Hey du,
ich kenne das Problem zu gut, mein Hund hat auch Alles und Jeden lieb und muss natürlich unbedingt hin. Er ist jetzt 1,5 Jahre alt und meine Erziehungsmaßnahmen greifen ganz langsam.
Ich habe (so wie du wohl auch) in der Kindheit des Hundes verpasst, ihm Grenzen zu setzen, und so ein süßer kleiner Welpe mit wuscheligem Fell und dickem Po löst natürlich derartige Begeisterungswellen aus, dass der Hund es irgendwann gar nicht mehr anders kennt: Auf Leute zurennen und den großen Freudenausbruch derer abwarten, oder noch besser durch anspringen, winseln und ankuscheln versuchen herbeizuführen.
Leider freut sich natürlich längst nicht jeder über einen auf ihn zurennenden und vielleicht sogar ihn anspringenden Hund - je größer der Hund wird, desto weniger.
Was ich getan habe, war anfangs natürlich auch schimpfen, und in einem Fall sogar ihn am Fell zu packen (sehr schlimme Strafe für einen Hund), als er einen NEIN-schreienden Passanten weiter angesprungen hat!
Dazu habe ich ihn sobald uns jemand entgegen kam frühzeitig zu mir gerufen, dann mit einem Leckerli belohnt, und danach Sitz machen lassen sodass er nicht doch noch ausbüchst und sich Leckerli UND Streicheleinheiten durch Fremde abholt ;-)
Inzwischen sind wir so weit, dass mein Hund nur noch sehr selten Leute "belästigt" (und keine Leckerlis mehr dafür will, die habe ich immer seltener gegeben - so habe ich nochmal eine Möglichkeit, die Übung zu intensivieren durch erneute Leckerligabe).
In Situationen die mehr Konzentration von ihm erfordern fällt es ihm leichter nicht hin zu rennen, wenn er bei Fuss gehen muss - er geht manchmal sogar freiwillig bei Fuss, um der Versuchung zu widerstehen.
Naja was ich dir eigentlich bloß mitgeben will: Hab Geduld mit deinem Hund, das heißt beides: Gib die Erziehung nicht auf, verliere aber auch nicht die Geduld mit ihm und bestrafe ihn nicht über die Maßen. Für den oben geschilderten "Erfolg" mit meinem Hund habe ich Monate gebraucht, und es wird weiterhin nur gaaanz langsam besser.
Ansonsten.. Naja.. den Tipp mit der Hundeschule wolltest du ja nicht, aber zumindest mal eine Privatstunde bei einem Hundetrainer, in der ihr gemeinsam Gassi geht und der Trainer dir zeigt, wie du den Hund am besten dazu bringen kannst zu tun was du willst, wäre sicher nicht schlecht.
So ein Hundetrainer kann natürlich auch nicht zaubern, aber die jahrelange und tägliche Arbeit mit Hunden bringt doch eine MENGE Erfahrung mit sich, und du gehst mit dem ein oder anderen guten Tipp aus der Stunde raus.