"Nessun dorma" (Keiner schlafe) ist eigentlich eine Tenorarie, unübertrefflich gesungen vom großen Luciano Pavarotti. War sogar anläßlich der WM 1990 in seiner Version in den Charts. War auch der Erkennungssong der WM und wurde damals rauf und runter gespielt. Habe in dem Jahr LP auch live damit erlebt. War gigantisch.
Joan Sutherland, Jessey Norman
Ich würde den Freischütz empfehlen. Für Leute, die keine Opernerfahrung haben, ist das ein Stück mit vielen bekannten Melodien. Arabella würde ich für mich persönlich vorziehen, aber Richard Strauss ist manchmal doch schon recht schwere Kost, da würde ich die Finger von lassen.Die Trojaner ist ziemlich lang, da sollte man Operngesang wirklich mögen. Die perle der Cleopatra sagt mir gar nichts. Wie gesagt, de Freischütz ist für den Einstieg mit dem geringsten Risiko behaftet.
Liebe Clara,
freue Dich einfach an deiner Liebe zur Oper. Dir Antwort auf Deine Frage hat übrigens Richard Gere in "Pretty Woman" schon gegeben, wo er sinngemäß sagt: "Die einen Menschen verlieben sich in die Oper. Und dann ist es für immer. Die Anderen tun ihm leid!" Opern sind dazu geschrieben, tiefste Gefühle in einem Menschen hervor zu rufen. Auch ich beginne regelmäßig, in der Oper zu weinen. Das erste Mal hat es mich Ende der 80er Jahre in Köln erwischt. Die Gralserzählung im Lohengrin hat mich emotional völlig aus der Bahn geworfen, und das tut sie bis heute, wenn ich sie höre. Ich habe mich damals geschämt, aber heute stehe ich dazu (ich bin jetzt 56, das hört also nicht auf).
1996 war ich als Aussteller auf einer Messe in Berlin. Da hatte ich Opernkarten (Tosca) für die gesamte Standmannschaft besorgt. Eine Karte war übrig. Wir hatten zusätzlich eine Messehostess engagiert, eine 19-jährige Studentin. Die habe ich dann eingeladen mitzukommen. Sie war vorher noch nie in der Oper gewesen und hatte sich auch sonst noch nicht mit klassischer Musik befaßt. Am Ende sassen wir beide da und haben geheult.
Liebe Clara, genieße Deine Tränen in der Oper. Sie sind der Tatsache geschuldet, daß Du eine emotionale Tiefe besitzt, die über das Maß normaler Menschen hinaus geht. Ich empfinde es jedesmal als Befreiung.
Auch über die Tatsache, daß Du Dich jedesmal in den Tenor verliebst, würde ich mir keinem Kopf machen. Du bist jetzt 16, das heißt heißt, durch Deinen Körper strömt ein gewaltiger hormoneller Giftcocktail, den Du nicht beherrschen kannst und der abstruse Dinge mit Dir anstellt. Mir ist das jetzt mit 56 noch passiert. Ich habe mich 10 Jahre nach dem Tod meiner Frau heftigst neu verliebt. Und zwar in ein 25-jähriges Mädel. Völlig verrückt, ist aber so. Also mach Dir keinen Kopf, mir Dir ist alles in schönster Ordnung.Schade, daß wir uns nie kennen lernen, denn ich glaube, wir würden uns gut verstehen.
Liebe Grüße
Archie
Rotes Konfikleid ist super für Carmen. Carmen selbst wird von den Ausstattern gerne in feuerrote Kleider geworfen, häufig mit Schwarz abgesetzt. Ein schwarzes Bolero-Jäckchen (oder Tuch/Schal) zum roten Kleid wäre da perfekt. Und in der Oper dürfen es auch gerne High Heels sein. Ist auch problemlos machbar, man sitzt ja die meiste Zeit nur rum.
Eine weitere Oper ist an Beethovens hohen Ansprüchen an ein Libretto gescheitert. Er wollte die Banalitäten, die ihm vorgelegt wurden, nicht vertonen. zudem gestaltete sich schon die Arbeit an Fidelio als sehr kompliziert. Beethoven schrieb ja nicht weniger als 4 (!) Ouvertüren.Und dann waren ihm vielleicht auch mit der beginnenden Taubheit andere Projekte wichtiger. Das ist allerdings nur eine Mutmaßung von mir!
Was ist denn das für ein Bullshit, daß eine Schule Opernbesuche für Schüler im Preissegment 60 € organisiert. Jedes Opernhaus bietet Schülerkarten für ganz kleine Preise an. Zu meiner Zeit kostete eine Schülerkarte im Bonner Opernhaus (damals eines der besten Opernhäuser in Deutschland) 7 Mark!!! Zum Vergleich: Die besten Plätze in der ersten Reihe kosteten 90 Mark. Für 60€ müßtet ihr dann schon sehr schöne Plätze haben. A propos: Welche Oper wird denn gegeben und in welchem Opernhaus soll das Ganze stattfinden. Das ist nämlich auch entscheidend. Ich würde niemandem empfehlen, mit einer Wagner-Oper anzufangen, obwohl ich großer Wagner-Fan bin. Das ist für den Anfang einfach zu schwer. Mozart, Verdi oder Pccini sind für den Anfang geeigneter!Ansonsten: Probier es einfach aus. Wenn einen die Oper packt, dann wirst Du einen Gewinn für Dein Leben haben. Wie "Pretty Woman"! Schau Dir den Film an!
