Aus der Sicht eines Reitlehrers: man hat Patienten, die hören möchten, wie gut sie es machen. Die bleiben immer auf dem Stand auf dem sie sind. Bei der kleinsten Kritik sind sie direkt anti. Als Reitlehrer merkt man das nach ner Zeit recht fix.Ganz ehrlich...die hält man bei Laune und gut ists.
Hat man den Eindruck, derjenige will wirklich was lernen - dann handhabe ich das ganz einfach. Ich erkläre der Person meine Zwickmühle. Frage, wie weit sie gefordert und gefördert werden möchten. "Tritt mir in den A...., aber tu mir nicht weh" geht nicht. Darf ich auch mal lauter werden? Auch, wenn andere daneben stehen? Darf ich immer knallhart ehrlich sein? Eigentlich heißts dann immer "Ja". Aber selbst das heißt nichts - kaum wer sagt dann "Nee, pack mich in Watte". Ich kann den Leuten in dem Fall nur sagen, dass ich das machen werde, sie es mir nicht persönlich krumm nehmen sollen, wenn das der Fall ist. Nach der Reitstunde hake ich das ab, danach kann selbige Person gut und gerne nen Kaffee mit mir trinken und nett klönen, ich kann das differenzieren.
Und dann? Dann kann ich darauf bauen, dass die Person meinen Punkt verstanden hat. Es dann hingenommen wird, wenn ich dann keine Diskussion dulde sondern in dem Moment zum...(böse, böse) Teilzeitdiktator werde. Mein Wille geschehe, Diskussion geht dann nicht. Manche vertragens, und ja, die haben bei mir auch bisher immer was gelernt bzw. sind immernoch dabei. Andere nicht. Die haben dann den Reitlehrer gewechselt.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Wers sich nicht leisten kann, immer wieder mal Reitschüler zu verlieren, der riskiert das nicht. Und zum Teil kann ich das verstehen.