In Kürze: Zum einen kühlt der Tee so schneller ab, zum anderen ist die Tasse auch schneller ausgetrunken. Worin der Sinn liegt erkläre ich im Folgenden:

Die Mini-Tassen werden vor allem in Südchina verwendet, z.B. in den Provinzen Yunnan, Guangdong und Fujian, aber auch auf Taiwan, während in Nordchina und z.B. auch in Shanghai eher aus den uns bekannten Teetassen getrunken wird. Aus südchinesischer Sicht hätten Menschen die aus großen Tassen trinken keinen Sinn dafür das Tee Aroma zu genießen und würden daher auch gerne qualitativ minderwertigen Jasmintee trinken, nur weil der duftet. Das Trinken aus kleinen Tassen hat also auch mit dem Aroma zu tun.

Aus kultureller Sicht ist es ein Ritual aus den Zeiten der Hungersnot, als man sich noch nicht mit "Guten Tag" grüßte, sondern mit "Hast Du schon gegessen?" Wenn ein Gast zu einem kam, dann gab es symbolisch eine kleine Tasse Tee, vielleicht auch noch etwas Obst, um zumindest andeutungsweise seinen Hunger zu stillen. Dieses Ritual hat sich in Südchina bis heute gehalten und es wird vor allem von Geschäftsleuten zur Begrüßung immer Tee getrunken. Privat nicht unbedingt mit allen Freunden, eher unter Südchinesen, da junge Menschen es heute nicht mehr gewohnt sind wenn sie aus anderen Regionen kommen, und dann eher andere Getränke bevorzugen.

Zum Ablauf des Rituals: Es gibt eine Schale in der der Tee aufgegossen wird, ein Sieb durch dass er nach wenigen Sekunden in ein weiteres Gefäß gegossen wird (muss nicht unbedingt eine Kanne sein, das variiert mit der Teesorte) und dann in die kleinen Tassen. Da es oft mehr Besucher als Tassen gibt, werden die kleinen Tassen auch immer wieder in kochend heissem Wasser gewaschen, so dass der nächste sie benutzen kann. Im ersten Durchgang wird die Tee Aufguss-Schale mit kochend heißem Wasser gefüllt bis sie überläuft. Dann werden die kleinen Tassen mit einer Pinzette in dieser Schale einzelnd eingetaucht, was auch nur aufgrund ihrer geringen Größe möglich ist. Danach wird das Wasser weggegossen und der erste Aufguss gemacht, welcher sofort nach dem Aufguss durch das Sieb in die "Kanne" und weiter in die Tassen gekippt wird. Dies geschieht um den Tee zu waschen, die Tassen anzuwärmen und ihnen bereits etwas Aroma zu verleihen. Auch dieser erste Aufguss wird noch weggekippt. Vom zweiten Aufguss an wird dann getrunken. Dieser Aufguss ist noch relativ bitter, während das Aroma sich mit jedem weiteren Aufguss verändert, da die Stärke des Tees durch das abgegebene Aroma mehr und mehr verdünnt wird. So ist das Tee trinken ein ganz anderes Erlebnis als wenn immer die gleiche Konzentration aus einer großen Tasse getrunken wird und es ist für alle Beteiligten etwas dabei, ob sie nun starken oder dünnen Tee bevorzugen. Eine derartige Teezeremonie begleitet normalerweise auch immer eine Unterhaltung.

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Englisch reicht, meine Kollegen in Deutschland könnten die Versandformulare sonst gar nicht ausfüllen. Ganz wichtig ist immer die Telefonnummer mit anzugeben, da die Postboten dann anrufen können, falls sie nicht genau wissen wo das Paket hin muss, oder falls Lebensmittel darin festgestellt werden. Dann wird man jetzt neuerdings gebeten genau anzugeben was das ist, und eine Passkopie vorzulegen. In China lässt man Pakete auch meist an das Büro verschicken, da es dann auch von den Kollegen angenommen werden kann, falls man gerade nicht da ist.

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Versuch es auf dieser Webseite: http://www.cn.dhl.com/en.html

Einfach nur die Ziffern aus der Tracking Nummer eingeben, das sollte dann genügen. DHL braucht aber auch einen Tag bis die Daten ins System aufgenommen wurden, d.h. wenn Du am Tag an dem das Paket rausging noch nichts finden konntest, ist das normal.

