Ich muss etwas ausholen.
Mein Freund hat schon seit Beginn unserer Beziehung WoW (World of Warcraft) gezockt. Wenn er am Zocken war und ich anrief, hat er mir kaum zugehört, seine fest verabredeten Tage konnte er kaum für mich verschieben etc. Ich fühlte mich einfach zurückgeschoben und weniger wichtig.
Ein paar andere Freunde spielten dieses Spiel auch. Also beschloss ich auch anzufangen. Musste ja irgendwas dran sein an dem Spiel. Heute verstehe ich, warum er sich so gegeben hat damals.
Es gibt in dem Spiel (denke mal in anderen Spielen auch) diverse Gruppenaktivitäten, zu denen man sich online verabredet mit anderen Spielern. Hat man sich eine feste Gruppe (Gilde) gesucht, möchte man die Leute auch nicht hängen lassen. Denn was die meisten nicht-Gamer immer mal wieder gerne vergessen ist, dass auch hinter den Spielfiguren echte Menschen stehen, die das gleiche Hobby haben. Vergleichbar mit einem Verein, in dem man Fußball spielt. Wenn man in seinem Fußballclub ein Spiel oder Training hat, kann man ja auch nicht einfach sagen "och, meine Freundin will mich heute für sich haben. Seht heute mal zu, wie ihr klarkommt".
Was ich damit sagen will ist: Ich weiß nicht, inwieweit das Spiel deinen Freund einspannt. Ich habe immer 2 Tage, an denen ich abends spiele. Ansonsten gehört mein Leben meinen Freunden, meinen Hunden und meinem Freund. Vielleicht solltet ihr ähnlich verfahren...Gib ihm einfach ein paar Tage bzw. Abende pro Woche, wo er das machen kann, worauf er Lust hat. Denn in jeder Beziehung brauchen beide Parteien ihren Freiraum für Hobbys und Freunde. Im Gegenzug solltest du aber auch deine Zeit bekommen, die dir "zusteht". Redet miteinander und findet einen Kompromiss. Du solltest Verständnis zeigen, aber auch Verständnis von ihm einfordern (falls nötig). Denn nichts im Leben wird einseitig regelbar sein. Solange man sich jedoch beiderseitig entgegenkommt, kann jedes Problem gelöst werden.
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Liebe Grüße
Rebekka