Ja meinen 2.Hund wollte ich damals am liebsten ins Heim geben, hab ihr somanches mal die Pest an den Hals gewünscht, teilweise hab ich sie wirklich gehasst.Ich wollte NIE einen zweithund haben. Dieses arme Würstchen hatte von Anfang an Pech im Leben. Bei Idioten geboren die nur Welpen kriegen wollten um sie gegen Kohle für Drogen zu verkaufen, mit 12 Wochen dann adoptiert worden, musste aber wieder weg weil die beiden bereits vorhandenen Hunde sie auf Anhieb zerfleischen wollten. Dann zu einem lieben, wundervollen Mann gekommen der leider ein drogenproblem und kein Geld hatte. Folge war dann Knast und die frage: wer nimmt den jetzt den hund? Und da kam ich ins spiel....ok ich pass eine weile auf den hund auf. Kann ja nicht so schlimm sein. ABER es war schlimm. Plötzlich stand ich da mit einem riesenhund, nur 10kg leichter als ich, leinenführigkeit gleich null, niemand hat ihr je was beigebracht, hat öfter Gewalt erlebt und nun, misstrauisch und ängstlich wie sie war, mochte sie auch keine Menschen. Wer uns zu nah kommt wird gebissen. Sogar mich hat sie angeknurrt. Fremde Hunde sind auch doof,an der Leine nur theater,und ein wahnsinniger jagdtrieb dazu...Stress,Stress,Stress. Ich muss ehrlich zugeben, dieser Hund hatte mich überfordert, oft zum weinen und verzweifeln gebracht, sowas kannte ich nicht. Meine erste Hündin damals war die tollste Maus der Welt, hat nie eine Leine gebraucht und alle Menschen und Tiere geliebt. War die ruhe in Person und hat auf jedes Wort gehört. Und dann hat man plötzlich so ein Monster im Haus....
Aber wir haben uns aufgerafft und reingehangen, haben alles gegeben und sind immernoch dabei. Wir haben beide in den letzten Jahren unglaublich viel gelernt und zusammen durchgemacht. Sie hat mir mindestens genauso viel gelernt, wie ich ihr.Das war es alles wert....sie wird niemals der perfekte Hund sein, aber sie ist mittlerweile eine großartige Freundin geworden, die für immer Teil der Familie bleibt. Endlich ist sie angekommen, hat ihr ruhiges für immer zu Hause, und ich denke sie weiß, daß ich sie liebe und niemals wegschicken würde, egal wie anstrengend es manchmal sein kann.
Gerade liegt sie auf ihrem Platz zusammen mit dem Kater, futtert ein schweineohr, und kommt dann zu mir auf die Couch gekrabbelt um sich kuscheleinheiten zu holen. Morgen gehen wir wieder ohne Leine spazieren, denn das klappt nach all der Zeit schon richtig gut. Machen dummytrainig und freuen uns das unser jagdtrieb in eine richtige Richtung gelenkt wird, treffen unsere hundefreunde zum spielen, denn sie weiß jetzt das andere Hunde Spaß machen können und auf dem nach Hause weg gehen wir ganz cool und lässig an den fremden Menschen vorbei, denn es sind ja doch nicht alle Menschen böse.
Und wenn ich heute dran denke das mein großes schwarzes sabbermonster irgendwann mal gehen muss....ach nein, daran will ich gar nicht denken. Möchte sie niemals missen :)