Welche Sexualität du letztendlich hast, kannst nur du selbst wissen.
Dennoch wollte ich dir mal kurz vom „Split-Attraction-Modell“ erzählen. Dabei geht es darum, zwischen sexueller und romantischer Anziehung zu unterscheiden. So kann eine Person beispielsweise Heteroromantisch (romantische Beziehungen nur mit Personen eines anderen Geschlechts) und Bisexuell (sexuelle Anziehung zu mehreren Geschlechtern) sein. Vielleicht ist das ja was, was zu dir passt.
Das mit deinem queerfeindlichem Umfeld ist natürlich schwierig… Je nachdem, in welchem Ausmaß das stattfindet, könntest du manche Personen langsam an queere Themen ranführen, um zu sehen, wie sie reagieren (z. B. queere Filme/Serien schauen, erwähnen, dass eine bekannte Person ja einen Mann/eine Frau habe usw.).
Falls du dich dazu entschließt, jemandem von dir zu erzählen, solltest du dir sicher sein, dass du dich selbst damit nicht in Gefahr bringst. Ich kann verstehen, dass du deine Gedanken vielleicht gerne mit deinem Umfeld teilen würdest; jedoch ist es leider so, dass du zuerst auf dich aufpassen musst. Falls du mit jemandem darüber redest, hoffe ich, dass es gut läuft. Häufig ist es auch so, dass Queerfeindlichkeit aus Unwissenheit resultiert und entsprechende Personen „nur“ ein bisschen Aufklärung benötigen, um zu verstehen, was es bedeutet, queer zu sein und überhaupt dieses fälschlicherweise negative Bild loszuwerden.
Falls Du mit niemandem in deinem direkten Umfeld darüber sprechen möchtest/kannst, kannst Du auch versuchen, online Personen zu finden. Ansonsten hoffe ich sehr für dich, dass du dir irgendwann — wenn du etwas unabhängiger bist — ein Umfeld aufbauen kannst, in dem du dich wohl fühlst und in dem du willkommen bist, weil du genau das verdient hast.
Zum Schluss kann ich dir nur noch sagen, dass du richtig so bist, wie du bist. Und du musst dich nicht labeln, falls du (noch) kein passendes Label gefunden hast. Alles Gute 🌈🏳️🌈