Berufskraftfahrer, Schielen und korrektionsbrille. Inwieweit zulässig?

Moin,

Ich bin in der letzten Zeit nun öfter auf die Anforderungen des Sehvermögens für die Berufskraftfahrer gestoßen. In den Anforderungen heißt es, das binokulare Sehen muss ohne Einschränkungen vorhanden sein.

Wer schielt, hat selbstverständlich mit Problemen zu kämpfen, bzw. Das räumliche sehen ist gerne mal vollständig eingeschränkt. Wer aber durch spezielle Brillen mit korrektionsprismen das räumliche sehen vollständig aufwecken kann, würde doch den Anforderungen wieder gerecht werden.

Ob es möglich ist, hängt vom individuellen Einzelfall ab, das ist mir bewusst, nur möchte ich jetzt mich nicht allzusehr vertiefen darin.

Ich habe jetzt tatsächlich nichts darüber gefunden ob solche Sehhilfe konkret zulässig ist, oder nicht, deswegen ist meine Frage, ob so eine Korrektionsbrille zur Kategorie "kleinere sehfehler, die durch eine Brille ausgeglichen werden können" zählt, oder nur ein chirogischer Eingriff zulässig ist um die natürliche Geradestellung beider Augen zu erreichen, wie oft gelesen.

Das kein extremes Schielen vorliegen sollte, ist eigentlich selbstverständlich, aber kleinere Winkel, die oftmals nur eine Fehlstellung von wenigen Grad beträgt, reicht meiner Meinung nach eine Brille allemal.

Um dies zu klären, frage ich euch, ob es gesetzlich irgendwo verankert ist.

Augen, Brille, Berufskraftfahrer, Gesundheit und Medizin, Schielen, Prismenbrille
Einfachen Test für binokulares sehen bestanden. Hoffnung für Räumliches sehen?

Moin,

Ich habe mich erstmal für die lange Variante entschieden xD

Kurze Vorgeschichte: im Kleinkindalter (irgendwie zwischen den 6 oder 12 Monat) schlich sich bei mir ein stark ausgeprägtes Innenschilen ein. Dies wurde natürlich auch schnellstmöglich vom Augenarzt begleitet und mit Maßnahmen, wie das eine Auge mit einem Pflaster zu bedecken, gegengesteuert. Dies führte vorerst zu keiner Besserung, sodass ich im fünften Lebensjahr operiert wurde und der Schilwinkel möglichst korrigiert wurde. Eine Vollständige Gradestellung war zu diesem Zeitpunkt leider nicht gelungen. Somit ging mein Leben weiter mit einem leichten, aber aussenstehend eher unauffälligem Schilen weiter. Nun bin ich 19 Jahre jung.

Durch den Zustand lebe ich meinen Alltag ohne funktionierendes Binokularsehen, geschweige denn räumliches Sehen. Dies erscheint aber logisch, weil stattdessen Doppelbilder da wären.

Um mein zentrales Blickfeld kümmert hauptsächlich sich mein rechtes Auge, vorbei ich mit dem linken Auge alles andere sehe, was das rechte Auge nicht mehr wahrnimmt. Ohne Anstrengung kann ich den Fokus zeitweise auch auf das rechte Auge verlagern. Den Seheindruck zu Mitteln ist aber im Alltag eher unmöglich, da Doppelbilder sofort unterdrückt werden.

Folgende, aktuelle Werte habe ich auf beide Augen.

R: Dioptrien = -5,75 / mit Sehhilfe ein Visus von 1.0 (oder etwas mehr)

L: Dioptrien = -1,5 / mit Sehhilfe ein Visus von 0,8

Der Visus mit Sehhilfe blieb in all den Jahren aber immer Gleich.

Bis vor kurzem habe ich mir auch nie darüber Gedanken gemacht, da mein Leben völlig normal ist. Den Autoführerschein habe ich ebenfalls seit fast zwei Jahren, ohne besondere Vorkommnisse.

Ich stelle mir die Frage: inwieweit lässt sich das korrigieren, besteht überhaupt die Chance. Auf die Frage meint mein Arzt, ein Versuch den Schilwinkel weiter zu kompensieren, könnte WOHLMÖGLICH die Chance geben, räumliches Sehen in einem gewissen Grad wiederzuerlangen, wenn das Gehirn diese Informationen als solche empfindet. Ebenfalls müsste wahrscheinlich die Schwachsichtigkeit des einen Auges ausgeglichen werden, um das Zusammenspiel zu erleichtern. Es ist aber auch gut wahrscheinlich dass das nichts ändern wird.

Jetzt bleibt die ungeklärte Frage, ist mein Sehnerv denn überhaupt fähig dazu? Die Frage kann natürlich keiner direkt beantworten. Spaßeshalber habe ich mal folgenden Test gemacht für reines Binokularsehen. : https://www.visilab.ch/de/gutes-sehen/sehtest-online/binokularsehen

Ich war erstaunt, als ich ein zusammgeführtes Bild nach testaufbau sehen konnte. Erst war ein bisschen Konzentration nötig, aber es wurde nach der Zeit einfacher. (ohne Brille ist das einfacher)

Ist das ein Hoffnungsschimmer dafür, dass ich nach einer theoretischen Richtigstellung meine ganze Umwelt, wie im test, binokular wahrnehmen könnte und räumliche tiefe wiedererlangen kann?

Und wie wahrscheinlich ist es, dass die Fähigkeit noch tief in mir schlummert, wenn ich die ersten Lebensmonate noch ohne schielen gesehen habe?

Augen, Gesundheit und Medizin, räumliches sehen
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.