Kurzgeschichte Bewertung?

Hallo ! Habe eine Kurzgeschichte verfasst & möchte gerne eure Meinung zu dieser hören ! Danke ;)

Ich hätte ihn eigentlich gerne zu Hause gelassen, doch ich wusste ich kam nicht daran vorbei, ihn mitzunehmen. Er gehörte zu mir und ich konnte ihn nicht zurücklassen. Als ich auf dem Weg in die Stadt war, bemerkte ich wie so oft, dass mich die Leute wegen ihm ansahen. Aber mittlerweile hatte ich mich schon daran gewöhnt und achtete nicht mehr so besonders darauf, wie am Anfang. Ja, das Leben mit ihm war wirklich nicht immer leicht, aber wie gesagt, ohne ihn würde es auch nicht gehen. Häufig kam es auch vor, dass ich wegen ihm Mitleid von den Leuten bekam. Sie sagten mir dann immer, wie furchtbar sie es fänden, dass ich ihn immer bei mir haben müsse und sie fragten bei jeder Gelegenheit, ob sie mir mit ihm helfen sollten. Ob sie mir dadurch sympathischer waren als diejenigen, die einfach nur starrten, wusste ich nicht so genau. Ich denke schon. Zugegeben, am Anfang war ich selbst verzweifelt, als ich hörte, dass ich ihn von nun an immer bei mir haben musste. Nicht nur verzweifelt, sondern eigentlich am Boden zerstört. Ich dachte, es sei ein schlechter Scherz und fragte mich, wie ich damit klar kommen sollte, denn ich konnte mir ein Leben mit ihm zusammen einfach nicht vorstellen. Aber nach einiger Zeit stellte ich fest, dass er gar nicht so übel war. Zumindest nicht so schrecklich, wie ich am Anfang erwartetet hatte. Klar, er bereitete mir oft Probleme und ich merkte jeden Tag mehr, dass er viele Dinge nicht zuließ, die ich früher ohne ihn oft getan hatte. Aber zum Glück gab es auch viele Menschen, die einfach akzeptierten, dass er zu mir gehörte und dass es uns beide nur im Doppelpack gab. Zum Beispiel meine Frau Cassie. Als ich im Supermarkt war und noch die restlichen Dinge fürs Abendessen besorgte, dachte ich an sie, was mir sofort ein warmes Gefühl gab. Sie hatte sich nie an ihm gestört und ihr war es immer egal gewesen, dass er zu mir gehörte und ständig dabei war. Als ich nach Hause kam, begrüßte sie uns herzlich, ich half ihr beim Kochen und wir aßen zu Abend. Sie lachte viel, das hatte ich schon immer an ihr geliebt. Egal was passierte, sie fand meistens einen Grund zu lachen. Damit hatte sie mich schon oft angesteckt, als es mir besonders schlecht ging. Als wir später auf dem Sofa lagen, plauderten wir ein wenig über den Tag und was wir morgen machen wollten und schließlich fragte sie mich, ob ich ins Bett wolle. Sie half mir aus dem Rollstuhl und legte mich liebevoll hin. Dann gab sie mir einen Kuss, schaltete das Licht aus und legte sich selbst dazu. Als ich im Dunklen noch eine Weile dalag und den Rollstuhl anschaute, dachte ich daran, dass ich ihn morgen sicher auch gerne wieder zu Hause lassen wollen würde, doch ich würde nicht daran vorbeikommen ihn mitzunehmen. Er gehörte zu mir und ich konnte ihn nicht zurücklassen.

Deutsch, Geschichte, Schreiben
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