Ich nehme mal an, dass mit 'Romantik' hier die Epoche gemeint ist (bzw. dass das Gedicht dafür typische Themenfelder berühren soll) und nicht notwendigerweise ein Liebesgedicht geschrieben werden muss.

Das macht die Sache m.E. nach auch etwas einfacher. Typisch romantische Themen und Motive wären z.B. Natur (vor allem die wilde, unberührte Natur), Wandern, Nacht, Sehnsucht, Traum, Melancholie und das Unheimliche. Speziell Natur dürfte hier ein recht flexibles und dankbares Themenfeld abgeben: du könntest dich etwa passend zur Jahreszeit an einem Gedicht über den Herbst bzw. Herbstspaziergänge versuchen (sofern die das zusagt). Ich würde empfehlen, hier auch wirklich mit Stift und Papier in einen Park o.ä. zu gehen und Notizen zu deinen Eindrücken zu machen - daraus ergeben sich vielleicht Ideen oder sogar ein paar Phrasen, die sich weiter verwerten lassen.

Bei einer derartigen Aufgabe empfiehlt es sich außerdem, vorher einige Gedichte zu lesen, um einen Eindruck sowohl von dem typischen Stil der Epoche Romantik als auch den Möglichkeiten der Lyrik zu bekommen. Romantische Dichter sind z.B. Novalis, Clemens von Brentano, Ludwig Tieck und Joseph von Eichendorff.

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Zum Geschichtenerzählen braucht es zunächst einmal kein Studium, sondern nur eine gewisse Leidenschaft.

Dein Wunsch nach einem passenden Studium ist natürlich nachvollziehbar. Es gibt Universitäten, die Studiengänge im Kreativen Schreiben/Creative Writing anbieten (bzw. auch sowas wie Scriptwriting), meines Wissens ist das aber im englischsprachigen Raum wesentlich verbreiteter. Zu bedenken ist in jedem Fall, dass solche Studiengänge zwar sicher für passionierte Schreiberlinge sehr interessant und lehrreich sind (und sich ggf. auch als Zweitstudium anbieten), aber nicht notwendigerweise eine Karriere als Autor:in garantieren. Ob mit Fachstudium oder ohne - von der Schreiberei zu leben, das schaffen nur wenige und dazu gehört auch eine Portion Glück.

Demenentsprechend ist es sicher nicht schlecht, ein Studium zu wählen, das auch für andere (evtl. ähnliche) Arbeitsbereiche qualifiziert. Inwiefern ein Abschluss in 'Creative Writing' auch z.B. im Medienbereich oder bei Textagenturen hilft, kann ich nicht beurteilen - da das aber ein eher ausgefalleneres Studium ist, können viele Arbeitgeber womöglich nichts damit anfangen. Ein etwas breiteres Repertoire bietet da sicher Germanistik, wie hier einige schon vorgeschlagen haben, bzw. damit im weitesten Sinne verbundene Studiengänge wie Kommunikations- und Medienwissenschaft oder Theater- und Filmwissenschaft.

Ein Germanistikstudium bildet natürlich nicht spezifisch für kreatives Schreiben aus, wenngleich die Schreibkompetenz im Allgemeinen dadurch sehr gefordert und auch gefördert wird. Inhaltlich beschäftigt man sich in diesem Studium vor allem mit der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft, in einem größeren Zusammenhang auch mit Kultur, Gesellschaft und allgemeinen geisteswissenschaftlichen Theorien. Für Sprach- und Literaturinteressierte ist das also durchaus vielversprechend. Je nach Universität können mitunter auch Schreibkurse (mit Fokus auf kreatives Schreiben) Teil des Curriculums sein.

Ein Abschluss in Germanistik qualifiziert für unterschiedliche Arbeitsfelder, wie z.B. Journalismus, Kultur- und Medienbetrieb, Verlag und Lektorat, Arbeit in Archiven, Bibliotheken und Museen. Natürlich kann man nach einem Masterabschluss auch eine universitäre Laufbahn in Erwägung ziehen.