Die Met ist nicht staatlich subventioniert, wie deutsche Opernhäuser, sondern finanziert sich ausschließlich über die Kartenverkäufe und Sponsoring, das allerdings in Amerika einen ganz anderen Stellenwert hat. Die Großspender (zumeist aus der Hochfinanz und Großindustrie) erhalten dafür Karten in den vorderen Reihen direkt vor dem Orchestergraben. Die Reihen werden wegen der Finanzkraft ihrer Plätzeinhaber (und ihrer Form) deshalb: Das "Goldene Hufeisen" genannt.
Die Met hat für jeden Spielabend eine komplette Zweitbesetzung engagiert, so daß die plötzliche Unpäßlichkeit - auch und vor allem der Prima Donna und des Primo Uomo - jederzeit kompensiert werden kann und die Met bis auf eine Ausnahme in ihrer Geschichte keine Aufführung absagen mußte. Der legandäre Wagner-Tenor Lauritz Melchior (Der "Caruso" der Heldentenöre), der von etwa 1928 - 1951 über 500 mal die Leading Role in den schweren Partien des Wagner Fachs an der Met gesungen hat (ein bis heute unerreichter Rekord), war von so großer Robustheit und Konstituition, daß er nie einen Auftritt absagen mußte. Irgendwann war es den Verantwortlichen wohl zu blöd, einen Ersatzmanmn zu bezahlen, der dann doch nicht zum Einsatz kam, so daß sie bei LM darauf verzichteten. Als LM dann doch mal in den 40er Jahren akut erkrankte und absagen mußte, konnte auf die schnelle kein Ersatz gefunden werden, und die Met mußte zum ersten und einzigen Mal in ihrer Geschichte eine Aufführung absagen und die Besucher nach Hause schicken.
"Pique Dame" von Tschaikowsky.
Da muß ein guter Gesangslehrer oder ein ausgebildeter Opernsänger ran. Gesangslehrer gibt es in jeder größeren Stadt, für Opernsänger muß man vermutlich etwas weiter fahren. Abhängig vom Alter kann man es auch bei den großen Kinderchören (Thomanerchor Leipzig, Dresdener Kreuzchor, Regensburger Domspatzen, Wiener Sängerknaben) versuchen, deren Leiter sind ausgesuchte Experten für jugendliche Stimmbildung!
Das ist eher ironisch gemeint und nimmt Bezug auf die Tatsache, daß Verdi kein Requiem im klassischen Sinne komponiert hat, sondern unter den Text der Totenmesse eine eher opernhafte, klangschöne und melodiöse Musik gelegt hat..Vor allem das Dies Irae hat eine überwältigende Durchschlagskraft und kann einen förmlich "umhauen".
Es gibt zahlreiche Opern, die auch für das ungeübte Ohr gut zu meistern sind. Allen voran die Zauberflöte und viele weitere Mozart-Opern wie die "Entführung aus dem Serail" oder "Don Giovanni". Darüber hinaus bieten vor allem die großen Italiener, allen voran Verdi und Puccini, hervorragende Erstlingswerke, bei Verdi sei hier seine legendäre "Trias" aus den 1850er Jahren genannt, als da wären "Il Trovatore" (Der Troubadur"), La Traviata", nach der Kameliendame von Dumas (die Oper, die bei "Pretty Woman" eine Rolle spielt) und natürlich "Rigoletto", eine Oper, die so voller genialer Melodien steckt, daß mindere Komponisten daraus 10 gemacht hätten. Bei Puccini eignen sich in Sonderheit "La Boheme", "Madame Butterfly" und vor allem "Tosca". Dahin habe ich selbst einmal in Berlin eine junge Dame ausgeführt, die vorher noch nie etwas von Opern mitbekommen hatte. Im letzten Akt liefen ihr hemmungslos die Tränen der Rührung über die Wangen. Ich könnte noch stundenlang so weiter machen (Liebestrank, Wilhelm Tell; La Gioconda, Der Bajazzo, Cavalleria Rusticana) aber ich glaube, das reicht für den Anfang. Wenn einer dieser Opern in Deiner Nähe auf dem Spielplan steht, solltest Du damit anfangen, dann kannst Du wenig falsch machen. Die Finger würde ich am Anfang von Wagner und Richard Strauss lassen. Bei Wagner allerhöchstens "Der fliegende Holländer" oder "Lohengrin", bei Richard Strauss im äußersten Fall "Der Rosenkavalier", aber das sollte man erst in Angriff nehmen, wenn sich schon etwas eingehört hat. Ansonsten empfehle ich, sich von einigen der oben genannten Opern mal einen sogenannten Querschnitt auf einer CD zu besorgen und sich etwas einzuhören. Dann klappt's auch mit dem Nachbarn!Deine Freundin dürfte als Balltttänzerin mit dieser Art von Musik eigentlich keine Probleme haben, wenn sie die Klassiker des Balletts wie Schwanensee, Nußknacker, Giselle u.a. selbst schon getanzt hat! Sollte sie auch Sacre du Printemps oder den Feuervogel kennen und mögen, kann sie problemlos auch das schwerere Ouevre wie den späten Wagner oder Elektra und Salome von Strauss
in Angriff nehmen!Viel Spaß!
