Wann erzähle ich meinem Kind von seinem leiblichen Vater?

Hallo zusammen,

Ich habe da ein Problem das ich schon echt lange mit mir herumtrage und ich hoffe hier vielleicht auf den einen oder anderen zu treffen der ein ähnliches Problem hat oder hatte:

Mein Sohn ist jetzt 5 Jahre alt und sein leiblicher Vater hat sich bisher erfolgreich vor jeglicher Verantwortung gedrückt. Er hat mich schon in der Schwangerschaft sitzen gelassen und unser Kontakt beschränkt sich ausschließlich auf Formalitäten wie z.B. Unterhaltsangelegenheiten o.ä. Ich war also von Anfang an allein erziehend und er hat absolut kein Interesse an seinem Kind gezeigt, womit ich auch sehr lange überhaupt nicht klar kam. Weder an Geburtstagen oder zu Weihnachten hat er sich gemeldet, faktisch existiert er im Leben meines Sohnes nicht. Schon lange habe ich mit farüber Gedanken gemacht, wann ich meinem Sohn von ihm erzählen werden und vor allem wie ich ihm beibringe warum er nicht bei uns sein will. Ich habe von Anfang an tierischen Schiss vor der Frage nach dem Papa gehabt. Jetzt ist es so, dass ich seit anderthalb Jahren einen neuen Partner habe, der mich und den Kleinen über alles liebt und ein ganz toller Papa für ihn ist. Mein Sohn nennt ihn beim Vornamen, fängt aber jetzt auch an Papa zu sagen. Die beiden sind wirklich ein Herz und eine Seele. Alles könnte so perfekt sein, trotzdem plagt mich das schlechte Gewissen, da das Tabu-Thema bisher erfolgreich unter den Teppich gekehrt wurde. Auf der einen Seite möchte ich die derzeitige Harmonie nicht zerstören, auf der anderen Seite will ich die Beziehung zu meinem Sohn nicht schob so früh durch eine derartige Lüge gefährden. Die ganze Sache ist mittlerweile dermaßen tabuisiert worden, da auch mein Freund sich selbst in der Vaterrolle sieht und wir beide nicht recht wissen, wie und wann wir mit der Sprache rausrücken sollen, dass es da eben noch jemand anderen gibt. Es hat mit fast das Herz gebrochen, als mein Sohn mich vor wenigen Tagen abends im Bett fragte, Zitat: Ich habe mich schon immer gefragt, warum bevor H. Bei uns war, niemand da war der mein Papa sein wollte. Das zeigt mir, dass es den kleinen Mann mehr beschäftigt als ich dachte, und meine Antwort war zwar nicht gelogen, aber auch nicht die Wahrheit: das ist nicht wichtig weil H. Jetzt dein Papa ist und er hat dich unendlich lieb. Mit dieser Antwort hat er sich vorerst zufrieden gegeben, aber wer weiß wie lange... Ich möchte natürlich nichts falsch machen, merke aber wie hilflos ich bin weil ich nicht weiß was richtig ist? Soll ich ihn in dem Glauben lassen, dass sein Papa sein Papa ist, und mit der Wahrheit noch warten bis er alt genug ist um sie zu verstehen, oder von Anfang an klare Verhältnisse schaffen? Oder würde das jetzt alles kaputt machen? Puh jetzt hab ich mit aber echt mal alles von der Seele geschrieben :-) Ich bin dankbar für jeden Hinweis auf den richtigen Weg!!! Beste Grüße, Rapanze

Kinder, Vaterschaft
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.