Entgegen der häufig zu findenden Definition, Nonkonformormisten seien gegen alles, was Mainstream ist (quasi „dagen, um dagegen zu sein, Hauptsache kein langweiliger Normalo“), ist der Nonkonformist tatsächlich eher jemand, der seine eigenen Werte und Überzeugungen hochhält, auch wenn diese der Gesellschaft unbequem sind und jahrhundertelang dahergebetete schein-Wahrheiten einfach mal ignorieren oder sogar infrage stellen und sagen: Nein! Meine Meinung ist mir in dem Punkt wichtiger als der Common sense, auch wenn ich damit anecke, mein Chef mich nicht befördern wird, meine Kollegen lächelnd auf mich herabblicken („armer looser…“) oder im schlimmsten Fall mir in einer Diktatur die Todesstrafe droht.
Erfolgreiche Beispiele für Nonkonformisten sind die Menschen, die irgendwann mal gesagt haben: „Nein, die Erde ist wahrscheinlich doch keine Scheibe.“ oder „Musik darf auch mal Krach machen.“ oder z. B. die Solidarność-Bewegung in Polen. Heutige Nonkonformisten sagen z.B. „Nein, ein Tempolimit auf Autobahnen wird die deutsche Automobil-Wirtschaft nicht schädigen, es werden eben nur andere Autos gebaut. Der Verkehr wird mit Tempolimit umweltfreundlicher und stressfreier“. Ein interessanter Zusammenhang besteht auch zwischen Kreativität im künstlerischen Bereich, wo bestehende Normen von Zeit zu Zeit über den Haufen geworfen wurden. Mal erfolgreich (z. B. Punkmusik), mal von fraglicher Nachhaltigkeit (z. B. Zwölftonmusik).