfach mal im Forum an und knüpfst ein paar Kontakte und erkundigst dich mal wegen der Freizeitfahrt (dazu kannst du einfach den Ersteller des Beitrags im Forum kontaktieren).

Es würde mich übrigens nicht wundern, wenn auch andere Vereine solche Treffen oder Fahrten organisieren, aber ich weiß es nur von diesem Verein genau.

Alles Gute.

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Hallo. Ich denke, dass die negative Reaktion (gekickt werden) darauf beruht, dass die Aussagen falsch sind oder beleidigend aufgefasst werden können.

"die natur heilt ihre fehler"

Dies impliziert, dass Transsexualität ein Fehler ist, was den Rückschluss erlaubt, dass es falsch ist und geheilt/korrigiert werden muss. Wenn auch Transsexualität nicht der Norm entspricht(da nicht der Großteil der Menschheit transsexuell ist), so ist es schwierig von Fehlern zu sprechen. Außerdem schwingt hier der Gedanke mit, dass die Natur "weiß" was "richtig" und "falsch" ist, was schwer zu beweisen ist.

leute die sich nicht eindeutig als mann oder frau identifizieren haben ein anders entwickeltes gehirn

Bitte nicht missverstehen: Transsexuelle identifizieren sich als ein Geschlecht, dass nicht ihrem biologischen/körperlichen Geschlecht entspricht. So kann sich ein Transmann trotz weiblichen Körpers als Mann identifizieren. Zur Gehirnentwicklung von Transsexuelle gibt es kurze Artikel wie diesen: https://diepresse.com/home/science/4679523/Das-Gehirn-bestimmt-das-Geschlecht

Dieser berichtet von einer Studie, die belegt, dass die Gehirnstruktur transsexueller Personen anders ist. Dabei geht es nicht um die Betonung der Andersartigkeit, sondern um den biologischen Beweis, dass Transsexualität keine Spinnerei ist. Zu sagen, dass Transsexuelle ein anders entwickeltes Gehirn hätten, kann verstanden werden als hätten sie unterentwickelte Gehirne (mit neurologischen, geistigen etc Defiziten). Ich würde den Satz nicht so interpretieren, aber kann mir durchaus vorstellen, dass Andere diesen Satz so lesen können.

wie bei psychisch kranken

Die Betrachtung von Transsexualität als psychische Erkrankung wird niemals gerne gesehen. Niemals. Grund dafür ist, dass es sich laut ICD 11 (internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) der Weltgesundheitsorganisation bei Transsexualität nicht um eine psychische Störung handelt. Außerdem impliziert die Auffassung von Transsexualität als psychische Erkrankung, dass es sich um ein psychisches Problem anstelle eines körperlichen Problems handle. Da dieses Thema noch nicht erschöpfend erforscht wurde, kann man Aussagen und Studien zu beiden Punkten (psych. Problem oder körperl. Problem) finden. Da es aber nicht im ICD 11 als psychisches Problem erfasst ist, ist es offiziell eher ein körperliches Problem.

Ich befürworte eigenständiges Denken. An dieser Stelle sei jedoch darauf hingewiesen, dass man sich nicht wie die Axt im Wald verhalten sollte, wenn man mit Menschen zusammen lebt. Man sollte Rücksicht auf Gefühle nehmen (beispielsweise ist das Wort "Transe" meist eher abwertend gebraucht, weswegen Begriffe Transsexuelle(r) oder Transgender angemessener sind) und bedenken, dass intendierte Aussagen nicht genau so beim Empfänger ankommen müssen wie sie gemeint waren. Erschwerend kommt hinzu, dass man Statements wie "Transsexuelle haben ein anders entwickeltes Gehirn - genau wie Personen mit psychischen Erkrankungen" nur machen sollte, wenn man sich belesen hat (Stichwort: ICD 11).

Abschließend kann ich also nur für eigenständiges Denken sprechen, muss aber auch die Notwendigkeit der Reflexion, der Recherche und der Rücksichtnahme im Umgang mit Menschen hervorheben.

Alles Gute.

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Hallo.

