Also, meine Frage ist ob ich das Zeug zum Autor hab. Hier hätte ich einen Leseausschnitt:
Schwarz ist dein Gefieder
Schwarz, wie die Nacht.
Versteckst dich in ihr,
lässt dich nicht seh´n.
Doch du bist da, mein Freund,
das ist mir klar.
Und kommt der Tag,
so fliegst du von dannen.
So frei wie du bist,
so frei wär ich auch.
Es dämmerte. Neugierig beobachtete ein einsamer Rabe wie die letzten Sonnenstrahlen langsam am Horizont verschwanden, bis auch der letzte Funken Licht erlosch, als hätte es ihn nie gegeben. Nur wenn man genau hinsah, bemerkte man wie sich die ersten Sterne langsam am tiefblauen Himmelszelt abzeichneten. Wie weiße Kreidesprenkel spiegelten sie sich in den pechschwarzen Knopfaugen des Gefiederten wieder. Es herrschte eine idyllische Stille, welche nur ab und an von dem fernen Ruf eines Spottspechts unterbrochen wurde. Er sang eine Melodie, die auch den kleinsten Keim übriggebliebener Hoffnung sprießen ließ, die den Mut, der beinahe verloren schien, wieder zu jenen führte die ihn bedürften, und denen ein Gefühl der Freiheit gab, die danach verlangten. Unbekannt blieb, wer dem Vogel dieses Lied vorgab. Wie lange der Knopfäugige dort auf seinem Ast verweilte, konnte er selbst nicht genau sagen. Doch sicher war, dass er es bis tief in die Nacht hinein tat. Aber mit der Nacht kam auch die Kälte. Ein kleiner, Trostspendender Anblick war der Mond, der sich nun in seiner vollen Pracht zu erkennen geben ließ. „Na mein Freund“, ertönte es plötzlich. Unruhig ließ der Rabe seinen Blick umherschweifen. Schnell entdeckte er einen jungen Mann, der ebenso wie er auf einem dicken Ast saß. Verträumt sah er in das Weite. Weiterhin schaute der Rabe ihn seelenruhig an, ließ sich nichts anmerken. Wer war der Jüngling bloß? Noch nie hatte sich ein Mensch hierher verirrt. Abgesehen von ihr. „Bist wohl auch ganz allein, was?“, kam es erneut von dem Mann. Fragend legte der Unglücksvogel den Kopf schief. Hatte der Jüngling da mit ihm geredet, oder doch nur ein Selbstgespräch geführt? Der Mann lachte leise. „Jetzt unterhalte ich mich sogar schon mit einem Raben.“ Mit diesen Worten holte er eine Taschenuhr hervor, und ließ sie ihre Melodie spielen. So vertraut, und beruhigend klangen die sauberen Töne die die Uhr von sich gab. Nun wusste der einsame Vogel über wessen Lied der Specht gespottet hatte.