Kurz gesagt: Wenn du wirklich studieren möchtest, informiere dich bei Universitäten deiner Wahl über das Studienangebot. Sei dir aber dessen bewusst, dass es nicht "die Ausbildung" für Autor:innen gibt und dass man sich (leider) nicht darauf verlassen kann, das Schreiben eines Tages zum Hauptberuf machen zu können.

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Ja

Das hängt grundsätzlich aber davon ab, von welchem Gesellschaftsbegriff man ausgeht. Mit "Gesellschaft" können doch recht unterschiedliche Dinge gemeint sein, je nachdem, aus welcher Perspektive und in welchem Kontext man das betrachtet. In der Soziologie hat man darüber auch nicht wenig gestritten (siehe überblicksmäßig https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_%28Soziologie%29). Es gibt z.B. aber auch ethnologische oder rechtswissenschaftliche Gesellschaftsbegriffe.

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Wenn i daheim bin, red i so, wie ma da Schnabl gwachsn is.

Oder in 'extremerer' Form: Wenn i dahoam bin, red i so, wie ma da Schnabl gwachsn isch.

(Tirolerisch, Raum Innsbruck)

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Grundsätzlich nicht, aber es schadet auf keinen Fall, zumindest eine grundlegende Kenntnis des Lateinischen zu haben. Wobei es da vor allem um den Wortschatz geht, zumal ja doch recht viele Fremdwörter (gerade auch solche, die einem im Germanistikstudium begegnen) lateinischen Ursprungs sind.

Je nach Universität kann das Latinum aber durchaus eine Voraussetzung für die Zulassung zu oder den Abschluss eines Germanistikstudiums sein. (An österreichischen Universitäten ist dann z.B. im Laufe des Studiums eine sogenannte Lateinergänzungsprüfung zu absolvieren, so man Latein denn nicht schon in der Schule hatte.)

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Nein, das ist das Gleiche. Zu bedenken ist auch, das Wörter meist mehrere, vom Kontext abhängige Bedeutungen haben.

Im Satz "Was kommt dir in den Sinn?" kannst du 'Sinn' nicht einfach mit 'Zweck' ersetzen.

Auch in Konstellationen, bei denen theoretisch beide Begriffe möglich sind, kann sich ein leichter Bedeutungsunterschied ergeben, vergleiche etwa:

  • "Welchen Zweck hat diese Maschine?" (in etwa: Wozu wird sie verwendt, was macht sie, was ist das Ergebnis?)
  • "Welchen Sinn hat diese Maschine?" (in etwa: Warum braucht man das überhaupt?)

Wie Slarti schon richtig angemerkt hat, ist 'Sinn' deutlich weiter gefasst, in dem Sinn (no pun intended), dass es ein größeres Spektrum an Bedeutungen abdeckt.

Vergleiche hierzu auch Wörtbucheinträge:

https://www.dwds.de/wb/Sinn

https://www.dwds.de/wb/Zweck

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So funktioniert das nicht.

Fremdsprachige Filme werden nicht einfach durch eine Software gejagt, sondern von professionellen Synchronsprecher und/oder Schauspielern synchronisert - d.h. die gehen in ein Tonstudio und sprechen dort den Text ein. Siehe hierzu überblicksmäßig: https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronisation_%28Film%29#Arbeitsschritte_bei_der_Herstellung_einer_Synchronfassung

Wenn es von einem Film (noch) keine synchronisierte Fassung gibt, dann musst du dich eben nach einer Version mit Untertiteln umsehen - wenn es das auch nicht gibt, hast du Pech gehabt.

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Da sprichst du grundsätzlich ein weites Feld an.

