Nicht Other M. Verdammt, NICHT Other M! Other M hat in noch nie gekanntem Maße negative Meinungen bei Presse und Fans eingefahren, und nicht, weil es von der Norm abweicht, sondern vieles einfach hat fallen lassen, was Metroid eigentlich auszeichnet. Die von dir angesprochene Ego-Perspektive ist in Other M übrigens auch drin, man wechselt zwischen Außen- und Innenansicht; letztere nimmt man zum Schießen ein. Was interessant auf dem Papier klingt, ist in der Ausführung schlicht nervig, weshalb ich Other M auch irgendwann frustriert in die Ecke gefeuert habe.
Zum Thema Ego-Perspektive: Die Prime-Spiele sind keine Shooter, auch wenn sie so aussehen. Man braucht bei diesen Spielen wenig vom Shooter-Geschick, es geht eher um die Sprungpassagen, und, für Metroid-Spiele typisch, um Orientierung.
Falls du noch nie ein Metroid-Spiel gespielt hast, hier in aller Kürze: Seit den Neunzigern, als die Serie begonnen hat, geht es grundsätzlich darum, das Gefühl zu geben, allein auf einem halbverlassenen, halbfeindseligen zurechtzukommen. Dabei ist es häufig so, dass man auf Details in der Umgebung achten muss, um versteckte Items zu finden (Energietanks, Raketentanks etc.), die einem die Bosskämpfe erleichtern. Man stößt an allen Ecken und Enden an Weggabelungen, an denen ein Weg nur nutzbar ist, wenn man ein Item hat, was man noch nicht hat. Im späteren Spielgeschehen muss man genau diesen Weg einschlagen, um Vorwärtszukommen. Das heißt, man rennt mehrfach durch diese Gegenden (nennt man "Backtracking"), das finden einige nervig, ich persönlich finde, dass man das einem wirklich hilft, in diese Welt einzutauchen, weil man anfängt, sich in den Landschaften wie im Schlaf zurecht zu finden, auch wenn es zunächst unübersichtlich wirkt.
Jedenfalls: Dieses Element und die Freiheit, die Gegend zu erkunden, fällt bei Other M vollkommen weg. Du wirst komplett an fester Hand geführt, und es gibt nur einen Weg, den du zu gehen hast. Ich würde dir wirklich die Prime-Spiele empfehlen.
Und wenn ich Prime-Spiele sage: Bei den Metroid-Prime-Spielen ist es nicht wie Egoshootern, dass nur die aktuellste Version zählt. Die Grafik ist in allen drei Spielen in etwa dieselbe, allerdings baut die Handlung aufeinander auf. Ich habe, ehrlich gesagt, Corruption noch(!) nicht gespielt, aber viel davon gesehen, und ich habe die beiden Vorgänger durchgespielt, und kann von daher sagen: Der erste Teil macht das "System Metroid" in manchen Punkten leichter begreiflich und ist eher ein Einstiegstitel in die gesamte Art, während die Nachfolger dann anfangen, diese Art zu variieren und auszuschmücken; das ist natürlich super, aber vielleicht schwierig für den Anfang, weil man zu viel Veränderungen von der Norm auf einmal hat.
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