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Heizung, Heizkörper, plätschert, Plätschern, obwohl alles Rippen heiß, trotz Entlüften / Entlüftung.
Problem gelöst, Lösung, erledigt, repariert
Ich hatte dasselbe Problem (Heizung gluckert, obwohl gut entlüftet und alle Rippen heiß sind) und Lösung gefunden.
Lösung kurz und vorab: Ich habe den Heizkörper am Ende um 1 cm angehoben. Anschließend normal entlüftet. Es kam jetzt sehr viel Luft heraus. Glückern ist weg.
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Und nun etwas detaillierter, damit keine Fragen übrig bleiben:
Ich wohne in einem zweieinhalbgeschossigem Haus Baujahr 1970 oben in der Dachgeschosswohnung zur Miete. Der Vermieter und Eigentümer wohnt unten. Verhältnis super. Die Gasheizung wurde ca. 1995 eingebaut. (Vorher Ölheizung, Heizkörper aus Gusseisen, große Rippen sind noch von 1970, soweit ok). Bisher habe ich mit dem Entlüften kein Problem gehabt. Natürlich musste mal im Keller Wasser nachgefüllt werden und natürlich musste ab und zu ein Heizkörper entlüftet werden, aber dann war auch alles ok.
Aber vor ein paar Wochen wurde im Keller von einem bestellten Heizungsinstallateur ein neues Ausdehnungsgefäß und eine neue Umwältzpumpe für den Heizkreislauf eingebaut. Seitdem habe ich folgendes Phänomen:
Im Arbeitszimmer direkt hinter dem Pult plätschert es im Heizkörper ziemlich hochfrequent munter vor sich hin. Kein "glubsch, glubbsch" sondern eher "Plitch, plitch, plitsch", was ziemlich nervig ist.
Rechts aus der Wand kommen waagerecht 2 Stahlrore heraus, ragen einen halben Meter in den Raum und gehen dann in den Heizkörper (HK) über. Der HK ist 60 cm hoch und 1 Meter breit. Oben ist ein Thermostatventil (einstellbar 1 bis 5). Ganz unten ist er direkt verschraubt, also kein weiteres Ventil.
Ganz links oben ist ein typisches Entlüftungsventil, das man mit einem kleinen Vierkantschlüsselchen auf- und zudrehen kann.
Das Entlüftungsventil ist nicht der höchste Punkt. Der höchste Punkt ist im Badezimmer, weil der Badezimmerheizkörper schmaler ist aber deutlich längere Rippen hat.
Nur der HK im Arbeitszimmer macht diese nervigen Geräusche. Der HK war überall gleich heiß, aber es musste irgendwo Luft drin sein. Wenn man Das Termostatventil zudreht, war es sofort weg (konnte also nicht von der Wohnung darunter kommen).
Beim Versuch der Entlüftung habe ich ca. 200 ml Wasser herauslaufen lassen. Es waren keine Luftblasen zu hören. Danach immer noch dasselbe. Das Geräusch kam immer von rechts, also aus dem Termostatventil. Dort musste irgendwo Luft sein. Einer hatte schon geschrieben, dass er die Verschraubung dort leicht öffnet, um die Luft dort herauszuholen. Das war mir etwas riskant, weil ich befürchte, dass es dann ewig tropft und nicht mehr dicht ist.
Entsprechend der Ratschläge im Internet habe ich die Leistung Umwältzpumpe deutlich reduziert, was zunächst einen Erfolg einbrachte, aber nach 1 Tag war alles wie vorher.
Eine Wasserwaage, die ich auf den Heizkörper gelegt habe, zeigt ein minimales Gefälle an. Die Wasserwaage ist 1 Meter lang und die Luftblase war nicht ganz in der Mitte aber immer noch innerhalb der Markierung. Demnach war der HK auf der Seite des Entlüftungsventils nur minimal höher. Bei meinen Eltern (auch Haus von 1970) ist teilweise gar kein Gefälle drin und in manchen Foren wird auch dazu geschrieben, dass das Gefälle nicht nötig wäre oder auch nur minimal sein muss.
Ich bin da anderer Meinung. Denn ich habe nun folgendes getan:
Zuerst habe ich die Schraube gelöst, die das Kippen des HK in den Raum verhindert. Dann habe ich mit Hilfe von Holzklötzen, Keilen und einem Brecheisen den Heizkörper ca. 1 cm angehoben und mit einem Keil fixiert. Übrigens sollte man so etwas nicht mit einem Wagenheber machen, weil man dann kein Gefühl hat, wie stark man den HK anhebt. Ich hätte statt des Brecheisens auch eine 50 cm lange senkrecht gehaltene Dachlatte nehmen können. Soll heißen: Ich habe Glück gehabt, dass wenig Kraft ausgereicht hat und somit auch nichts kaputt gegangen ist.
Nach einer Viertelstunde habe ich den HK normal entlüftet. Und jetzt kam jede Menge Luft heraus und das Plätschern ist weg. Ich lasse den Keil erst einmal drin und entlüfte Morgen noch einmal und muss mal sehen, ob noch genug Wasser in der Heizung ist.
Wenn man jetzt genau darauf achtet, kommt noch 30 Sekunden ein ganz leises "Plitsch", aber 99% dieser Geräusche sind jetzt weg.
Fazit:
Auch wenn jetzt mancher Fachmann sagt, man bräuchte kein Gefälle. Ich habe es genau so erlebt, wie ich es geschrieben habe.