Eine sehr bekannte Theorie auf diesem Gebiet ist die sogenannte Kultivierungshypothese. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob und inwieweit 'Vielseher' (also Leute, die viel fernsehen) ein anderes Weltbild haben als 'Wenigseher'. Siehe zum Überblick: https://de.wikipedia.org/wiki/Kultivationshypothese

Mit dem Einfluss der Medien auf öffentliche Meinungen befasst sich die Theorie der Schweigespirale: https://de.wikipedia.org/wiki/Schweigespirale

In einem weiteren Zusammenhang sind vielleicht auch die Nachrichtenwerttheorie und Nachrichtenfaktoren interessant, hierbei geht es um die Nachrichtenauswahl und damit verbunden auch die Wirkung dieser Auswahl auf die Rezipienten.

Als Standardwerk zum Thema Medienrealität ist zudem natürlich auch Die Realität der Massenmedien von Niklas Luhmann zu nennen.

Zu deinem konkreten Beispiel: Vielleicht könntest du ja mal auf Google Scholar dazu suchen, da findet man oft ganz hilfreiche Aufsätze und Fachartikel.

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Die Heldenepik ist aber eher typisch für das Früh- und Hochmittelalter.

Im Spätmittelalter wurden etwa Mären, Legenden, Lehrgedichte oder Fastnachtsspiele geschrieben. Ältere Stoffe wurden teilweise in Prosaromanen neu verwurstet, diese haben aber formal und rhetorisch nicht mehr viel mit ihren Vorlagen gemein. Zudem beißt sich auch 'mittelhochdeutsch' mit 'Spätmittelalter' - ab ca. 1350 spricht man nämlich vom Frühneuhochdeutschen.

Heldendichtung ist für das Spätmittelalter allenfalls insofern relevant, als dass man etwa in sogenannten Heldenbüchern die älteren überlieferten Heldenepen gesammelt hat. Eines der bekanntesten Beispiele ist das Ambraser Heldenbuch, das von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegeben wurde (und neben Heldenepen auch Höfische Dichtung enthält).

Wenn's um Mittelhochdeutsch geht, dann ist für dich also viemehr das Hochmittelalter relevant. Als mittelhochdeutsche, heldenepische Dichtungen kämen da z.B. Ortnit und Wolfdietrich in Frage, ebenso das Nibelungenlied oder Texte der Dietrichepik wie etwa Dietrichs Flucht oder die Rabenschlacht.

Als handliches Überblickswerk über die mittelalterliche und frühneuzeitliche deutsche Literatur ist zu empfehlen:

Brunner, Horst. Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Reclam, 2013.

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Wenn man Genre-Hybriden das für J.J. Abrams typische Mystery-Box-Storytelling mag, dann ist Lost super. Man sollte sich nur nicht zu viel vom Ende erwarten bzw. nicht mit einer sehr zufriedenstellenden Erklärung rechnen (wenngleich auch hierüber die Meinungen auseinandergehen).

Ich persönlich fand die Serie sehr spannend und den Genre-Mix aus Robinsonnade, Sci-Fi, Fantasy und Mystery (um nur wenige zu nennen) sehr anregend. Allerdings ist das Ende m.E. eher enttäuschend - Abrams beweist ein Händchen für Verrätselung und Spannungsaufbau, leider aber keines für kohärente, sinnvolle Auflösungen.

Dennoch ist Lost zu empfehlen, denn die Serie ist, Ende hin oder her, über lange Strecken wirklich packend.

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Burg Eltz ist sicher eine der beeindruckendsten Burgen im deutschsprachigen Raum - fantastische Lage und sehr gut erhalten.

Auch die Burg zu Burghausen ist sehr beeindruckend und hält sogar einen Rekord als längste Burg der Welt. Burghausen hat zudem eine nette Altstadt unterhalb der Burg.

In Österreich gehören u.a. die Feste Hohensalzburg und die Feste Kuftstein zu den imposantesten Burgen. Falls es auch Ruinen sein dürfen, kann ich auch die Burgruine Aggstein emfpehlen, die ist auch sehr schön gelegen (und es steht noch relativ viel). Wenn es gerade um gut erhaltene Einrichtung udgl. geht, sollte man aber auch Schloss Ambras mal einen Besuch abstatten - ist zwar ein Renaissanceschloss und keine wirkliche Burg mehr, aber beherbergt eine einzigartige Kuriositätensammlung (u.a. hängt dort z.B. das berühmteste Portrait von Vlad Tepes aka Dracula).