Im ICD (internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Transsexualität aufgeführt. Im ICD-10 findet man die Diagnose Transsexualität unter der Kennung F64.0 als Störung der Geschlechtsidentität, im neueren ICD-11 unter HA60 als Geschlechtsinkongruenz (im größeren Feld "Conditions related to sexual health"). Daraus lassen sich X Dinge ableiten:

  1. Transsexualität steht in einem Katalog, der als Diagnosemittel für Krankheiten und Gesundheitsprobleme verwendet wird.
  2. Die Änderung der Bezeichnung soll den negativ konnotierten Begriff 'Störung' umgehen und das Problem korrekter und weniger wertend erfassen.
  3. Beim ICD handelt es sich um einen Diagnosekatalog, der vor allem der Vereinheitlichung von Krankheiten dient, damit Ärzte und Krankenkassen beide wissen, wovon die Rede ist. Er ist kein philosophisches Werk, dass versucht den Begriff der Krankheit zu definieren.

Warum ist die Benennung im ICD wichtig? Transsexualität ist, nach meiner Beurteilung und der Beurteilung aller Ärzte, mit denen ich darüber gesprochen habe, als Krankheit/Gesundheitsproblem aufgeführt, weil die Bestandteile der Diagnose (also die Charakteristika/Begleiterscheinungen) einen negativen Effekt auf den Betroffenen haben, der sowohl körperlich als auch seelisch spürbar ist. Transsexualität ist also aufgeführt, weil es die Person belastet. Die Auflistung im ICD ist wichtig, damit man sofort weiß, wovon geredet wird, unnötig viele synonyme oder gar homonyme Begriffe vermieden werden und damit transsexuelle Personen bei Krankenkassen einen prinzipiellen Anspruch auf Übernahme der Behandlungskosten haben.

Zur Frage: Ist Transgender sein normal oder eine Krankheit?

Normal: Das Wort 'normal' hat laut dem Duden zwei Bedeutungen: 1. der Norm entsprechend und 2. keine Abweichungen in (geistiger) Entwicklung. Die zweite Bedeutung ist veraltet, schwingt jedoch noch häufig im Gebrauch des Wortes, was diesem einen wertenden Beiklang verleiht. Entsprechend der ersten Bedeutung ist Transsexualität nicht normal, da es nicht der 'Norm', also der Mehrheit, entspricht. Entsprechend der zweiten Bedeutung ist Transsexualität normal, da es keine Abweichungen in der Entwicklung beinhaltet.

Natürlich gibt es noch weitere mögliche Bedeutungen von 'normal' wie z.B. 'in der Gesellschaft akzeptiert' oder 'mit den gesellschaftlichen Werten (wie freie Selbstentfaltung) vereinbar'. In dem Sinne ist Transsexualität normal.

Fazit: Ob Transsexualität normal ist, hängt von der Definition des Wortes 'normal' ab.

Krankheit: Auch hier ist wichtig, wie 'Krankheit' definiert wird. Laut Duden gibt es hier zwei Bedeutungen: 1. körperliche, geistige oder psychische Störungen, die an bestimmten Symptomen erkennbar ist und 2. Zeit des Krankseins. Hier findet sich wieder das häufig negativ konnotierte Wort 'Störung'. Wenn man jedoch einfach davon ausgeht, dass Krankheit ein Ding ist, das körperlich, geistig oder psychisch und anhand gewisser Symptome erkennbar ist, fällt eine Beurteilung leichter: In dem Sinne ist Transsexualität eine Krankheit, die man an geistigen oder körperlichen Symptomen erkennen kann. Das bedeutet nicht, dass Transsexuelle gestört, geistig labil oder ähnliches sind, sondern dass der Körper (körperlich) nicht mit dem Geist (geistig) übereinstimmt. Wichtig ist hierbei der ICD, der die Kriterien/Symptome für Transsexualität vorgibt.

Fazit: Per Definition des Wortes Krankheit ist Transsexualität eine Krankheit, da ein körperliches/geistiges Leides bei der Person vorliegt.

