MGTOW ist weder eine Philosophie, noch ist es eine Ideologie.
MGTOW ist als Begriff erfunden worden, um ein Phänomen zu beschreiben, das unsere moderne Welt betrifft, in der Männer im Grunde nutzlos geworden sind, und nur noch als Samenspender taugen, oder bei der Erziehung als Geldspender teilhaben dürfen.
Genau wie der Feminismus hat sich MGTOW schon lange vorher entwickelt, bevor es ein Begriff wurde, weil die Menschen sich der modernen Gesellschaft anpassen. Frauen haben sich angefangen als Feministinnen zu definieren, seit sie erkannt haben, dass es für ihre Ambitionen einen passenden Begriff gibt, genauso ist es mit den Männern. Es gibt allerdings einen grundlegenden Unterschied.
MGTOW sind nicht organisiert und sie stellen keine Kollektivforderungen. Es gibt zwar Individuen die herausstechen, und Ambitionen haben, das stösst aber auf keinen Rückhalt, sich politisch zu organisieren. Beim Feminismus ist das anders.
MGTOW sind Männer, die zufällig in ein Muster passen, welches sich aus den Bedingungen der Gesellschaft entwickelt hat, in der Männer keine Rolle mehr spielen, weil jede Funktion heutzutage auch genauso gut von Frauen übernommen werden kann.
MGTOW macht im Kern nur aus, dass sie ihre Unabhängigkeit von Frauen über die Bedingungen stellen, die Frauen für gewöhnlich an sie stellen, oder ihrer subjektiven Erfahrung nach an sie stellen. Im Grunde sind MGTOW einfach nur wahllos aus allen Gesellschaftsschichten zusammengefasste Individuen, die sich nicht mehr den Bedingungen der Gesellschaft beugen wollen und viel eher einen Sinn für ihr Leben darin sehen, sich selbst zu verwirklichen.
Dass auch sogn. Incels sich gerne als MGTOW sehen ist doch selbstverständlich, weil MGTOW ein positives Image hat, welches die Stärke des Mannes als eigenständiges Individuum vermittelt.
Aber eine konkrete Position gegenüber Frauen oder der Gesellschaft, die allgemeingültig für alle MGTOW wäre, gibt es nicht. Es gibt viele Männer, die in die Definition von MGTOW passen, sich dessen aber nicht mal bewusst sind.
Es ist auch bedeutungslos, weil es weder eine politische Bewegung, Philosophie noch Ideologie ist, sondern nur ein lockerer Sammelbegriff, den man in seinem eigenen, subjektiven Sinne nutzen kann.
Es gibt also kollektiv betrachtet darüber wenig zu sagen, es gibt nur Individuen, die mehr oder weniger interessant sind, die individuelle Meinungen vertreten und weder für ein Kollektiv noch für einzelne andere Männer sprechen, sondern denen man individuell zustimmen kann, oder deren Ansichten man nicht teilt.
Wer von MGTOW reden will, der sollte nicht von Frauen reden, weil es einfach gar nichts mit Frauen zu tun hat, also absolut gar nichts. Weder gibt es Regeln für ein Miteinander zwischen Mann und Frau, noch gibt es Keuschheitsgelübde oder sexuelle Praktiken. Es geht nur um den Mann und sein Leben in dieser modernen Welt.