Hallo,
Ich habe seit einer Weile einen guten Freund und wir schreiben sehr viel. Wir verstehen uns sehr gut, nur gibt es einen Punkt an den wir immer wieder anstoßen. Ich neige sehr oft dazu, angepisst zu werden wenn er nicht das schreibt/ tut was ich mir erwarte. Mir braucht keiner sagen dass das falsch ist, das weiß ich. Wir haben viel darüber gesprochen und ich habe mir selber einen text geschrieben, was ich tun soll, wenn ich mal wieder in so einer Situation sein sollte. Ich verstehe nicht, wieso ich in diesen Phasen so eine hässliche Seite meines Charakters aufzeigt. Ich frage ihn beispielsweise ob er weibliche Freunde hat und als er mit ja antwortete, war ich beleidigt und schrieb ihm nicht mehr. Er ist ein super vorsichtiger und herzensguter Mensch, daher sagt er auch nichts aber ich weiß dass ihn das verletzt. Ich mache mir das auch immer vor Augen, wie gut er mich behandelt, dass er keineswegs selbstverständlich und weiteres ist. Doch wenn es mal wieder soweit ist, dass er nicht antwortet wie ich es gerne hätte, oder mir spät antwortet, taucht diese Seite von mir auf, nennen wir sie Leyla. Sie schafft es in diesen Momenten, mich unter Kontrolle zu haben, sie lässt mich den Drang haben, ihm fiese Dinge zu schreiben sodass er sich schlecht fühlt ohne selber ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Oder wie ich ihn ,,manipulieren“ könnte und ja, man sollte mir dafür mal eins auswischen, aber ich fühle nichts und somit kein schlechtes Gewissen. Aber das Gefühl, einen Menschen schlecht zu behandeln der einen wie Gold behandelt, ist quälend genug. Ich arbeite sehr daran, mich in diesen Phasen zusammenzureißen und es funktioniert auch mit ganz viel Anstrengung aber es ist sehr schwer und ich werde oft rückfällig.
Es sind diese zwei Extremen. Einmal, dass ich ihm auf der einen Seite viel Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung schenke, welche von Herzen kommen, gebe, wir uns gur verstehen, und zweites mal dass ich diese andere Seite aufzeige.
Ich muss dazu sagen, dass ich relativ klammere und viel von ihm erwarte, obwohl ich weiß dass er nicht dazu da ist meine Bedürfnisse zu befriedigen. Da ich seit unserem Umzug außer meinen Klassenfreundinnen niemanden wirklich habe, bin ich sehr alleine. Ich nehme vielleicht auch an dass die Überbleibsel von den schlechten Ereignissen die mir vor ein paar Jahren passiert sind, noch in mir beruhen ohne dass ich es weiß. Zwar habe ich viel über meine Probleme geredet doch so wirklich glücklich wurde ich nie. Und ich dachte in letzter Zeit wird es nach Jahren besser und ich werde etwas heiterer, doch ich verwechsel dies oft mit kalt werden. Ich dachte der Schmerz ist weg weil ich glücklich bin doch ich merke dass ich eigentlich kalt geworden bin. Das Kalt-Sein aktiviert mein Bewusstsein automatisch öfters nach besonders schlimmen Phasen, so alle 4 Monate circa.
Falls ihr vorhabt, mich doof darzustellen oder mir Dinge zu unterstellen und hilflose Kommentare abzugeben, lasst es am besten direkt sein ;)
Danke im Vorraus