Sag dass du ein selektiver Esser bist und Probleme mit diversen Konsistenten hast und deine Lehrer sollten dich in Ruhe lassen. Zwingen können sie dich nicht.

...zur Antwort

Hi, ich werde ziemlich ausführlich antworten. Für sensible Leser ist meine Antwort möglicherweise nicht geeignet, ich gehe etwas ins Detail.

Erstmal: Ja, sicher kann es gefährlich enden. Die Gefahr, durch das Schneiden zu sterben, ist übrigens aber sehr gering. Die Pulsader ist nicht nur tief unter der Haut, sondern auch sehr robust. Das durchschneidet man nicht versehentlich. Aber es gibt genug andere Blutgefäße und auch Nerven, die man sehr wohl durchtrennen kann und dadurch dauerhaften Schaden davontragen kann.

Bild zum Beitrag

Hier sieht man den groben Aufbau der menschlichen Haut und dem Gewebe darunter.

  • Verletzungen im Bereich der Epidermis sind eher Ritzer als Schnitte, der durchschnittliche Katzenkratzer hat diese Tiefe und das Ganze heilt normalerweise ziemlich rasch und narbenlos von selber ab. Infektionsrisiko ist sehr gering.
  • Ab der Dermis fangen Schnittwunden an zu klaffen, hier allerdings nur wenige Millimeter. Schnitte in diesem Bereich heilen in der Regel auch komplikationslos von alleine, klafft die Wunde jedoch zu sehr, sollte sie von Medizinern geklebt werden, um eine potentielle Infektion zu vermeiden.
  • Wird die Hypodermis, die Fettschicht, erreicht, wird (sofern medizinische Aufmerksamkeit überhaupt gesucht wird) normalerweise genäht. Charakteristisch für Schnittwunden in diesem Bereich sind die gelben, bohnenartigen Partikel, die klar und deutlich in der Schnittwunde zu sehen sind. Die Fettschicht ist vergleichsweise dick, je tiefer der Schnitt, desto mehr klafft sie Wunde. Es können hier nun bis zu über 2cm BREITE erreicht werden, das Infektionsrisiko ist sehr hoch. In der Hypodermis befinden sich bereits einige Blutgefäße, Venen, Sehnen und Nerven. Die Chance, etwas davon zu beschädigen, ist definitiv vorhanden. Die Narben bleiben jedenfalls für immer und ewig.
  • Auf der Grafik nicht sichtbar ist die Schicht der Faszien, die Fett von Muskel trennen. Charakteristisch hierfür ist die gräulich-schimmernde Färbung. Die Wunde klafft mehrere Zentimeter auseinander und die Wahrscheinlichkeit einer Infektion liegt beinahe bei 100%. Wunden müssen ab diesem Punkt unbedingt behandelt werden, ansonsten riskiert man eine Blutvergiftung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Blutgefäße, Venen, Sehnen oder Nerven getroffen worden sind. Die Wunde kann je nach Größe die Mobilität ein Leben lang beeinträchtigen.
  • Wird sich bis zum Muskel oder gar Knochen (ja, solche Selbstverletzungen gibt es) geschnitten, geschieht dies meist mit suizidaler Absicht, denn hierbei wird dem Körper selbstverständlich massiver Schaden zugefügt, der Blutverlust durch das Durchtrennen von etlichen Venen und Arterien kann zum Tod führen, Mobilität wird definitiv beeinträchtigt, Blutvergiftung ist extrem wahrscheinkich und sollte man überleben, riskiert man eine Lähmung des betroffenen Körperteils.

Kritisch ist ein relativer Begriff. Medizinische Aufmerksamkeit ist bei stark klaffenden Wunden zu empfehlen. Wird sich ins Fett geschnitten, sollte die Wunde genäht werden, um ein Infektionsrisiko zu vermeiden und die Wundheilung zu beschleunigen. Alles ab den Faszien muss unbedingt behandelt werden.

Gefährlich ist beim Schneiden der Blutverlust. Sehr häufig leiden Personen, die selbstverletzendes Verhalten zeigen, an Anämie (=Blutarmut). Aber auch der dauerhafte Schaden von Nerven wird in Kauf genommen. Die Stelle ist und bleibt dann einfach taub, wenn die Nerven starken Schaden genommen haben.

Zu Selbstverletzung zählt aber selbstverständlich nicht nur das Schneiden, sondern jede andere Form der absichtlichen Schädigung seines eigenen Körpers. Brandwunden oder Kälteverbrennungen (Jugendliche erzeugen diese immer wieder mit Deodorant und verursachen damit Verbrennungen zweiten Grades mit Bildung von riesiger Brandblasen) können genauso gefährlich sein.

Bei Fragen kannst du mich gerne anschreiben.

Schönen Abend noch

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.