Ich höre schon fast die Aufschreie einiger, möchte jedoch darauf hinweisen, dass 'Krankheit' häufig mit der zweiten Bedeutung von 'normal' gleichgesetzt wird, also mit einer Abweichung in der geistigen Entwicklung. Diese Vermischung von Begriffen ist genau der Grund, warum es die Benennung im ICD so wichtig ist: Um einen gemeinsamen Bedeutungsrahmen zu schaffen. Ansonsten kann es passieren, dass Transsexuelle sich nicht krankhaft geben oder für andere nicht sichtbar leiden oder sich selbst nicht als krank definieren und somit die (enormen) Kosten medizinischer Maßnahmen nicht erstattet kriegen.

Abschließend möchte ich sagen, dass in der Gesellschaft die genauen Bedeutungen von 'normal' und 'Krankheit' meist nicht allzu weit verbreitet sind. Daher sollte man vorsichtig sein, wenn man ohne vorausgehende Definitionen diese Begriffe verwendet. Außerdem habe ich hier nur die diagnostischen Aspekte angesprochen. Dazu kommen noch gesellschaftliche, rechtliche und ggf. religiöse Richtlinien und die Vorstellung, dass 'die Natur' oder 'die Biologie' einen Masterplan hat und alles eine Bedeutung und einen Sinn haben muss. Ich kann darüber nicht urteilen, da ich nicht davon ausgehe, dass irgendein menschliches Wesen jemals alle Menschen zur Gänze kennen wird und ein dermaßen weitreichendes biologische, ökologisches und historisches Wissen besitzen wird, um sagen zu können: "Umstand A war nicht 'gewollt' und Umstand B nicht 'vorgesehen'.

Was ich dir mit auf den Weg geben möchte: Sprich doch deine Lehrerin auf den ICD an und frage, ob du dazu ein Referat halten kannst, in dem du auf vage Begriffsdefinitionen eingehst. Nebenbei gesagt (was du aber aus Höflichkeit und Respekt deiner Lehrerin gegenüber unerwähnt lassen solltest) halte ich es für unwahrscheinlich, dass deine Lehrerin so viele Transsexuelle kennt und weiß, wie diese zum Ergebnis ihrer Geschlechtsangleichung stehen, dass sie mit Gewissheit sagen kann, dass keiner diesen Schritt bereut. Ich kenne Transsexuelle persönlich, die absolut glücklich mit dem Ergebnis sind, und solche, die durch Komplikationen viele Probleme hatten und sich wegen verpfuschter Ergebnisse das Leben nehmen wollten.

In jedem Fall solltest du aber mit ihr reden, wenn du dich ungerecht behandelt fühlst, wenn sie sich, wie du beschreibst, als intolerant dargestellt hat. Dafür eignet sich ein Gespräch unter vier Augen am besten.

Alle Informationen zum ICD habe ich übrigens aus dem Internet, dem Bösen.

Viel Erfolg im Fach Biologie und im Gespräch mit deiner Lehrerin.

Gruß.

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(FtM) Fortpflanzungsorgane entfernen, wenn ich Testosteron nehme?

Ich bin ein junger Transmann und habe vor, im Laufe des nächsten Jahres den medizinischen Teil meines Weges zu beginnen. Das heißt für mich in erster Linie Testosteron und, gegebenenfalls, Mastektomie. Jetzt habe ich letztere recherchieren wollen und bin auf mehrere Seiten gestoßen, auf denen es scheint, als gehörte die operative Entfernung der inneren weiblichen Geschlechtsorgane fest mit zur Transition.

Irgendwo kann ich mir das auch erklären. Bei Intersexuellen werden ja auch manchmal die Geschlechtsorgane entfernt, damit es nicht zu Krebsbildung kommt.

Das alarmiert mich allerdings schon sehr. Ich will natürlich keinen Krebs an den Eierstöcken oder der Gebärmutter haben und natürlich hat ein Cis-Mann diese Organe erst gar nicht, aber ich bin mir doch unsicher, ob ich diesen Schritt gehen will. Und wenn nicht, heißt das dann auch keine Hormone?

Klar, mit Eierstöcken kann ich sowieso nichts anfangen, sobald Testosteron mich unfruchtbar macht, aber ob ich freiwillig meinen Uterus hergebe, ist eine ganz andere Frage. Ich bin 20. Wenn ich schon niemals genetischer Elternteil werden kann, muss ich dann auch die Chance aufgeben, biologisch einer zu werden?

