Ich wurde mein ganzes Leben lang so erzogen, dass Machos etwas schlechtes sind. Machos sind die Idioten, die mit ihren Muskeln und ihrem Geld angeben, aber in Wahrheit sind die Freundlichen die Guten. So habe ich es in meiner Kindheit stets gelernt. Ich bin mit Werken wie "Der kleine Lord", "Der kleine Prinz" aufgewachsen und mit Büchern von Karl May und Erich Kästner, sodass ich natürlich von deren Werten geprägt wurde. "Rennschwein Rudi Rüssel" war auch so eine Serie, mit der ich aufgewachsen bin, wo ganz klar eine anti-machohafte Lebensweise propagiert wurde.
Und wie siehts in Wahrheit aus? Ich, der ich mit diesen Werten aufgewachsen bin, gelte oft als "schwul", "naiv" oder "spießig". Ich, 19, hatte bis heute noch keine Freundin. Die wollen eben in Wahrheit keinen "Süßen" , die wollen Machos.
Die Jungs, die besoffen auf Partys den Mädchen an den Arsch packen, die kriegen die Mädchen ab. Die Jungs, die den Mädchen an die Brüste packen, die kriegen die Mädchen ab. Manchmal hab ich regelrecht das Gefühl, Mädchen wollen sexistisch behandelt werden. Aber ich kann das einfach nicht. Ich bring es nicht übers Herz.
Ein entfernter Bekannter von mir, hat mal ein Mädchen von der Kirmes heimgebracht, ist mit ihr in die Wohnung, hat ihr da die Kleider vom Leib gerissen und sie befummelt, während beide besoffen waren. Seitdem sind die ein Paar. Und ich bin immer so doof und bin anständig.
Ich bin in gewisser Weise immer so, wie der Chauffeur, Baarkeeper oder der Buttler oder wie man es nennen möchte. Ich bin immer anständig und freundlich zu den Mädchen, aber kein Mädchen würde jemals was mit mir anfangen wollen. Sie nennen mich oft den "Priester". Ich glaub, da versteht man ganz gut, was sie von mir halten. Ich bin wie eine Art Dienstleister. Sie kommen dann immer zu mir, wenn sie sich ausheulen wollen, oder wenn sie jemanden zum reden brauchen. Aber zusammen sein mir mir?! Um Himmels Willen...