Zwei Dinge sind zu trennen: das kaufmännische und die Qualität der Arbeit.
Gibt es nicht wenigstens ein Mail, in dem die (voraussichtlichen) Kosten genannt sind? Im Angebot sollten auch eventuelle Nebenkosten auftauchen. Sonst kann der "Fotograf" sie nicht einfordern, wenn er nicht wenigstens mündlich in Gesprächen vor Auftragserteilung noch darauf hingewiesen hat. Am besten vereinbart man Fixpreise (zum Beispiel für die Anzahl der Stunden, wo von ihm fotografiert wird), da ist man hinterher auf der sicheren Seite. Paketpreise bergen auch immer Überraschungen, wenn man dann mehr möchte als im Paket vereinbart sind.Wenn natürlich der Auftraggeber hinterher noch Leistungen verlangt, wie Nachbearbeitungen oder Effekte wie Colour-key oder Bildabzüge, die nicht vorher kalkuliert sind, dann wirds natürlich hinterher teurer. Ich würde maximal den vereinbarten Preis zahlen, der Grundlage der Auftragserteilung war.
Die Qualität ist eine andere Sache. Die Bilder sollten schon den entsprechen, was ein Fotograf auf seiner Website zeigt, geschuldet wird aber nur das durchschnittliche Ergebnis. Technisch sollten die Bilder einwandfrei sein, aber die Aufnahmesituation muss auch berücksichtigt werden. Bei Reportagefotos sind schon mal Bilder bei, wo jemand ins Bild läuft. Partyfotos mit Bewegung bei wenig Licht werden auch mit Profikameras nicht deutlich besser. Ich würde hier sagen, Pech gehabt.Gibt sicher auch noch genug gute Bilder unter den Aufnahmen.
Zur Professionalität. Ich denke, es obliegt auch dem Auftraggeber zu prüfen oder einmal vor Beauftragung nachzufragen, ob der Fotograf gewerblich arbeitet oder eben nur als Hobbyist. Wofür gibt es eine Steuer-ID, die im Impressum angegeben werden muss. Wenn der Fotograf hier bewusst getäuscht hat, könnte man den mündlichen Vertrag anfechten. Dann hat man aber auch keinen Anspruch auf die Bilder. Und ob man Schadensersatz geltend machen kann, das wird schwer, denn das Gericht könnte argumentieren, dass der Fotograf doch die durchschnittliche Qualität erbracht hat?
Fazit: gerade so wichtige (unwiderbringliche) Ereignisse wie Hochzeiten sollte man einem wirklichen Fotografenprofi überlassen. Und das sollte der Auftraggeber vorher genau prüfen.