Die Mediation ist ein absolut freiwilliges Verfahren. Beide Konfliktparteien müssen also zunächst den Wunsch haben, am Konflikt zu arbeiten - mit dem erhofften Ziel, eine Lösung zu finden. Der Kollege hat möglicherweise gar keinen Konflikt bzw. sieht keinen. Vlt. hat er ganz andere Belastungen, die er allerdings so in den Arbeitsalltag mitbringt, dass es zu einer belasteten Situation am Arbeitsplatz führt. Nur er sieht das nicht...Dahinter können private oder gesundheitliche Probleme stecken, die er am Arbeitsplatz nicht offenbaren möchte. Eine Sinnkrise, ein Burnout - alles möglich. Vielleicht möchte er - aus welchen Gründen auch immer - dieses Problem nicht oder jedenfalls nicht am Arbeitsplatz lösen. Es gibt viele Menschen, die ihre Probleme gerne behalten. Die empfinden dann das aufgezwungene Gespräch als zusätzliche Belastung, egal wie gut man es meint. Wichtig ist: die eigene Arbeit darf nicht leiden. Klare Abgrenzung der eigenen Person, damit man mit den Problemen und den Auswirkungen nicht "infiziert" wird. Den Chef drauf ansprechen, aber nicht belästigen, damit kein Bumerang daraus wird. Aktennotizen zur eigenen Absicherung fertigen mit Datum, exakter Beschreibung des Vorfalls, Uhrzeit, ggf. Zeugen und Auswirkungen des Verhaltens auf die Arbeit. Nein, Mediation ist leider kein Allheilmittel. Aber wenn die Parteien bereit sind, ist es immer wieder positiv überraschend.
Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.