Ich würde mich über ernstgemeinte Antworten sehr freuen. Wer mir sagen will: "Man kann kein Mann sein, wenn man im weiblichen Körper / mit XX-Chromosomen / ohne Penis geboren wurde." oder "Du bist kein Mann, wenn du schwanger werden willst!", den bitte ich, es einfach zu lassen. Das hilft niemanden und lässt den Verfasser lediglich rechthaberisch und intolerant dastehen.

Alles Liebe und vielen Dank fürs Lesen.

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Hallo,

zunächst einmal: Niemand kann dich zwingen deine Gebärmutter und Eierstöcke entfernen zu lassen. Die Entfernung dieser (oder auch nur der Plan, dies in Zukunft durchführen zu lassen) ist keine Voraussetzung für eine Hormontherapie oder eine Vornamens- und Personenstandsänderung (VÄPÄ). Bis 2011 gab es ein Gesetz, das vorschrieb, dass Transsexuelle für eine Vornamensänderung bereits körperlich angeglichen sein müssen - das gibt es jedoch nicht mehr. Ob du deine Geschlechtsorgane entfernen lässt oder nicht, hat also darauf keinen Einfluss. Eventuell wird dein Therapeut stutzen, wenn er dich danach fragt und du ihm das erklärst. Aber da der Wunsch nach eigenen Kindern keine exklusive Eigenschaft von Frauen ist, sollte ein aufgeklärter Therapeut daran nichts finden.

Zu deinem Kinderwunsch: Ich kenne persönlich einen Transmann, der bereits mit der Hormontherapie angefangen hatte und sich dann für eine künstliche Befruchtung entschieden hat. Dafür musste er für eine gewisse Zeit während der Schwangerschaft Testosteron absetzen. Da er immer davon sprach, dass er ein leibliches Kind wollte, gehe ich davon aus, dass er vor der Hormontherapie Eizellen entnehmen und einfrieren ließ oder sein Körper sich so schnell umgestellt hat, dass neue Eizellen gebildet wurden. Jedenfalls hat er einen gesunden Jungen zur Welt gebracht und sich danach die Geschlechtsorgane entfernen lassen. Es ist also möglich (unabhängig davon, was Andere hier schreiben). Jedoch wirkt Testosteron nicht bei jedem gleich, nicht jeder Transmann ist vor der Hormontherapie gleich fruchtbar usw. Die Unfruchtbarkeit durch Testosteron kann irreversibel sein (also nicht umkehrbar), muss aber nicht. Es kann sein, dass dein Körper für eine Schwangerschaft kurzzeitig mit zusätzlichem Östrogen versorgt werden muss (selbst wenn Testosteron abgesetzt wurde, da es etwas dauert, bis die "normale" Hormonproduktion wieder läuft). Dies kann zu kurzfristigen und langfristigen Problemen führen, wenn der Körper von weiblichen auf männliche und wieder auf weibliche Hormone umgestellt wird.

Wichtig ist zu bedenken, dass eine Schwangerschaft eines Transmannes nicht nur ein körperlicher Vorgang ist, sondern auch seelisch sehr belastend sein kann. Mein Bekannter hat sich während der Schwangerschaft fast gar nicht aus der Wohnung getraut. Er hat es aber überstanden und war glücklich über seine Entscheidung. Genauso sollte man die Reaktionen des Umfelds einkalkulieren und daran denken, dass man sich später höchstwahrscheinlich dem Kind und einer Partnerin/einem Partner erklären muss.

In aller Kürze: Dir kann die Hormontherapie nicht verweigert werden, nur weil du dich (jetzt) nicht von deinen Geschlechtsorganen trennen willst. Auch nach Beginn der Hormontherapie besteht die Chance einer Schwangerschaft. Da dies aber ein sehr spezieller Fall (und wohl auch recht selten) ist, solltest du dich aber an einen (oder mehrere) erfahrene Gynäkologen wenden. Ebenso solltest du abwägen zur Sicherheit Eizellen einfrieren zu lassen, was eventuell eine Kostenfrage ist.

Abschließend muss ich sagen, dass ich über das erwähnte Beispiel der tatsächlichen Schwangerschaft eines Transmannes hinaus weitere Transmänner kenne, die ihre Geschlechtsorgane behalten haben, um später mit einem Partner ein Kind zu zeugen. Weiterhin gab es 2008 den öffentlich sehr diskutierten Fall von Thomas Beatie, der ebenfalls ein Transmann ist, der durch künstliche Befruchtung schwanger wurde.

