Hi, tizenegy, immer schön gelassen bleiben und die Waage halten zwischen Für-/Zukunftssorge (was dich selbst betrifft für deine Kinder) und Unterstützung auf ihrem eigenen Weg (Eigenverantwortlichkeit des Kindes), um nicht den Kindern ihre Zukunft aus ihren Händen zu nehmen. Wenn du IHRE zu DEINER Sache machst, dann verlieren sie die Freude, daran zu bauen. Und wie schon einige vor mir bemerkt haben, sie bauen manchmal gar nicht so schlecht, eben anders als wir es uns vorstellen. Und oft ist der längere Weg, der der Geduld, der viel kürzere als der, der durch ein Machtwort scheinbar den Weg der Erfahrung abkürzen würde.

Hier ein Beispiel aus dem Leben: Meine Tochter hatte gerade eine weiterführende Schule begonnen, die sie dann Hals über Kopf abbrach, um mit 16 Jahren zu ihrem Freund zu ziehen, der bei seinen Eltern wohnte, in einer anderen Stadt. Zuerst war alles eitel Sonnenschein und viel besser als bei "uns". Langsam kehrte der Alltag ein und der Blick für die Wirklichkeit immer klarer! Dann kam der Augenblick, wo sie in eine Ehe hinein gezwungen werden sollte, alles mit Liebe und netten Worten, ... Da kam die ganze Verzweiflung heraus und sie hat mich um meine Meinung gefragt.

Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich einfach darin geübt, mich zurück zu halten. Jetzt war die Versuchung sehr groß, ihr den Weg nach draußen zu zeigen. Aber, ich wollte den FÜR SIE kürzeren Weg, so habe ich die Lösung in ihre Hände zurück gegeben mit den Worten: "Wenn das Danach nicht mehr schlimmer sein kann, als das Jetzt, dann wirst du von selbst wissen, was du tun kannst."

Ich muss hinzufügen, dass sie damals nicht nur ins Elternhaus ihres Freundes gezogen ist, sondern auch die Schulform in eine gemeinsame (mit ihm) gewechselt hatte. (War seine Idee und hat keinen von beiden glücklich gemacht).

Nachdem der oben genannte Zeitpunkt der Erkenntnis dann irgendwann, mit mehreren Anläufen eingetreten war, hat sie sich von ihrer fast Schwiegermutter geschickt gelöst, ihrem Freund auch die Zeit gelassen, ihre Entscheidung zu verstehen, hat ihre ursprünglich verlassene Schulform wieder aufgenommen und gut zu Ende gebracht. Aber eben, aus eigener Entscheidung und Einsicht, aber eben ein paar Jahre später.

Sie hat sowohl in puncto Beziehung, als auch beruflich ihre Entscheidungen getroffen und ist heute zufrieden und lebt auch in einer glücklichen (anderen) Beziehung.

Natürlich kann man nie NICHT werten, frei nach Watzlawick. Aber hier ist freundliche Zurückhaltung angesagt und Weisheit gefragt. Vertrauen ist eine sehr empfindliche Pflanze, die nur unter großer Geduld gedeiht, aber sehr schmackhafte Früchte bringt, andererseits aber auch sehr zart ist und leicht zerstört werden kann.

Aber, das alles weißt du selbst auch, du bist dir nur nicht ganz sicher, ob du nicht einen wichtigen Zeitpunkt oder eine wichtige Handlung versäumst, wenn ich dich recht verstanden habe.

Wenn du dein Kind liebst, davon gehe ich aus und du deinem Gott vertraust und dir Weisheit von Ihm erbittest, dann wird Er dein Berater sein, in guten wie in schlechten Tagen!

Ein letzter Gedanke noch (kennst du sicher auch, nur zur Erinnerung):

"von dem deutsch-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr (*21.06.1892 - t 01.06.1971) während des zweiten Weltkriegs verfasst:

God give me the serenity to accept what can not be changed, the courage to change what can be changed, and the wisdom to know the difference."

Wird auch fälschlicherweise als Oetinger-Gebet benannt.

(Näheres zur Zuschreibung des Autors - siehe: http://beat.doebe.li/bibliothek/w00868.html)

Frei übersetzt: Gott, gib mir die heitere Gelassenheit zu akzeptieren, was nicht verändert werden kann, den Mut, zu ändern, was geändert werden kann und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden.

Alle guten Wünsche auf dem Weg im Leben, Eltern zu sein.

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Spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem sich eine Institution der Staatsgewalt bedienen muss, um IHRE Interessen durchzudrücken, was auch nichts anderes ist, als Gewalt, sollten eigentlich die Alarmglocken schrillen... Schon daran lässt sich in diesem Sinne einfach gar nichts verbessern! Kirche und Staat gehören einfach getrennt (siehe bisherige Kirchengeschichte!!!)

Aber eines würde mich sehr interessieren: Meinst du mit "Verbesserung" mehr als den Zölibat? Und von welcher Kirche gehst du aus?

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