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Kleidung ist jetzt oft in Deutschland schon günstiger als in China! Plagiate gibt es schon noch in bestimmten Märkten, in den Kaufhäusern sollten bei Jack and Jones, Nike, Adidas &Co. nur noch Originale verkauft werden, die aber qualitativ auch weit besser sind (z.B. kein Jucken auf der Haut). Markenshirts bekommt man für 10 bis 27 Euro pro Shirt und aufwärts. Natürlich gibt es auch Shirts für 3 bis 6 Euro zu kaufen, die sind dann aber eventuell nicht angenehm zu tragen oder halten nicht lange. In Shanghai gibt es inzwischen sogar H&M und C&A, vom Stil allerdings eher für den chinesischen Markt. Insgesamt kann man schon ganz gut shoppen, viel Spaß!

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Hongkong:
+mit Englisch kommt man dort am weitesten,
+hygienischer als Shanghai und Peking,
+multikulturell: Dort trifft man die meisten Ausländer in China
+Hongkong-Chinesen benehmen sich eher höflich und zivilisert
+die Qualität und Vielfalt der ausländischen Küchen ist am größten
+ein kleines China für sich: Wie ein gigantisches Londoner China-Town. Viele Straßen verlaufen zwischen Hochhäusern die dicht an dicht gebaut sind, und von denen noch Werbetafeln mit altchinesischen Zeichen herunterhängen. Die Stadt ist modern, und trotzdem vom Stadtbild ur-chinesischer als Peking und Shanghai. Die Stadt ist auf einem Berg errichtet worden, und auf mehrere Inseln verteilt. Fähren, Straßenbahnen und Busse im britischen Stil machen den Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis.
- sehr feuchtwarmes Klima
- das Leben dort ist mindestens genauso teuer wie bei uns, aber gut für Ausländer die sich nicht an das Leben auf dem chinesischen Festland gewöhnen können
- nicht repräsentativ für Festlandchina

Peking:
+hat historisch gesehen von allen drei Städten am meisten zu bieten, viel traditionelle Architektur
+kostengünstiger als HK was Hotels, Essen und öffentliche Verkehrsmittel betrifft. Eine Fahrt mit der U-Bahn kostet beispielsweise nur 2 RMB, egal wie weit man fährt.
-wettertechnisch sollte man mit Smog rechnen, es kann aber auch schöne sonnige Tage geben
-Taxis sind abends nach 12 Uhr nur schwer zu bekommen

Shanghai:
+gute Anbindung von U- und S-Bahnen und Bussen
+außerhalb der Hauptverkehrszeiten und bei trockenem Wetter bekommt man meist ein Taxi
+westlichste von allen drei Städten, angenehm zum dauerhaften leben
+Shanghai hat den Transrapid (heisst dort Maglev)!
-wenig geschichtliche Sehenswürdigkeiten

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Wer einmal in China gegessen hat, bzw. einige Gerichte aus China und deren Schreibweise auf Chinesisch kennt, kann durchaus in einigen China-Restaurants in Deutschland nach der chinesischen Karte verlangen, und dann authentisches Essen bekommen. Die original chinesische Küche hat sehr viel zu bieten, und schmeckt auch viel besser als die drei Geschmacksrichtungen die sich bei uns durchgesetzt haben und in abgewandelter Form unter verschiedenen Namen in der Karte angeboten werden (z.B. Hühnerfleisch/Schweinefleisch/Fisch Süß-Sauer). Es gibt viele bekannte Speisen aus der Provinz Sichuan, die sich bei Ausländern in China großer Beliebtheit erfreuen, in Deutschland jedoch nur gefunden werden können, wenn man nach der chinesischen Karte fragt. Dabei handelt es sich natürlich nie um Speisen die mit Schlange, Hund, Katze oder ähnlichem zubereitet werden. Gerade dieses Vorurteil sorgt ja dafür dass authentisches chinesisches Essen in Deutschland nahezu unbekannt ist. In der Regel werden Speisen vor denen wir uns ekeln teurer als die üblichen Speisen verkauft, so dass man sie auch nicht versehentlich bestellen kann. Hot-Pot ist in vielen Teilen Chinas sehr beliebt, und die Beschreibung klingt schon authentisch. Es ist auch immer die Frage wo man in China essen geht. Ein Gericht mit Cashew-Nüssen wird man in den kleineren Restaurants vegebens suchen, da es tatsächlich nicht typisch für China ist, auch wenn es sich bei uns gut verkauft. Und ja, es gibt tatsächlich billige Restaurants in denen Müll wie Knochen etc. auf die Einweg-Tischdecke gespuckt wird, es gibt jedoch auch teure Restaurants die sehr viel hygienischer sind, und der aktuelle Trend geht im Zuge des zunehmenden Wohlstands auch zu letzterem.

