Ich halte Muhamad Dahlan für keine ernstzunehmende Zukunftslösung, nicht für Palästina und erst recht nicht für Gaza.
Politisch steht er dem Westen nah, erzählt viel von Demokratie (was ich bei einem Opportunisten nicht authentisch finde) und ist unbestritten ein enger Verbündeter der CIA und der Golfstaaten.
Damit gewinnt man in Palästina keinen Blumentopf, und in der Juli-Umfrage palästinensischer Meinungsforschung nennen ihn auch gerade mal zwei Prozent als Wunschnachfolger von Präsident Abbas.
Aber selbst wenn der Wert deutlich höher wäre - Fatah hasst ihn, wirft ihm Morde, Mordversuche, Spionage und Verrat vor (nicht wirklich unbegründet, wenn du mich fragst), und für Hamas gilt das gleiche.
In Gaza einst verhältnismäßig beliebt, hat sich das dort seit dem Bürgerkrieg ins Gegenteil verkehrt. Hamas und ihre Anhänger haben weder die Härte seiner Truppen noch seinen Mordanschlag auf Ismail Haniyya verziehen.
Eine Wahlkampagne für ihn in Palästina halte ich daher für schlicht unmöglich.
Summa summarum: Person und Programm sind chancenlos in Palästina, und aus meiner Sicht disqualifiziert ihn auch sein Charakter für hohe politische Ämter.
Ich denke (und sage es begeisterungslos), dass man es eher mit Marwan Barghouti wird versuchen müssen. Zumindest sollte Israel seinen Teil tun, das nicht zu verhindern - und ihn begnadigen und nach Ramallah ausweisen.