Du bist also nicht allein mit deinem Wunsch nach eigenen/leiblichen Kindern. Auch wenn es kein Gesetz gibt, das dir vorschreibt, wie weit deine Angleichung gehen muss, so musst du dich auf negative Reaktionen und Unverständnis von Mitmenschen, Ärzten und anderen Betroffenen einstellen. Am allerwichtigsten finde ich jedoch, dass du an deine eigene körperliche und seelische Gesundheit denken solltest.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft auf deinem Weg.

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Hallo.

Obwohl ich zunächst nicht antworten wollte, tue ich es nun doch.

Zunächst ein paar Dinge:

  • Kein transsexueller Mann hat einen Silikon-Penis. Bei der geschlechtsangleichenden Operation des Penoidaufbaus wird körpereigenes Material (Haut) verwendet. Um eine Erektion des Gliedes zu ermöglichen, werden verschiedene Arten von Penisprothesen verwendet. Es gibt keine Penisprothesen speziell für transsexuelle Männer. Es werden jene Modelle verwendet, die für Männer entwickelt wurden, die zwar mit männlichen Geschlechtsteilen ausgestattet sind, aber Erektionsprobleme haben.
  • Was ist eine "echte" Frau? Ich nehme an, dass "echt" sich hierbei auf Frauen bezieht, die auch mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen zur Welt kamen - also keine transsexuellen Frauen.

Nun zu den strafrechtlichen Vorwürfen des Betrugs/der Täuschung und der Vergewaltigung:

Der Begriff [der sexuellen Nötigung] ist zunächst ein  strafrechtlicher Sammelbegriff für sexuelle Handlungen, die  gegen beziehungsweise  ohne den  Willen des Opfers vorgenommen werden.
Von einer sexuellen Nötigung ist die Rede, wenn jemand eine andere Person dazu  nötigt, sexuelle Handlungen des Täters oder eines Dritten an sich zu dulden oder aber am Täter selbst oder einem Dritten vorzunehmen.
Nötigen wiederum bedeutet, jemand unter rechtswidriger Anwendung von  Gewalt oder unter  Drohung zu einer  Handlung, Duldung oder Unterlassung zu zwingen. Gewalt ist jeder körperlich wirkende Zwang. Drohen ist das in Aussicht stellen eines künftigen Übels, auf das der Täter Einfluss zu haben vorgibt.
Diese Nötigung zur Vornahme von sexuellen Handlungen wiederum muss entweder mit  Gewalt, durch  Drohung mit einer gegenwärtigen Gefahr für Leib oder Leben oder aber unter Ausnutzung einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung  schutzlos ausgeliefert ist, erfolgen.
Gesetzlich verankert ist die sexuelle Nötigung in § 177 Absatz 1 StGB, also unmittelbar vor dem Tatbestand der Vergewaltigung.

Quelle: https://www.anwalt.org/vergewaltigung/#Vergewaltigung_Definition_des_Begriffes

Bei einvernehmlichen sexuellen Handlungen zwischen einer Frau und einem transsexuellen Mann, bei denen keine Gewalt, Drohungen o.ä. vorkommen, handelt es sich nicht um sexuelle Nötigung oder eine Vergewaltigung.

Der  Betrug§ 263 StGB, zählt zu den Vermögensdelikten. Schutzgut ist das Vermögen als Ganzes in seinem Bestand. Ein Betrug ist unter folgenden Umständen gegeben: Eine  Täuschung  über Tatsachen muss zu einem  Irrtum des Opfers führen, dieser Irrtum muss eine  Vermögensverfügung auslösen, die wiederum einen  Vermögensschaden entstehen lässt.