Die Region für Burgenliebhaber schlechthin ist Südtirol. Da steht fast an jeder Ecke eine Burg, die meisten davon sind sehr gut erhalten und aufbereitet, z.B. die Churburg, Schloss Tirol, Burg Rodenegg oder Burg Runkelstein.

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Natürlich. Wobei es meist als Hilfsverb oder Kopula verwendet wird, nur selten als Vollverb.

  • als Kopula (zur Verknüpfung zweier Satzteile): z.B. Ich bin ein Mensch. Es ist schon spät.
  • als Hilfsverb (zur Bildung des Perfekts, Plusquamperfekts und Zustandspassivs): Ich bin gegangen. Wir sind geflogen. Es ist entschieden.
  • als Vollverb (im Sinn von 'existieren'): Ich denke, also bin ich.
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Zu bedenken grundsätzlich: Wie bei allen Studiengängen ist auch das Germanistik-Studium nicht an jeder Uni haargenau gleich. Insofern lassen sich keine allgemeingültigen Antworten auf deine Fragen geben.

Prinzipiell setzt sich ein Germanistik-Studium aus verschiedenen Teilbereichen zusammen, wovon die wichtigsten die Deutsche Sprachwissenschaft, die Neuere deutsche Literatur und die Ältere deutsche Literatur (Mediävistik) sind. Je nach Schwerpunkten des jeweiligen Germanistik-Instituts bzw. den persönlich gewählten Schwerpunkten kommen hier oft noch die Deutschdidaktik (Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache) sowie eine germanistisch/literaturwissenschaftlich orientierte Medienwissenschaft oder sogar Filmwissenschaft hinzu.

Zu einigen deiner Fragen (eingedenk dessen, dass das vielleicht nicht für jedes Germanistik-Studium gilt):

  • Der Uni-Alltag unterscheidet sich vor allem in punkto Selbstständigkeit von der Schule. Man stellt sich den 'Stundenplan' jedes Semester selber zusammen, indem man sich für verschiedene Kurse anmeldet. An manchen Tagen hat man vielleicht viele Kurse, an anderen gar keinen. Manche Kurse haben keine Präsenzpflicht (in erster Linie Vorlesungen), andere schon(z.B. Übungen und Seminare). In letzteren gibt es auch oft Hausaufgaben oder wöchentliche Lektüren, ebenso sind Referate zu halten. Vorlesungen schließt man für gewöhnlich mit schriftlichen (allenfalls mündlichen) Klausuren ab, Seminare mit Hausarbeiten (also kurzen wissenschaftlichen Arbeiten). Ein Tag im Studium sieht - jetzt ganz salopp gesagt - aber so aus, wie du ihn gestaltest.
  • Wie für andere Studien qualifiziert man sich auch für Germanistik grundsätzlich durch Abitur/Matura (oder, falls dies nicht vorhanden, eine Studienzulassungsprüfung). Je nach Uni können da vielleicht noch andere Vorgaben anfallen, das ist dann auf der Website der Einrichtung nachzulesen.
  • An ein Bachelorstudium der Germanistik schließt man meist noch ein Masterstudium an (zumal der Bachelor allein meist nicht so der Bringer ist). Die Beruflichen Möglichkeiten sind vielfältiger als oft dargestellt: Neben einer akademischen Laufbahn an der Universität sind verschiedenste Berufe im Kultur- und Literaturbetrieb möglich, d.h. in Literaturhäusern, Museen, Theatern, bei Verlagen und Lektoraten, in Bibliotheken und Archiven, aber auch im Medienbereich (sowohl Print als auch Hörfunk) oder verschiedenen Institutionen der Erwachsenenbildung (z.B. Volkshochschulen). Eventuell bietet die Uni deiner Wahl auch Praktika an oder stellt auf ihrer Website Informationen bereit.
  • Zur Finanzierung kann ich nicht viel sagen, da spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle - das ist individuell zu klären.
  • Du solltest dich auf jeden Fall für deutsche Sprache (sowie Sprache im Allgemeinen) und Literatur interessieren, im Idealfall auch für (Gesellschafts-)Geschichte, Philosophie, Kultur und Medien. Wichtig: Ein Germanistik-Studium ist nicht einfach wie der Deutsch-Unterricht an der Schule - je nachdem, wie der bei dir ausgesehen hat, können da sogar Welten dazwischen liegen.

