Bachelorarbeit Fehler?

(Unten folgt eine Zusammenfassung)

Hallo Leute,

ich habe am 02.10.23 meine Bachelorarbeit drucken sowie binden lassen und direkt danach in den Fristbriefkasten geworfen.

Ich hatte mega Spaß an dem Thema und saß 2 Monate gefühlt nur daran.

Allerdings ging es mir die letzte Woche, vor allem die letzten zwei Tage sehr schlecht. Nachdem der Copy-Shop fertig war fragte die Dame mich, ob ich nicht noch unterschreiben muss. Da meinte ich zu ihr, dass ich es schon digital mit dem Ipad unterschrieben habe um es auf keinen Fall zu vergessen. Dann habe ich mit ihr nochmal gegrübelt, ob es nicht nötig wäre nochmal rüber zu gehen. Sie hat mich letzlich überredet es nicht zu tun, weil das nicht schön aussehen würde. Ich Dummkopf habe es dann auch so stehen lassen und es mir nichtmal mehr angeguckt. Ich wollte die Arbeit einfach nurnoch abgeben, weil ich fast vorm umkippen war.

Als ich dann zuhause war habe ich nochmal stolz meine Version, die ich für mich anfertigen lassen hab, betrachtet. Dann stellte ich sofort fest, dass ich Ort und Datum vergessen habe. Aufjedenfall ne super Leistung bei dem Zeitpunkt erst wieder zu klarem Sinne zu kommen 😓.

Sofort habe ich panisch meinen Betreuer und zugleich die Dame vom Prüfungsamt angeschrieben. Zudem habe ich meinem Betreuer auch eine Version zugeschickt, bei der Ort und Datum nachgetragen wurde. Sonst habe ich logischerweise nichts verändert.

Mein Betreuer antwortete mir sogar noch am Feiertag und meinte, dass alles gut sei und ich mir keine Sorgen machen müsste, weil er sowieso vorschlagen wollte, dass ich es ihm nochmal korrekt zusende. Allerdngs bin ich ihm ja schon zuvor gekommen.

Am nächsten Tag hat mir die Frau vom Prüfungsamt sehr freundlich geschrieben und mir angeboten vorbei zu kommen um es nachzutragen. Ich hatte sowieso 2 Tage vor Abgabeende abgeben und deshalb wahrscheinlich. Zu dem Zeitpunkt war ich auf der Arbeit und ich habe mich, nach Absprache mit meinem Chef, sofort auf den Weg gemacht.

Als ich dort ankam war die Dame nicht mehr so freundlich und hatte dieses typische Amt-Erscheinungsbild. Sehr gestresst, unfreundlich und hektisch. Ich durfe es dann noch nachbessern und dabei betonte sie: „Sie haben mit schwarz unterschrieben, deshalb nehmen sie von mir einen schwarzen Stift zum nachtragen.“ Danach ist mein Herz fast stehen geblieben. Da wurd mir auch klar, dass eine gedruckte Unterschrift auch ungültig ist. Das steht sogar auf der Seite des Prüfungsamtes, dass man erst nach dem Drucken unterschreiben soll. Ich betone nochmal, dass es mir wirklich schlecht ging und ich übermüdet gehandelt und alles vergessen habe. Nur damit ihr wenigstens versteht, dass ich eigentlich nicht so bin, auch wenns nichts bringt.

Anschließend hat sie auch noch betont, dass ich es meinem Betreuer garnicht hätte schicken dürfen, da es als Täuschungsversuch gelten kann, korrigierte Versionen in Umlauf zu bringen. Da habe ich betont, dass ich wirklich nur Ort und Datum nachgebessert habe und ich ihr die Mail auch weiterleiten kann. Das wäre ja unlogisch am Inhalt etwas zu ändern. Das ist dem Betreuer ja auch bewusst, dass er mit meiner zugesendeten Version nur einen Nachweis erhält, dass ich es in der Frist noch nachgetragen habe.

Sie hat jedoch sehr undeutlich und durcheinander geredet und meinte, dass sie die Email nicht benötigt und für mich hofft, dass alles gut geht. Da bin ich natürlich noch ungewisser nachhause gegangen, als zuvor.

Daraufhin habe ich meinen Betreuer angerufen und er meinte halt nur, dass man ja nachweisen kann, dass inhaltlich nichts verändert wurde und ich mir keinen Kopf machen soll.