Quelle: https://www.juraforum.de/lexikon/betrug-s-263-stgb

Es wäre also Betrug, wenn beispielsweise eine Frau einen männlichen Prostituierten verlangt und dafür bezahlt, jedoch einen transsexuellen Mann bekommt, der rechtlich und/oder körperlich noch weiblich ist. Ist jedoch kein Vermögen in jedweder Form im Spiel, handelt es sich um keinen Betrug. Sieht man die "Investition" in Verabredungen, Geschenke etc für einen potenziellen Partner als Vermögen an, so handelt es sich bei diesen Ausgaben um keine Pflichten. Außerdem müsste ansonsten auch jeder potenzielle Partner, der z.B. sagt er sei sportlich, dies aber nicht ist und daher für eine Beziehung ungeeignet erscheint, des Betrugs angeklagt werden. All dies gilt übrigens auch für transsexuelle Frauen, Frauen, die mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden usw.

Im Sinne des  § 263 StGB
Täuschung ist jede Einwirkung (durch aktives oder konkludentes Tun oder durch Unterlassen) auf das Vorstellungsbild eines Anderen mit dem Ziel der Irreführung über Tatsachen.

Hier könnte man darüber streiten. Die Formulierung "mit dem Ziel der Irreführung" impliziert meiner Meinung nach einen Vorsatz. Dieser muss belegt werden, was schwierig sein dürfte.

Abschließend ein paar Anmerkungen:

  • Ein transsexueller Mann, dessen Personenstand (weiblich/männlich) von einem Gericht nach entsprechender Antragsstellung geändert wurde, ist vor dem Recht ein Mann. Er ist als solcher anzusehen, hat die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Mann, der diesen Antrag nicht stellen musste. Wenn auch die Geschlechtsmerkmale als vorrangig empfunden werden können, so sind diese für die rechtliche Beurteilung des Geschlechts irrelevant. Dabei ist die persönliche Meinung eines Fremden, eines Verwandten, einer Partnerin oder sonst einer Person irrelevant.
  • Einem transsexuellen Mann, der rechtlich ein Mann ist, hingegen sein Mann-Sein absprechen zu wollen, könnte (je nach Ausmaß) strafrechtlich verfolgt werden. Ebenso wenn die körperliche Besonderheit des transsexuellen Mannes gegen seinen Willen einer dritten Person mitgeteilt wird.
  • Dieser Zwang zur Rechtfertigung eines transsexuellen Mannes über seinen körperlichen/rechtlichen Status kann als diskriminierend empfunden werden. Warum? Weil es eine negative Sonderbehandlung ist. Es wäre lediglich nicht diskriminierend, wenn alle anderen potenziellen Partner auch sofort der Frau mitteilen müssten, welche Besonderheiten an ihrem Körper vorliegen. Wie leicht zu erkennen ist, ist dies ein Ding der Unmöglichkeit: Wer sind potenzielle Partner? Was wird als Besonderheit angesehen?

Um die Frage knapp zu beantworten: Nein, es ist kein Betrug. Dieser Eindruck entstand möglicherweise durch die Annahme, dass ein transsexueller Mann kein Mann sei. Dieser Fakt ist jedoch nur bedingt streitbar. Wie gut, dass es Gesetzte gibt und somit auch transsexuelle Männer Rechte haben.

Gruß.

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Hallo,

folgende Risiken können bei der Einnahme von Östrogen erhöht sein:

  • Thrombosen (Blutgerinnsel), v.a. Thrombosen in den tiefen Bein- und Beckenvenen (TVT), Lungenembolie
  • Herzinfarkte und Schlaganfälle
  • Brustkrebs (Mammakarzinom)

Folgende Nebenwirkungen können bei der Hormonbehandlung durch Estradiol (Östrogen) auftreten:

  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall
  • Appetitsteigerung, Gewichtszunahme
  • Wassereinlagerungen
  • Sehstörungen, Schwindel
  • Haarausfall
  • Hautausschläge, Juckreiz
  • Wadenkrämpfe
  • Erhöhung der Blutfettwerte (Triglyzeride, Cholesterin)
  • Anstieg der Leberwerte, Leberfunktionsstörungen
  • Schilddrüsen-Funktionsstörungen
  • Zucker-Stoffwechselstörungen
  • Depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen

Quelle: http://www.trans-infos.de/hormonbehandlung-mann-zu-frau/nebenwirkungen-der-hormonbehandlung-bei-mzf-ts/

Rechtliche Konsequenzen:

  • nach §242 Stgb hast du dich des Diebstahls schuldig gemacht. Kann dir dies nachgewiesen werden, drohen dir bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe (Quelle: https://dejure.org/gesetze/StGB/242.html )
  • evtl. könnte eine zivilrechtliches Verfahren auf dich zukommen, wenn deiner Freundin nachweislich ein gesundheitlicher Schaden durch deinen Diebstahl und die ausbleibende Einnahme der Medikamente entsteht

Außerdem kann dies je nach Verhalten der Freundin soziale Konsequenzen haben, die ich an dieser Stelle der Phantasie überlassen möchte.

