Moin,
Ihr habt die Wohnung besichtigt, bevor ihr sie gemietet habt, schätze ich mal. Und die Wohnung wurde mit einem Übergabeprotokoll übergeben, schätze ich mal. Rein rechtlich habt ihr also keinen Anspruch auf einen Stromanschluss draußen. Aber klar. Ist schön zu haben.
Die Wohnung ist erstmal Eigentum des Vermieters. Ihr habt das Nutzungsrecht aber inne. Der Vermieter kann euch also wenig vorschreiben, was ihr in der Wohnung zu tun und zu lassen habt. Das schließt die Terrasse mit ein. Wenn ihr euch also einen Whirlpool draußen aufstellen wollt, kann euer Vermieter euch das nur schwer verbieten. Wie ihr ihn anschließt, ist aber eure Sache.
Für alle baulichen Veränderungen am Haus braucht ihr aber die Zustimmung eures Vermieters, sofern es nicht um einen Mangel geht, und Gefahr im Verzug ist. Soll heißen: wenn ihr euch eine Steckdose legen lassen wollt, muss der Vermieter dem zustimmen. Bestenfalls läuft das sogar über den Vermieter, damit die Gewährleistung dafür bei ihm liegt.
So... Nun muss man die Sache also taktisch klug angehen. Ich kann euch dazu nur folgendes raten:
Seht das bitte nicht zu lasch! Holt euch alle Zustimmungen schriftlich ein, also mindestens per Email. Besser noch auf Papier inklusive Unterschrift.
Im ersten Schritt solltet ihr also euren Vermieter über euren Wunsch informieren, eine normale 230V-Steckdose für die Terrasse zu haben, und fragen ob er sich darum kümmern würde. Denn am sinnvollsten wäre es, wenn er die Steckdose in seinem Haus einbauen lassen würde. Monetär könntet ihr das dann so regeln, dass er das entweder auf die monatliche Miete umlegt, oder indem ihr ihm die Kosten einfach erstattet, bzw. Das direkt für ihn an die Elektrofirma zahlt. Das bringt ihm dann: eine kleine Aufwertung seiner Immobilie und die Gewährleistung für das ganze Haus (also klare Verhältnisse), sowie euch, dass ihr dann eine Steckdose habt, die -sollte sie mal kaputt gehen- durch den Vermieter zu reparieren wäre. Klingt für mich nach win-win, wenn man die Kosten, die ihr dann zu tragen hättet außen vor lässt.
Wenn ihr das auf eigene Faust macht, müsst ihr den Vermieter darüber informieren, weil ihr eine wesentliche Änderung an der Haustechnik vornehmt. Der muss dann zustimmen. Und wenn er euch beim Auszug das Leben schwer machen will, kann er sogar noch verlangen, dass ihr alles wieder zurückbaut und den Ursprungszustand wiederherstellt. Wenn ihr das über den Vermieter machen lasst, dann hat er die Veränderung selbst vorgenommen und kann euch beim Auszug auch nicht das Leben schwer machen. Daher die Idee. Euren Vermieter müsst ihr eh informieren. Warum dann nicht direkt richtig?
Einziges Argument dagegen wäre vielleicht, dass ihr ein schlechtes Verhältnis mit eurem Vermieter habt, und nicht denkt, dass er das mitmacht. Wenn dem aber nicht so sein sollte, und ihr ihm anbietet, dass:
- Er die Firma beauftragt
- Ihr die Firma bezahlt
- Ihr alles mit der Firma abstimmt
Dann hat er keinen Stress damit, außer dass er die Leistung am Ende einmal abnehmen muss. Sind für ihn also nur zwei Unterschriften: einmal unter dem Auftrag, einmal unter der Abnahme.
Wäre das eine Idee?
Ich habe in den Sachen auch schon so meine Erfahrung mit verschiedenen großen, kleinen, privaten und professionellen Vermietern gemacht.
Einen privaten Vermieter würde ich dazu anrufen, und das mit ihm nett und offen besprechen.
Einen großen Vermieter (wie die Vonovia z.B.) würde ich formal Anfragen, oder auch mal bei denen anrufen, und fragen wie das genau ablaufen kann. Die haben dann so ihre Formulare und. Vielleicht auch Handwerker die das bei denen immer machen. Die Vonovia aber z.B. wird das wahrscheinlich einfach ablehnen.
Viel Erfolg!
Gruß m0rz