Was würden Feuerbach und Marx zu dieser imaginären Rede sagen?

Die Kritik von Marx und Feuerbach hat der Schriftsteller W. Hasenclever als Rede Gottes gestaltet. "Ich habe es satt. Seit vielen tausend Jahren sitze ich auf diesem imaginären Thron, auf den mich ein allgemeines, menschliches Plebiszit erhoben hat. Man beschuldigt mich, das Weltall geschaffen zu haben und macht mich für seine Schwächen und Unvollkommenheiten verantwortlich. Der Fall liegt umgekehrt. Die Menschen haben mich erschaffen. Unfähig, sich selbst zu regieren und ohne Illusionen zu leben, haben sie in mir ein höchstes Wesen verkörpert, das ihren Bedürfnissen entspricht . . . Man hat die Notwendigkeit meiner Existenz so oft bewiesen, dass ich fast daran glaube. Ich mache gute Miene zum bösen Spiel. Ich regiere. Ich sitze hier oben, empfange, unterschreibe Akten, lasse mich interviewen und malen. Meine Person dient als Vorwand für die dümmsten Ansprüche der Menschen. Kriege werden in meinem Namen begonnen und Revolutionen gegen mich geführt. Sie machen aus mir, was sie wollen ... Die Throne wackeln. Ich habe keine Lust mehr, eine Rolle zu spielen, die zur komischen Figur geworden ist. Die Monarchie hat abgewirtschaftet. Meine Kollegen auf der Erde packen ihre Koffer. Und da ich schließlich nicht mehr bin als der letzte Repräsentant einer veralteten Staatsform, die sich auf mich als oberste Instanz beruft, will ich mit gutem Beispiel vorangehen. Ich will mich pensionieren lassen."

Religion, Kritik
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