Jean Paul Sarte. Text erklärung?
Das moderne Denken hat einen beachtlichen Fortschritt gemacht, indem es das Existierende auf die Reihe der Er- scheinungen, die es manifestieren, reduzierte. Man wollte damit eine gewisse Zahl von Dualismen überwinden, die die Philosophie in Verlegenheit gebracht hatten, und sie durch den Monismus des Phänomens ersetzen. Ist das ge- lungen?
Gewiß hat man sich an erster Stelle des Dualismus entle- digt, der im Existierenden das Innere dem Äußeren entge- gensetzt. Es gibt kein Äußeres des Existierenden mehr, wenn man darunter eine Oberflächenhaut versteht, die den Blicken die wahre Natur des Gegenstands verhüllte. Und diese wahre Natur existiert ihrerseits nicht, wenn sie die geheime Realität des Dinges sein soll, die man ahnen oder vermuten, aber nie erreichen kann, weil sie dem be- trachteten Gegenstand «innerlich» ist. Die Erscheinun- gen, die das Existierende manifestieren, sind weder inner- lich noch äußerlich: sie sind einander alle gleichwertig, sie verweisen alle auf andere Erscheinungen, und keine von ihnen ist privilegiert. Die Kraft zum Beispiel ist nicht ein metaphysischer conatus unbekannter Art, der sich hinter seinen Wirkungen (Beschleunigungen, Umleitungen usw.) versteckte: sie ist die Gesamtheit dieser Wirkungen. Ebenso hat der elektrische Strom keine geheime Kehrseite er ist nichts als die Gesamtheit der physikalisch-che- mischen Wirkungen (Elektrolysen, Glühen eines Kohle- fadens, Bewegung der Galvanometernadel usw.), die ihn manifestieren. 

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Warum ist der Erotikjob mit so vielen Verurteilungen verbunden?

Ich habe oft beobachtet, dass Menschen Frauen, die mit ihrem Körper Geld verdienen – also in Erotikjobs tätig sind – als wertlos betrachten. Es scheint, als ob ihnen der Wert als Menschen abgesprochen wird, die genauso respektiert und gemocht werden sollten wie jeder andere. Aber warum?

Warum wird ein Beruf, der ihren Lebensunterhalt sichert, mit moralischen Urteilen belegt? Warum glauben manche, dass der Job eines Menschen automatisch etwas über dessen Charakter oder Menschlichkeit aussagt?

Ist es fair, Frauen in solchen Berufen pauschal abzuurteilen, ohne ihre Beweggründe oder persönlichen Hintergründe zu kennen? Wieso fällt es vielen so schwer, die Entscheidungen anderer einfach zu akzeptieren, vor allem wenn diese Entscheidungen keinen Einfluss auf ihr eigenes Leben haben?

Warum gibt es in unserer Gesellschaft Berufe, die stärker stigmatisiert werden als andere? Und was sagt das über uns aus? Ist das nicht ein Zeichen dafür, dass wir in veralteten moralischen Vorstellungen feststecken?

Was bedeutet überhaupt "Wert" für euch? Wer entscheidet, was einen Menschen wertvoll macht? Warum verknüpfen wir "Wert" mit gesellschaftlichen Normen und nicht mit individuellen Eigenschaften wie Empathie, Freundlichkeit oder Integrität?

Vielleicht sollten wir uns fragen, ob diese Verurteilungen nicht mehr über diejenigen aussagen, die urteilen, als über die Frauen, die in Erotikjobs arbeiten. Warum fühlen sich manche so sehr dazu berufen, das Leben anderer zu kritisieren, anstatt sich auf ihr eigenes zu konzentrieren?

Interessanterweise gibt es eine Doppelmoral: Männer, die viele sexuelle Partnerinnen haben, werden oft bewundert und als "erfolgreich" oder "männlich" angesehen. Frauen hingegen, die dasselbe tun, werden stigmatisiert und abgewertet. Warum wird diese Ungleichheit akzeptiert? Warum ist es für die Gesellschaft "gut", wenn ein Mann viele sogenannte "Bodycounts" hat, aber "schlecht" für eine Frau? Beide sind Menschen, und beide sollten doch gleichwertig behandelt werden meiner Meinung nach.

Diese Doppelmoral wirft größere Fragen auf: Wird Männern in unserer Gesellschaft mehr Wert zugesprochen als Frauen? Und wenn ja, warum? Liegt es an veralteten patriarchalen Strukturen, die Frauen auf ihr Aussehen und ihre Sexualität reduzieren, während Männer über ihre Taten und Leistungen definiert werden?

Aber was ist mit Männern? Haben auch sie gesellschaftliche Erwartungen, mit denen sie zu kämpfen haben? Zum Beispiel der Druck, ein "echter Mann" zu sein. Was bedeutet das überhaupt? Männer werden oft dazu gedrängt, stark, emotionslos und dominant zu sein – die sogenannten "Alpha-Männer". Ist das nicht auch eine Form von Unterdrückung, nur anders verpackt?

Vielleicht sollte die Diskussion nicht nur darum gehen, wie Frauen behandelt werden, sondern auch darum, welche Rollenbilder Männer und Frauen in der Gesellschaft erfüllen müssen. Warum können wir Menschen nicht einfach als Individuen sehen, anstatt sie ständig in Schubladen zu stecken?

Ich persönlich bin gegen dieses Schubladendenken. Der Wert eines Menschen sollte von seiner individuellen Persönlichkeit abhängen – von seinen Taten, seinen Werten und seiner Fähigkeit, mit anderen respektvoll umzugehen – und nicht von seinem Beruf, Besitz oder Aussehen. Natürlich neigen wir dazu, Menschen in Schubladen zu stecken, weil es uns das Überleben erleichtert und uns hilft, schnell Entscheidungen zu treffen. Doch eins macht uns Menschen besonders aus: die Fähigkeit, unsere Gedanken und unser Verhalten zu reflektieren. Genau das sollten wir nutzen, um uns weiterzuentwickeln – als Individuen und als Gesellschaft.

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