Mir hat mein Germanistik-Studium großen Spaß gemacht - natürlich nicht jeder einzelne Kurs, aber insgesamt hat mich das sehr bereichert und ich habe nicht nur über Kultur, Literatur und Sprache, sondern auch viel über gesellschaftliche Zusammenhänge gelernt.

Falls du dich dafür interessierst, informiere dich am besten Mal auf den Websites verschiedener Unis über ihre Germanistik-Studiengänge. Über Social-Media-Kanäle findest du vielleicht auch Studenten, die an genau diesen Unis studieren und dir mehr über die konkreten Verhältnisse dort berichten können.

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Noch ein Nachtrag zum Begriff 'affentheurlich': Ich glaube eher, dass das 'abenteuerlich' heißen soll, vgl. auch den Eintrag im DWDS: https://www.dwds.de/wb/dwb/affenteuer. Frühneuhochdeutsche Schreibungen sind etwas exotisch und nicht immer leicht zu durchschauen, 'affentheurlich' ist zudem offenbar eine Bildung Fischarts.

Vgl. auch die Etymologie des Wortes: Abenteuer kommt vom mittelhochdeutschen âventiure (das wiederum eine Entlehnung aus dem Altfranzösischen ist). Ob 'affentheurlich' nun ein Wortspiel und die Ähnlichkeit zu 'Affe' gewollt ist oder ob es sich schlicht um eine andere Lautung handelt, hab ich auf die Schnelle leider nicht in Erfahrung bringen können.

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Für Harry riecht der Trank nach Treacle Tart (i.e. einem typisch britischen Dessert), nach einem Besenstiel (also holzig) und nach etwas 'Blumigem' vom Fuchsbau, was auf Ginny anspielen dürfte.

Vergleiche hierzu die Stelle im Buch (hab gerade nur die englische Ausgabe von Bloomsbury zur Hand):

"[...] a gold cauldron that was emitting one of the most seductive scents Harry had ever inhaled: somehow it reminded him simultaneously of treacle tart, the woody smell of a broomstick handle and something flowery he thought he might have smelled at The Burrow." (Bloomsbury 2005, S. 174)

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Im Laufe der meisten Germanistik-Studiengänge gibt es normalerweise mindestens eine Leseliste abzuarbeiten, was dann in einer mündlichen oder schriftlichen Klausur abgeprüft wird (von Uni zu Uni kann natürlich variieren, wie das gehandhabt wird). Zudem bekommt man auch in literaturwissenschaftlichen Seminaren Pflichtlektüre, mit der man sich dann eingehend beschäftigt.

Es ist prinzipiell also nicht notwendig, schon vor dem Studium viel gelesen zu haben. Ebenso lässt sich nicht sicher sagen, was du denn während des Studiums alles lesen wirst - das hängt eben sehr vom jeweiligen Studiengang und auch von den von dir gewählten Kursen ab. Aber es schadet auf keinen Fall, sich schon mal durch ein paar Klassiker zu lesen.

Du könntest mal auf die Website der Universität deiner Wahl schauen und dort auf die Seite des Germanistik-Instituts navigieren - möglicherweise gibt es da nämlich die Leseliste(n) zum Download. Wenn nicht, kann man das zur Not natürlich auch bei der Website einer anderen Uni probieren (hierfür evtl. mal 'Leseliste Germanistik' googeln, da taucht schon einiges auf). Möglicherweise wirst du dabei feststellen, dass einige Unis je eine Leseliste für Ältere Literatur und eine für Neuere Literatur haben - vorerst reicht es sicher, sich auf letztere zu konzentrieren, zum Verständnis Älterer Literatur sind nämlich die entsprechenden Uni-Kurse dann schon sehr hilfreich, wenn nicht notwendig.

