Kommt ein bisschen spät aber:
Die Begründung des US-amerikanischen Arztes lautete damals: Wenn die Haare in der Nase herausgezupft würden, könnten Bakterien, die an den Haarfollikeln sitzen, in die Blutbahn gelangen und Infektionen hervorrufen. Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder ein Hirnabszess, also eine eitrige Entzündung, wären die Folge. Das könne sogar tödlich enden. Müssen sich nun alle, die noch zupfen, wirklich Sorgen machen?
Nasenhaare zupfen – ja oder nein?Die schockierende Einschätzung hat zwar weite Kreise gezogen, aber nichts mit der Realität zu tun, erklärt Dr. Bernhard Junge-Hülsing auf Nachfrage von WELT kmpkt. Er arbeitet seit 22 Jahren als niedergelassener HNO-Arzt in Starnberg und ist Landesvorsitzender für Bayern beim Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Er hat also schon viele Nasen untersucht und sicher auch Patienten betreut, die wenig zimperlich mit ihren Nasenhaaren umgehen. In Lebensgefahr schwebte ihm zufolge aber keiner.