Ich empfehle die sofortige Rückgabe der Medikamente mit einer aufrichtigen Entschuldigung. Es ist mir bewusst, dass die Frage den gewollten Wirkungen einer Hormonbehandlung und deren zeitlichen Verlauf gilt. Da die Medikamente jedoch widerrechtlich beschafft und die Dosierung auf die Freundin abgestimmt sind, lässt sich die eigentliche Frage nur unzureichend beantworten.

Zu dem Problem der verzögerten Verschreibung von Hormonen: Welche Ursachen hat dies? Hat die Freundin früher die Psychotherapie begonnen und eine entsprechende Diagnose bekommen? Hat sie sich früher um einen Termin beim Endokrinologen bemüht? Sprechen körperliche oder geistige Aspekte aktuell gegen die Verschreibung von Hormonen? Wird die Freundin von einem anderen Psychotherapeuten und/oder einem anderen Endokrinologen behandelt?

Bei Einhaltung medizinischer und rechtlicher Grenzen wünsche ich alles Gute. Ebenso wünsche ich der Freundin alles Gute und eine Aufwertung des Freundeskreises.

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Hallo. Deiner Reaktion auf die Antwort von Kabisa kann ich entnehmen, dass es dir um die verschiedenen Methoden des Penoidaufbaus geht.

Dabei gibt es verschiedene Methoden, die jedoch gemein haben, dass ein Hautlappen benötigt wird, um den Penoid zu formen. Dieser Hautlappen wird heutzutage meist aus dem Oberschenkel oder dem Unterarm genommen. Hat beides seine Vor- und Nachteile und die Präferenzen sind nicht bei jedem Operateur gleich.

Weiterhin kann die Harnröhre natürlich entstehen (durch eine spezielle Formung/Rollung des Hautlappens) oder durch ein künstliches Röhrchen, was einige Monate vor der eigentlichen OP unter die Haut gesetzt wird und dort mit der Haut verwachsen soll. Hat ebenfalls Vor- und Nachteile.

Neben diesen grundlegenden Unterscheidungen gibt es in verschiedenen Kliniken auch verschiedene Abläufe hinsichtlich der Konstruktion eines Scrotums und der Nachbildung der Eichel (sulcus-coronarius-Plastik), die in unterschiedlichen Operationen realisiert werden können - nicht müssen. Hierbei sind die Wünsche des Patienten entscheidend.

Das Endergebnis wird maßgeblich davon beeinflusst, wie viel Erfahrung der Operateur hat. Hier gibt es die, die das bereits mehrere hundert oder auch tausend Mal gemacht haben, und jene, die meinen das auch zu können, weil es ja nicht so komplex sei. Außerdem sollte man berücksichtigen, was der eigene Schwerpunkt ist: So gibt es beispielsweise leitende Chirurgen, die auf Urologie oder Plastische ihren Schwerpunkt gelegt haben. Zwar haben beide Unterstützung anderer Fachrichtungen, aber es kann den großen Kurs beeinflussen (d.h. liegt der Schwerpunkt beim Urologen auf eine korrekte Harnröhre, so ist es beim Plastischen eher die Optik - das bedeutet jedoch nicht, dass Urologen keine optisch schönen Ergebnisse erzielen und die Harnröhre bei Plastischen nicht gut wäre).

Wenn es auch führende Kliniken auf diesem Gebiet (in Deutschland) gibt, so ist doch das persönliche Empfinden wichtig. Man sollte sich geborgen fühlen und Vertrauen in den Arzt haben. Wichtig wären vorzeigbare Bilder von Ergebnissen, Aufklärung etc.

Weitere Informationen könntest du in folgendem Forum finden: http://forum.ftm-portal.net/

Alles Gute.

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