dass Konservatismus gegen Nationalismus und Liberalismus ist
Jain.
Zur Zeit der französischen Revolution und dem Aufkommen des Nationalismus durchaus. Damals war es eine von eher linken, progressiven Kräften getriebene Idee gegen die Monarchie und die Klassengesellschaft und soziale Hierarchie welche konservative Kräfte ( also die damalige rechte ) mit unterschiedlicher Intensität gestützt wurde.
Als sich die politische Rechte dann ebenfalls im weitesten Sinne von der Monarchie entfernt hatte griff sie den Gedanken der Nationalstaaten und des Nationalismus mit auf - viele dieser Konservativen Rechten waren damit sogar deutlich sozial kritischer ausgerichtet als ursprünglich oder viele der heutigen weniger nationalen rechten ( CDU, FDP z.B. )
Nationalismus ist unabhängig von links und rechts und findet sich bei Konservativen, Liberalen, Linken usw Strömungen und Parteien wieder.
So gibt es klassich nationalistische rechte Parteien wie zb N-VA und VB oder VOX es gibt sie aber auch links z.B. die dänischen Sozialdemokraten, Lega, Rassamblement National oder Scottish National Party
Nationalismus heißt: das Prinzip der Nation als Grundlage für den Nationalismus ( als Begriff für das dann herrschende Nationalstaatsprinzip). Diese Nation war eine Ansammlung an Menschen die geeint waren durch das Fundament ihrer Ethnie, Abstammung, Sprache, Geschichte, Kultur und Ziele.
Diese Nation wollte man mit einem souveränen - also unabhängigen - Staat ( bzw Nationalstaat) verbinden. Dieser Staat sollte die einzige legitime Grundlage einer Herrschaften über besagte Nation und besagtes Volk darstellen.
Der Nationalismus sagt einerseits, dass jeder Staat oder jede Nation ( je nach Nationalismus auch jede ethnisch souveräne Gruppe und nationale Gruppen ) sich selbst als souverän verwalten können sollte - auch in Staatsform - und die erste Loyalität dem Prinzip dieses Staates oder seiner Gruppe gilt.
Das bedeutet Nationalismus an für sich.
Dabei gibt es natürlich noch andere Richtungen als nur die beiden hauptsächlichen ( Ziviler und Ethnischer Nationalismus) Richtungen. Es gibt noch
Ultranationalismus - eine zu meist imperialistische Version die auf Vorherrschaft über andere Territorien und Völker ( oder als zwangsweise eigenes Volk gesehene Völker) Form. Putin und Dugin sind zb Ultranationalisten.
Völkischer Nationalismus: eine auf Rassenlehre und faschistoider Mystifizierung des nationalen Begriffes basierende Form ( der Höcke Flügel ist völkisch z.B. )
Nationalchauvinismus : eine aktive und aggressive Ablehnung anderer Nationen und Nationalstaaten. Dies macht sich zu meist durch aktive Handlung bemerkbar und ist keine eigene Ideologie sondern eher ein Zusatz
Faschismus und Nationalsozialismus: zwei absolute Extreme und eine weitere Radikalisierung von völkischer und ultranationalistischer Ideologie.
Liberalismus ist eine ( als einzelne Ideologie) eher rechts angesiedelte Strömung. Die basiert auf dem freien Markt und der Eigenverantwortung der Bürger. Er setzt umfassende Freiheitsrechte voraus und möchte eine möglichst plurale Gesellschaft ( wie plural hängt von der Intensität ab ) und hat das Ziel eines möglichst geringen staatlichen Eingriffs und sagt die Wirtschaft als Instrument für Wohlstand und damit soziale voraus.
Für den Liberalen trägt vor allem die Unternehmen, der Handel, Wachstum und Wirtschaft den Staat und sein System.
Für den heutigen Konservativen ( klassischen Konservativen oder Nationalkonservativen ) eher die Gesellschaft als organisches Gebilde und die Nation als möglichst homogene Einheit.
Der Konservatismus als reine Ideologie ist auch eher rechts ( linke Strömungen können aber ebenfalls durchaus konservative oder liberalistische Punkte oder Positionen haben ). Er setzt einen stärkeren Staat voraus und wertet Traditionen und Hierarchien die sich aus Tradition, Norm, Leistung oder Erbfolge ergeben als starres Konstrukt als durchaus berechtigt und unumstößlich und hat eine stärkere, soziale Verantwortung als der Liberalismus.
Allerdings gibt es auch beim Konservatismus selbst so viele Strömungen die sich selbst nicht ganz grün sind, dass es schwer ist den Begriff einheitlich zu fassen. Zb sind Liberalkonservative und Nationalkonservative in vielen Punkten schwer anderer Meinung.
Und jetzt noch mal zurück zur Zeit der französischen Revolution.
Damals konnte man durchaus während der Revolution sagen, dass die Konservativen zu dieser Zeit Gegner des Nationalismus waren - zumindest weitestgehend) und die Liberalen seine Befürworter.
Allerdings mache nicht den Fehler die ,, Liberalen " von damals mit dem Liberalismus heute gleichzusetzen.
Der damalige Liberale hieß so weil er für ein Prinzip von mehr Freiheit und aufgeweichtere Hierarchie war. In seinen Beweggründen glich er eher progressiven Sozialisten also die politische Linke eben. Der Hauptbeweggrund war die sozial extrem ungleiche und ungleich verteilte Klassengesellschaft.
Der klassische Liberale wie wir ihn heute kennen hat sich mit der Zeit dann aus einer Mischung aus beiden Seiten gebildet und sich dann mit der Zeit traditionell eher rechts angesiedelt.