Introns und andere nicht-codierende Bereiche der DNA haben mehrere wichtige Funktionen, auch wenn sie keine Proteine codieren.
Regulation der Genexpression
Sog. Enhancer oder Silencer sind nicht-codierende DNA-Sequenzen und können die Transkriptionsrate von Genen beeinflussen, indem sie als Bindungsstellen für sog. Transkriptionsfaktoren dienen. Die sorgen dafür, dass ein oder mehrere Gene mehr oder weniger häufig abgelesen werden.
Promotoren und regulatorische Elemente sind bestimmte nicht-codierende Abschnitte und steuern, wann und wie stark ein direkt benachbartes Gen abgelesen wird.
Alternatives Spleißen
Introns ermöglichen alternatives Spleißen, wodurch aus einer einzigen Gensequenz mehrere verschiedene Proteine entstehen können. Das ermöglicht viele Genprodukte aus nur einem Gen. EIn bekanntes Beispiel sind die Gene, die für die Antikörper (IgD) codieren.
Schutz vor Mutationen
Introns und andere nicht-codierende Bereiche wirken oft als Puffer gegen schädliche Mutationen, indem sie verhindern, dass Mutationen direkt in protein-codierenden Regionen auftreten. Ähnlich einem Schwarm als Schutz für das Individuum.
Evolutionäre Bedeutung
Nicht-codierende DNA enthält oft konservierte Sequenzen, die wichtige evolutionäre Funktionen haben. Einige dieser Bereiche sind essenziell für die Zellregulation und Entwicklung. Sie bieten Platz für genetische Innovationen, z. B. durch das Einfügen neuer regulatorischer Elemente oder das Entstehen neuer Gene.
Rolle in der Chromosomenstruktur und -stabilität
Telomere (die Enden der Chromosomen) bestehen aus nicht-codierender DNA und schützen die Chromosomen vor Funktionsverlust da bei jeder Zellteilung in normalen etwas DNA am Chromosomenende verloren geht.
Zentromere (wichtige Strukturen für die Zellteilung) bestehen ebenfalls aus nicht-codierender DNA.
Transposons und andere mobile Elemente
Ein großer Teil der nicht-codierenden DNA stammt von springenden Genen (Transposons), die zur genetischen Diversität beitragen und manchmal neue regulatorische Funktionen übernehmen können.