Es ist schwierig, zeitintensiv und frustrierend. Mit Absehen von den Lippen, sich vor dem Spiegel beobachten, Fühlen am Kehlkopf, Atmungkontrolle...

Leider legen auch heute noch die (hörenden!!!) Ärzte, Pädagogen und Eltern viel zu viel Wert auf eine korrekte lautsprachliche Artikulation, statt den Kindern wichtiges Allgemenwissen zu vermitteln. So lernen die Kinder in der Schule zwar, wie man irgendwelche Wörter richtig ausspricht, aber sie lernen kaum Inhalte. Wenn sie die Schule abgeschlossen haben, haben sie kaum Chancen auf eine weiterführende Schule und ein Studium. Viele sehr intelligente Gehörlose sind so gezwungen, einen Beruf auszuüben, der sie intellektuell unterfordert. Dabei können wir Gehörlose alles, ausser hören.

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Gehörlose können natürlich lesen lernen. Die Schwierigkeit ist aber, dass für uns Gehörlose die Grammatik der deutschen Laut- und Schriftsprache fremd ist. Unsere Gebärdensprache hat eine andere Grammatik (da sie auch eine ganz eigene vollwertige Sprache ist). Denkvorgänge wie Lesen und Schreiben sind nicht an akustische Signale gebunden. Wir lernen die Bedeutung der Wort, halt ohne die richtige Phonetik. Meistens denken auch Hörende nicht, indem sie jede Silbe im Kopf ausformulieren. Das Hirn denkt viel schneller als wir artikulieren können, weshalb die meisten Denkprozesse ohne Artikulieren ausgeführt werden. Genauso beim Lesen und Schreiben.

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