Ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu: Also, ich muss ehrlich sagen, dass ich echt erstaunt darüber bin, wie salopp und nonchalant unsere Gesellschaft doch geworden ist. Ich bin 27 Jahre alt und selbst ein junger Mann, der sich noch einiges von der "guten alten Schule" angeeignet hat. Alle wollen heutzutage etwas "Freundliches", ja gar "Freundschaftliches", "Liebevolles" etc. Was ist aber, wenn ich eben gar nicht so freundlich/freundschaftlich oder liebevoll sein mag? Ganz im Gegenteil, oftmals kenne ich ja meinen Gegenüber im Schriftverkehr gar nicht. Wie kann ich dann jemanden "freundschaftlich" grüßen, den ich nicht mal kenne (und wie soll das gehen? und geht "unfreundschaftlich" auch?)? Diese Frage ist an all jene gerichtet, die hier kommentiert haben, dass "Mit freundlichen Grüßen" schöner klingen soll. Was ist, wenn ich wortwörtlich dem Gegenüber meine "Hochachtung" aussprechen möchte? Der Begriff "Hochachtungsvoll" gibt die Achtung, den Respekt, vor jemandem wieder und ich verstehe nicht, warum es heute nicht mehr gebräuchlich ist und warum man übrigens gleich negativ darüber denken und urteilen muss. Ganz zu schweigen von der Tatsache, und nun komme ich oben auf das nonchalante und saloppe Verhalten unserer Gesellschaft zurück, dass man heutzutage eben nichts mehr von der "guten alten Schule" weiß bzw. man eben leider keine Achtung und keinen Respekt mehr zu zollen scheint und das auch nicht mehr nötig hat, deshalb findet man eben diesen Ausdruck des höflichen Grußes als "schleimhaft", "ironisch", "negativ", "überheblich" etc. Und dieses "kumpelhafte" Getue habt ihr nur wieder von diesen verrückten Angelsachsen übernommen, bei denen immer gleich der Vorname zum Grüßen verwendet wird, ein geschmackloses "Hey guys" in die Runde werfen. Das wäre in den 50ern 60ern ein Fauxpas und ein Anzeichen für rüpelhafte und unhöfliche Manieren gewesen. Ein Jammer, gar eine Schande, ist dieses saloppe, nonchalante, gar freche und dreiste Verhalten unserer Gesellschaft es selbst in der Grußformel dem Gegenüber an die Nase binden zu wollen. Ekelhaft, widerlich und respektlos.