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Hallo liebe Jojo,
erstmal tut es mir voll leid, dass bei dir gerade zwei so große Ereignisse zusammenkommen. So was Schönes wie ein Baby und so was Trauriges wie diese Diagnose.
Du schreibst, dass es noch ganz frisch ist. Die Schwangerschaft und die Diagnose eben auch. Seine Eltern sind noch ganz erschüttert und wollen alles für ihr Kind tun.
Ihr beide seid noch nicht zwanzig, oder? Da fühlt man sich als Eltern noch ganz zuständig. Und wenn so eine Diagnose kommt, nochmal viel mehr als vielleicht schon die Jahre zu vor, wo das Kind selbständiger wurde.
Die erste Zeit nach einer Diagnose ist die härteste. Alles ist neu und unbekannt. Ärzte sagen es oft sehr krass oder müssen es so sagen, um keine falschen Hoffnungen zu wecken.
Das Gute ist. Es kann sich alles noch anders entwickeln. Und v.a. lernt man, mit der Krankheit zu leben. Und wer weiß – es kann noch etwas gefunden werden, was ihm hilft.
Trotzdem bleibt, dass seine Eltern dich so ablehnen. Und immer noch nach so langer Zeit. Das tut mir voll leid. Das ist auch für deinen Freund nicht schön.
Wie schon jemand geschrieben hat: Das Enkelkind wird ihnen bleiben. Vielleicht wird ihnen das mit der Zeit erst bewusst.
Leider ist deine Mama auch nicht so für dich da, wie es für dich schön wäre. Ich meine, finanziell – das ist schon viel wert. Aber das Innere, das scheint zu fehlen.
Die Idee mit dem Mutter-Kind-Heim ist gar nicht so schlecht. Du hast da wirklich jemand, der dir hilft. Und vielleicht entwickelt sich auch eine gute Beziehung zu einer Betreuerin, also für dich etwas Mütterliches. Das tut einem voll gut, wenn man selbst Mutter wird.
Und schließlich bleibt dir und deinem Freund mehr Raum und Zeit für euch beide, als wenn ihr eure Kraft verausgabt in einem Kampf gegen seine Eltern.
Es kommt auch viel auf deinen Freund an, wem er seine Zeit schenken möchte und wie er seine Zeit dann tatsächlich aufteilt.
Für ihn ist es natürlich sehr schwer. Er muss sich auch mit sich selbst zurechtfinden. Und dann mit den Wünschen der anderen. Er fände es nicht gut, wenn du in ein Mutter-Kind-Heim gehst?
Schuld, dass die Beziehung in die Brüche geht?
Sie muss ja nicht in die Brüche gehen. Ihr sucht doch den besten Weg miteinander. Aufgrund der Situation seid ihr beide natürlich besonders sensibel. Und wichtig, dass ihr Unterstützung bekommt.
Vielleicht seht ihr euch zusammen mal ein Mutter-Kind-Heim an. Und wie er da auch dazugehören kann. Das ist wohl unterschiedlich.
Was fände dein Freund denn jetzt am besten?