Vor gut einem Jahr ist meine Mutter eingeschlafen. Ich mache mir große Vorwürfe, habe Schuldgefühle.
Alles fing 2018 an. Mama kam mit einer Lungenembolie ins Krankenhaus. Auf der Intensivstation saß ich an ihrem Bett. Auf einmal bekam sie eine Puls von etwa 220. Ich habe sofort den Arzt informiert. Er hat daraufhin einen zentralen Venenkatheter gelegt. Und genau hier liegt das Problem. Nach dem Entfernen des ZVK entwickelte sich bei Mama ein Hämatom. Dies hat ihr so große Schmerzen bereitet, dass sie in eine Myasthene Krise fiel (starke Atemschwäche). Daher musste sie nun beatmet werden, entwickelte hierdurch eine Lungenentzündung, schließlich eine Sepsis. Die Medikamente, die während der Krise erhielt, verursachten eine Anämie. Nun wurden regelmäßige Bluttransfusionen notwendig. Folge: Eisenüberladung, Schäden der Organe.
Hätte ich nicht dem Arzt von dem zu hohen Puls berichtet, wäre es nie zu den weiteren Folgen gekommen. Hieran muss ich extrem knabbern. Ich hatte keine bösen Absichten, ich war voller Sorge wegen des hohen Pulses.
Habe ich Schuld? Wie kann ich das wieder gut machen?