Hallo zusammen
Ich war knapp drei Jahre in einer Beziehung, welche durch toxische Muster geprägt war. Ich wage es zu sagen, dass auch narzisstische Züge im Spiel waren. Ich habe unter der Beziehung psychisch gelitten, da er oft wütend und ausfallend wurde, mir an allem die Schuld gab, beleidigte und dann aber wieder sehr einsichtig war und sich entschuldigte. Es war eine ständige Achterbahn und ich wusste nie, wann der nächste Knall kommt. Gegen Ende der Beziehung hin war es mehr schlecht als gut und irgendwann konnte ich nicht mehr und habe die Beziehung beendet.
Ganze sieben Jahre sind seither vergangen, in denen ich mich wieder selbst gefunden habe, auch wenn das dauerte und ich bis heute noch sehr Mühe habe, mich auf jemanden einzulassen.
Jedenfalls kam mein Ex wieder in mein Leben zurück und bewies mir mit allem was er konnte, dass er sich geändert hat. Er war wie ausgewechselt. Dachte, ok wir wurden beide älter (sind nun beide Ende 20) und haben uns entwickelt. Er war halt auch der einzige Mann, den ich wirklich liebte und ich liess mich wieder darauf ein. Skeptisch und mit der Angst, wieder verletzt zu werden aber auch mit viel Hoffnung und Zuversicht.
Es war dann auch alles anders als beim ersten mal, es war harmonisch und er gab alles, um mich glücklich zu machen. Ich konnte wirklich sagen, dass er der perfekte Partner war, der mich auf Handen trägt und alles für mich tut. Ich fühlte mich wieder Zuhause.
Doch dann schlichen sich nach und nach wieder alte Muster ein (bzw. waren sie ja wohl immer da, aber unterdrückt.) Es passiert nicht oft, aber wenn es passiert, trifft es mich wieder mit voller Wucht. Die Wutausbrüche mit pauschalen Anschuldigungen, alles wird wieder so gedreht, dass ich schuld bin, ich werde beleidigt und alles was er an mir sonst so schätzt, wird kritisiert.
Ich habe es unterdrückt, weil es ja nicht oft vorkommt und ja niemand perfekt ist. Zu 90% der Zeit ist er für mich perfekt, aber diese 10% haben es halt in sich. Es kommt auch unkontrolliert und für mich aus unverständlichen Gründen. Ich ziehe mich dann eher zurück und "halte es aus", werde ruhig. Er hingegen sieht es so, als wäre es mir egal und es würde mich nicht kümmern, ihm keine Zuneigung geben und nur von ihm "profitieren", aber selbst nichts geben.
Ich versuche ihm jeweils meine Gefühle zu schildern, sobald er sich beruhigt hat, sieht er dies auch absolut ein und verspricht Besserung. Dies geschieht dann auch, wir hatten teilweise monatelang keinen Streit.
Ich bin nun emotional einfach wieder ausgelaugt und spiele mit dem Gedanken, mich zu trennen. Gleichzeitig möchte ich das nicht aufgeben, denn so vieles passt ja. Ich rede mir ein, dass man in einer Beziehung ja zusammen wachsen und dafür kämpfen muss. Ich fühle mich schuldig, es jetzt "einfach so" wieder hinzuwerfen, wo er doch so viel gutes tut. Vielleicht bin ich auch einfach überempfindlich und er hat recht, mit dem was er sagt. Vielleicht kann ich ihm gegenüber nicht "fair" reagieren.
Ich bin echt in einer verzwickten Situation. Was ist eure Meinung / Erfahrung dazu?