Also zusammenfassend habe ich:

  • Ort und Datum vergessen und nachgetragen
  • Den Vorwurf von ihr bekommen, dass ich - mit der Zusendung meiner korrigierten eidesstattlichen Versicherung - nicht korrekt gehandelt habe, obwohl man ja erkennen muss, was meine Intention war
  • Bemerkt, dass ich die Unterschrift nicht hätte drucken dürfen.

Ich muss noch anmerken, falls es nicht ersichtlich wurde, dass sie wahrscheinlich garnicht bemerkt hat, dass es gedruckte Unterschriften sind (nur die Version auf meinem Stick ist digital unterschrieben). Sonst hätte sie es ja auch angemerkt. Die gedruckte Versionen sehen aus wie mit einem schwarzen Filsstift geschriebn. Man könnte nur checken, wenn man genauer deauf achtet, dass alle drei Versionen identisch sind. Dafür müsste man alle gebundenen Arbeiten gleichzeitig offen haben.

So wie ihr seht, habe ich einen meiner dümmsten Fehler überhaupt begangen. Meine Fragen an euch: (um entweder ein wenig ruhiger schlafen zu können oder garnicht mehr schlafen zu können):

  • Glaubt ihr sie hat es nicht bemerkt und es könnte so durchgehen? Sie meinte auch, dass sie es - nach meinem Nachtrag - heute so abgeben kann. Ich weiss jetzt nicht, ob es somit an noch jemanden aus dem Prüfungsamt geht oder an den Lehrstuhl?
  • Wenn sie es doch bemerken, könnte das Prüfungsamt nach meiner Erklärung Kulanz aufweisen?
  • Wie findet ihr das mit dem Täuschungsversuch?
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Als jemand, der regelmäßig Abschlussarbeiten betreut, kann ich nur sagen, dass es zwar von Hochschule zu Hochschule unterschiedliche Regeln und auch unterschiedlich starken Fokus auf Formalia gibt. Dennoch halte ich das mit dem Fehlen von Ort und Datum für eine Lappalie, über die du dir wirklich keine Gedanken machen musst.
Ein Täuschungsversuch ist es auf jeden Fall nicht, das ist, um es mal auf den Punkt zu bringen, aus prüfungsrechtlicher Sicht Unfug. Die Unterschrift, Ort und Datum haben nichts damit zu tun, wie die Arbeit bewertet wird. Damit ein Täuschungsversuch vorliegen kann, muss nicht irgendetwas geändert werden, sondern es muss etwas sein, das die eigentliche Arbeit betrifft, nicht etwaige Paratexte. Die sind dafür wichtig, dass die Arbeit angenommen wird und das ist offensichtlich der Fall.
Wenn etwas im Text der Arbeit geändert würde, wäre das anders. Im Extremfall kann das ein korrigiertes Komma sein, aber auch dafür würde man selbstverständlich niemanden durchfallen lassen. Täuschungsversuche sind in dieser Hinsicht vor allem da von Bedeutung, wo jemand irgendwo Belege nachgetragen oder ganze Absätze verändert hat.
Ich würde jetzt erstmal die Füße stillhalten und mich entspannen, das wird alles problemlos vonstattengehen.

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Ganz egal, geht auch problemlos nach dem Abitur. Ich gehe jetzt auf die 40 zu und habe noch immer keinen Führerschein, weil ich ihn schlicht nicht brauche. In der Kleinstadt, in der ich aufgewachsenen bin, gab es mein Fahrrad und eine Bahnanbindung, in der Stadt, in der ich jetzt wohne, komme ich auch gut mit Fahrrad und notfalls Bus überall hin. Solange ich nicht aufs Land ziehe, wo man wirklich auf das Auto angewiesen ist, spare ich mir die Kosten lieber. Also mach dir keinen Stress, wenn es nur der soziale Druck ist, dass du den Führerschein vor dem Abi machen sollst. Auf ein paar Wochen oder Monate kommt es echt nicht an.

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In den meisten geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern sind Fußnoten üblich. Endnoten ("alle Fußnoten gesammelt am Ende der Arbeit") sind inzwischen meist eher unüblich, weil für den Lesefluss ungünstig. In den Natur- und Ingenieurwissenschaften finden sich Endnoten noch etwas häufiger, sind aber meist auch nicht unbedingt der Standard. Wie bei allen Formalia gilt: 1. Gibt es Richtlinien, Anleitungen o.Ä.? Da prüfen. 2. Gibt es keine Richtlinien oder steht dort nichts drin: Selbst überlegen, was sinnvoll ist, oder im Zweifelsfall Dozenten fragen.

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