Ich (w/29) habe mich im letzten Monat (September 2019) von meinem Exfreund getrennt. Wir gingen auf die gleiche Schule und begannen im letzten Jahr, als wir beide 16 Jahre alt waren, miteinander auszugehen. Alles lief gut und als wir beide 18 Jahre alt waren, zogen wir sofort zusammen. Seine Eltern waren sehr reich, aber sie waren Workaholics und hatten nie wirklich Zeit für ihn. Wir haben beide eine Ausbildung begonnen und hatten keine finanziellen Sorgen wegen der zusätzlichen Unterstützung seiner Eltern. Wir hatten einen tollen gemeinsamen Freundeskreis, haben aber auch viele Reisen zu zweit unternommen und sind in viele verschiedene Länder gereist. Wir haben auch angefangen, über unsere Zukunftspläne zu sprechen. Wir beide wollten Kinder, am liebsten zwei.
Im Frühjahr 2009 änderte sich jedoch alles. Er hatte einen Streit mit seinem besten Freund wegen eines dummen Dramas. So brach unser Freundeskreis langsam auseinander. Gleichzeitig bekam er einen neuen Kollegen, mit dem er sich oft nach der Arbeit traf. Durch ihn fand er schnell einen neuen Freundeskreis. Sie wirkten anfangs normal und freundlich, erwiesen sich aber nach mehreren Gesprächen als glühende Anhänger von Verschwörungstheorien. Im Laufe der Zeit erwarb mein Freund auch viele Bücher dieser Art. Wir haben uns immer öfter gestritten, da er fast seine ganze Freizeit genutzt hat, um sich mit seinen neuen Freunden zu treffen oder diese Bücher zu lesen. Er hat auch versucht, mich zu bekehren. Ich durfte keine offiziellen Nachrichten mehr lesen, weil "wir werden nur belogen", kein Radio mehr hörten - selbst die Musik war voller geistesgesteuerter Botschaften. Er hat unseren Fernseher auch im Internet verkauft. Stattdessen informierte er sich nur über zweifelhafte Websites über die Neuigkeiten und zwang mich, dasselbe zu tun. Irgendwann durfte ich am Bahnhof nicht einmal ein Fischbrötchen kaufen, weil "es Substanzen in der Nahrung gibt, die das Gehirn manipulieren sollen". Wir ließen unser Essen nur von verschiedenen Kontakten seines Freundeskreises liefern. Im Laufe der Zeit weitete es sich auf Kleidung, Zahnpasta und andere Dinge aus. Wenn ich mich nicht an die "Regeln" hielt - es genügte, die Nachrichten auf einer Anzeigetafel in der Stadt zu lesen -, flippte er völlig aus, als wir nach Hause kamen. Er warf Geschirr und Möbel herum und drohte sich zu trennen. Zu dieser Zeit verabschiedete er sich bereits von der Idee, Kinder zu wollen. "In einer solchen vergifteten Welt, die von wenigen Eliten dominiert wird sollte man keine Kinder bekommen".Nun habe ich mich nach über 10 Jahren endlich von ihm getrennt, aber ich finde nicht zurück ins Leben.. Ehemalige Freunde und Familienmitglieder sind skeptisch und kühl! Was soll ich machen?