Wenn du besonders motiviert bist, kannst du dich ja auch nach Handbüchern oder Studien-Einführungen umsehen, eventuell wird auch da etwas auf der Website oder in der Leseliste empfohlen.

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Ja, das stimmt. Natürlich war die Liebe auch ein Ding, aber das stand nicht allein im Mittelpunkt.

Die Romantiker liebten die Natur, das Träumerische, das Fantastische, das Gefühlvolle und Leidenschaftliche, aber auch das Dunkle, Unheimliche und Übernatürliche. Anders als in der Klassik, in der die Antike zum Goldenen Zeitalter stilisiert wurde, fühlte man sich in der Romantik wieder eher zum Mittelalter und dessen Mythen und Sagen hingezogen.

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Bücher und Filme sind zwei unterschiedliche Medien mit je unterschiedlichen Eigenschaften, Stärken und Schwächen. Ein direkter Qualitätsvergleich ist hier nicht sinnvoll, da es eben zu bedenken gilt, dass 'ein gutes Buch' und 'ein guter Film' zwei Paar Schuhe sind.

Ich habe die meisten Bücher der Potter-Reihe gelesen bevor ich die Filme gesehen habe und war natürlich auch oft mal enttäuscht, wenn Dinge ausgelassen oder verändert wurden, daher kann ich dieses Sentiment nachvollziehen. Ich liebe die Bücher und habe sie schon mehrmals gelesen (ich gehöre auch zur Generation, die damit quasi aufgewachsen ist), aber auch die Filme mochte ich immer sehr gerne, trotz ihrer Auslassungen.

Mittlerweile sehe ich das Ganze sogar noch etwas differenzierter, ich habe die Filme als Filme sowie als Adaptionen schätzen gelernt. Prisoner of Azkaban ist m.E. technisch und cinematographisch gesehen mit Abstand der beeindruckendste Film der Reihe - u.a. aufgrund seiner Bildsprache, über die sehr geschickt Themen und Motive des Buches verhandelt werden, und aufgrund der Art und Weise, wie Hogwarts hier (viel stärker als in den anderen Filmen) als lebendiger Ort inszeniert wird. Solche Dinge ist für eine gelungene Verfilmung oft wichtiger als einfach nur den Inhalt 1:1 zu übertragen.

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Die französische. Wobei es durchaus etwas gewagt ist, hier bereits von "Nationalliteratur" zu sprechen, da sich gerade mit dem Begriff "Nation" Vorstellungen verbinden, die mit den mittelalterlichen politischen Verhältnissen schwer vereinbar sind.

Jedenfalls galten die französischen Höfe im Hochmittelalter als beispielhaft, Französisch war eine Modesprache (aus der u.a. eifrig entlehnt wurde) und die deutschsprachigen Dichter orientierten sich an französischen Vorbildern.

Vor allem die Werke von Chrétien de Troyes wurden von deutschen Autoren eifrig rezipiert und als Vorlage für eigene Werke verwendet. Zum Beispiel verfasste Hartmann von Aue die mittelhochdeutschen Artusromane Erec und Iwein nach der Vorlage von Chrétiens Erec et Enide und Yvain ou Le Chevalier au lion.

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Fantasyliteratur = Märchenliteratur?

Einen wunderschönen Guten Morgen an Alle,

vorweg will ich sagen, dass ich ein großer Fan von Quizzen bin, da ich doch so einiges aus ihnen lerne.
Gestern jedoch habe ich eine alte Sendung gesehen, bei der eine Frage mich doch sehr ins Grübeln brachte, obwohl sie eigentlich billig klingt.