Dann entdecken sie einen alten Kohleschacht, fliehen und leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage!
Es müssten meiner Meinung nach mehr Doppelnennungen vorkommen. Alle drei Gattungen sind z.B. Bühnenwerke, Dialoge gibt es neben dem Miscal auch in einer Reihe von Opern, vor allem beim sogenmannten "deutschen Singspiel" (Freischütz, Zar und Zimmermann). Ich habe diese in Klammern dahinter gesetzt.
a) Ballett b) Oper c) Musical (B/O) d) M e) B f) O g) O h) O i) M (O) j) O/M (B) k) O l) O m) M n) B/O (M) o) M p) B q) B
Opernsänger haben bestimmte Partien (ganze Opern) einstudiert, in der Regel zwischen 10 und 20 (Placido Domingo sogar über 120 ), die sie in ihrem Stimmfach beherrschen und an verschiedenen Opernhäusern singen. Auf diesen Opernbühnen singen sie ihre Partien prinzipiell ohne Notenblatt. Daneben treten sie in Konzerten und Liederabende auf, bei denen sie Arien, Lieder oder auch Songs aud Operetten und Musicals singen, die sie nicht in ihrem angestammten Repertoire haben. Da ist es gängige Praxis, daß sie Notenblätter vor sich haben. Auch bei konzertanten Aufführungen und Oratorien haben die Sänger normalerweise Notenblätter dabei.
Wie jede andere Melodie auch: Mit Noten. Da es sich um schnell hintereinander gesungene Töne handelt, mittels kurzer Notenwerte, also 16tel oder 32tel oder noch schneller!
Schau mal bei Wikipedia unter "Franz Völker" nach, wie spät der Mann ins Profilager gewechselt ist. Für mich war er einer der größten Wagner-Tenöre aller Zeiten! Wenn ein Gesangslehrer Deine Stimme als ausbildungsfähig einstuft, kannst Du problemlos noch mit dem Opern singen anfangen. Viel Erfolg!
Opernsänger
"Da Capo" bedeutet "Von vorne". Unter einer Da capo-Arie versteht man ein Bravourstück, meistens eine Arie, das die Zuschauer so entzückt, daß sie seine Wiederholung (zum Teil mehrfach) forderten. Dies war vor allem im 18. und 19. Jahrhundert der Fall, da die einzelnen Teile der Oper, hier vor allem Rezitativ und Arie musikalisch nur locker miteinander verwoben waren, so daß man den musikalischen Fluß problemlos unterbrechen und das Stück einfach wiederholen konnte. Die Zuschauer forderten dies durch den Ruf "Da Capo". Durch die Weiterentwicklung der Oper zur durchkomponhierten Form in der Romantik wurde dieser Brauch immer weiter zurückgedrängt.
Soooolllltiiii!!!!!!!!!
Abgesehen von der Tatsache, daß Solti m. E, der bessere Wagner-Dirigent ist, scheint in der Sängerbesetzung des Solti-Rings noch die Sonne einer leider inzwischen untergegangenen Aera großen Wagner-Gesangs. Namen wie Birgit Nilsson, Hans Hotter, Wolfgang Windgassen und Kirsten Flagstadt findest Du auf keiner späteren Aufnahme in der Dichte und Zusammensetzung. Der Solti-Ring war der erste von 5 Ringen, die ich besitze (Solti, 2x Furtwängler, Böhm, Janowski) und er ist trotz dieser wahrhaft nahmhaften Konkurrenz unerreicht. Es ist natürlich immer eine Geschmacksfrage, aber der Solti-Ring wird wahrlich nicht zu Unrecht auch der "Jahrhundert-Ring" genannt.
Aber natürlich ist auch Karajan ein Genie am Pult, und seine Interpretationen stehen auf allerhöchstem Niveau. Da kann man mit Sicherheit auch nichts falsch machen.
Aber, wie gesagt, für mich ist der Solti-Ring unerreicht.
Noch ein kleiner Tip: Es gibt eine Aufnahme des 1. Aktes der Walküre von 1938 mit Bruno Walter am Pult der Wiener Philharmoniker mit Lauritz Melchior, Lotte Lehman und Emanuel List, die sollte jeder Wagner-Fan (und vielleicht auch Opern-Fan) einmal gehört haben. Das ist natürlich eine Aufnahme aus der Vor-Hifi und Vor-Stereo-Zeit, aber hier werden sängerische Standards erreicht, die kein Wagner-Interpret seither je wieder erreicht hat und meines Erachtens auch nicht mehr erreichen wird.