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Das Klischee entsteht einfach durch eine ungenaue Beschreibung. Klar können Chinesen das R sprechen, sie sprechen es in ihrer Sprache genauso wie die Amerikaner im Englischen. Was Chinesen aber in der Regel nur mit viel Übung erlernen können ist das R zu rollen, da das in ihrer Sprache nicht vorkommt.

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Es gibt Chinesen, die auch am Wochenende arbeiten müssen, und es gibt Chinesen, die am Wochenende frei haben. Insgesamt ist der Jahresurlaub in China kürzer als in Deutschland, und auch an den Feiertagen gibt es immer Jemanden der arbeitet. Man kann das nicht verallgemeinern, es kommt darauf an, wie die finanzielle Situation des einzelnen ist. Wenn Jemand einen kleinen Laden hat, und auch darin wohnt, dann ist er das ganze Jahr über dort um möglichst viel Geld zu verdienen. Chinesen, die es sich zeitlich und finanziell leisten können Urlaub zu machen, können auch nach Europa reisen, allerdings in der Regel nur mit einer Reisegruppe. Wenn Chinesen individuell nach Deutschland reisen, um z.B. dich zu besuchen, dann ist das schon sehr unbequem für dich zu organisieren: Du musst eine Krankenversicherung für deinen chinesischen Gast abschließen, und kommst um ein paar Behördengänge nicht drum herum. Du musst für die finanzielle Absicherung deines chinesischen Gastes die volle Verantwortung übernehmen. Erst dann hat ein Chinese die Möglichkeit ohne Reisegruppe nach Europa zu kommen. Chinesische Studenten, die in Deutschland studieren müssen daher auch ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnen und eine ausreichend hohe Summe darauf überweisen, um garantieren zu können dass sie für das gesamte Studium finanziell abgesichert sind. Will ein solcher Student oder Gast von dir jedoch auch noch nach England reisen, dann sind erneut verschiedene Formalien zu erledigen, ein Interview im britischen Konsulat ist beispielsweise Pflicht. All dies wäre nicht erforderlich wenn China ein demokratisches Land wäre, von daher ist dein Hinweis auf den Kommunismus durchaus berechtigt.

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Chinesische Adressen sind normalerweise folgendermaßen aufgebaut: Land-Provinz-Stadt-Straße-Hausnummer-Name der Empfängerin-Postleitzahl. Hier als Hilfe die chinesischen Zeichen, die du folglich in der Anschrift wieder finden müsstest: 中国(=China) XX省(=Provinz XX) XX市(=Stadt XX) 路bzw.街bzw.道(heißt alles Straße bzw. Weg oder Allee) XX号(=Hausnummer) XXX收(X=Empfänger) 邮编: XXXXXX (=PLZ). Hier zum üben noch ein Beispiel: 中国江苏省苏州市北京路27号王小云收。邮编:340615 Falls deine Austauschschülerin in einem Stadtstaat wie Shanghai, Peking oder Tianjin wohnt, dann gibt es die Angabe der Provinz 省 nicht, und auch das 收 muss nicht unbedingt hinter den Namen geschrieben werden. Hoffe das hilft dir weiter:-)

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Die meisten jungen Chinesen, die ich kennengelernt habe, sprechen außer ihrer Muttersprache nur eine Fremdsprache. Auf welches Land man sich dabei konzentriert bleibt ihnen anscheinend selbst überlassen, indem sie eine entsprechende Schule dafür auswählen. In Nordchina lernten sie Japanisch, in Shanghai Deutsch, Englisch oder auch Spanisch. Dass ein Chinese mehrere dieser Sprachen spricht, habe ich nicht oft erlebt. Meiner Meinung nach konzentrieren sie sich nur auf eine Fremdsprache, können aber oft chinesische Dialekte sprechen, die man durchaus auch als Fremdsprache einordnen kann. Allerdings lernen Kinder im Grundschulalter jetzt schon Englisch, so dass sich Englisch automatisch zur ersten Fremdsprache entwickeln wird. Welche Fremdsprache dann an zweiter Stelle kommt, ist meinem Eindruck nach nicht festgelegt.

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Im Berufsleben geben sich viele Chinesen einen englischen Vornamen und hängen dann ihren chinesischen Nachnamen an, z.B. Tony Wang oder Michael Zhu. Wer Englisch kann, kann auch mit Buchstaben unterschreiben. Im Privatleben wird aber sicherlich immer mit Zeichen unterschrieben, damit es alle Chinesen lesen können.

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