Der Moderator fragte die Kandidaten: "Was ist eine Märchenfigur?" und gab als Lösungsvorschläge:
Acht
Neun
Zehn
Elf

Die Kandidaten waren sich ohne zu zögern einig und antworteten mit "Elf", was der Moderator auch als richtige Antwort bestätigte.
Ich muss gestehen, säße ich auf dem Ratestuhl, mich hätte die Frage so ins Grübeln gebracht, dass ich sie weggetauscht hätte.
Warum?
Klar, von den vier Antwortmöglichkeiten hätte auch für mich der Elf als einzige Sinn gemacht. Figuren, die Acht, Neun oder Zehn heißen, habe ich noch nie etwas gehört geschweige denn gelesen.
Elf kenne ich.
Allerdings kenne ich Elfen nur aus der Fantasyliteratur.
In den Märchen, die ich kenne, ist nie einer aufgetaucht (wobei ich jetzt einräumen will, dass ich gerade ausländische Märchen nicht so wirklich kenne).
Da aber die Frage explizit nach einer Märchenfigur gefragt wurde, hätte ich jetzt gepasst.

Und mittlerweile grübele ich darüber nach, ob Fantasyliteratur tatsächlich in die Klassifizierung "Untergruppe von Märchen" gehört oder eben nicht.
Und wenn es tatsächlich etwas eigenes ist: In welchem Märchen tauchen Elfen auf?

Für die Antworten bedanke ich mich im Voraus
GLG
Tichuspieler

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Du denkst bei Elfen wahrscheinlich hauptsächlich an typische Fantasy-Elfen (bzw. Elben) - die sind, wie AugureyFay schon angemerkt hat, im Wesentlichen eine Schöpfung J.R.R. Tolkiens, die sich zwar teilweise aus mythologischen Vorstellungen von Elfen speist, aber doch nicht mit diesen gleichgesetzt werden sollte.

Dazu sei gesagt, dass Elf von vornherein ein vieldeutiger Begriff ist. Grob gesagt sind Elfen Naturgeister aus der germanisch bzw. nordischen Mythologie, aber im Laufe der Zeit haben sich sehr unterschiedliche Vorstellungen von Elfen entwickelt, mal werden darunter Geister oder Dämonen verstanden, mal zwergen-, mal kobold- und mal feenähnliche Kreaturen. Auch das Alb in Albtraum ist etymologisch mit Elf verwandt und geht auf Vorstellungen von bösartigen, koboldähnlichen Wesen zurück, die schlechte Träume verursachen. Natürlich tauchen auch verschiedene Formen von Elfen in Märchen auf (aber keine Tolkien'schen Elfen).

Das intelligente, schöne und unsterbliche menschähnliche Volk, das so oft in Fantasy-Geschichten begegnet, ist ein Vermächtnis Tolkiens, das die gegenwärtigen Vorstellungen von Elfen stark beeinflusst hat. Interessanterweise pochte Tolkien selbst darauf, dass seine Elves in der deutschen Übersetzung Elben genannt werden, weil er fürchtete, dass die Leser beim gängigeren Begriff Elfen eben an kleine verrunzelte Feen oder ähnliches denken würden (denn mit Tolkiens 'neuer' Version von Elfen war man ja noch nicht vertraut).

Es gibt übrigens auch Fantasy-Romane, die sich noch stärker an 'traditionelle' Vorstellungen von Elfen halten - man denke hier beispielsweise an die Hauselfen aus Harry Potter.

Noch zur Frage, ob Fantasy-Literatur eine Unterart von Märchen ist: Aus literaturwissenschaftlicher Sicht muss man die klar mit einem 'Nein' beantworten. Märchen bezeichnet eine mündlich tradierte Textgattung, lediglich das Kunstmärchen hat eine feststellbare Urheberschaft (versucht aber Stil und Motive des Volksmärchens zu simulieren). Von Fantasy-Literatur im heutigen Sinn kann man vor Tolkien gar nicht sprechen und fast immer handelt es sich hier um Romane, allenfalls um Kurzgeschichten. Diese beiden Textsorten stehen in eigenen Gattungstraditionen; sie können zwar von Märchen beeinflusst sein oder Elemente daraus aufgreifen, aber das macht sie natürlich nicht zu Märchen.

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