Zivilisation macht mich manchmal depressiv?

Ich wollte fragen, ob es irgendwem vielleicht auch so ähnlich geht. Versteht mich nicht falsch, ich bin suuuuper dankbar dafür, dass wir so warm, bequem und versorgt leben. Hier in Deutschland haben wir fließendes sauberes Wasser, gesetzliche Krankenversicherungen, medizinische Versorgung, eine große Auswahl an Klamotten, Autos, Essen und viele Bequemlichkeiten.

Aber manchmal macht mich der Lebensstil ein wenig traurig. Wir sehnen uns oft nach Bequemlichkeit, weil wir ohne diese einfach überfordert wären in einer Welt, wo alles schneller, höher, besser laufen muss. Klar wollen wir schnelle Autos, Spülmaschinen, Waschmaschinen oder sogar Saugroboter, weil wir einfach sonst Zeit verlieren oder zu erschöpft sind nach unserem 9-5 Job einige Tätigkeiten selber zu verrichten. Viele verbringen so viel Zeit mit irgendwelchen Jobs in einem Büro und ich fühle mich traurig, dass wir so abhängig von Technologie geworden sind und wir immer unkonzentrierter/unachtsamer werden und uns viel weniger bewegen. Ich sehne mich manchmal nach einem entschleunigten und einfachem Leben, in dem ich z.B mir ohne schlechtes Gewissen die Zeit nehmen kann, das Geschirr per Hand in Ruhe abzuwaschen oder mir meine Kleidung selber stricken/nähen könnte ohne den Gedanken zu haben, das ich Zeit verschwendet habe, weil man ja viel billiger massenproduzierte Ware kaufen kann. Klar ist das alles verherrlicht dargestellt, aber manchmal wünsche ich mir solche Aspekte einfach in mein Leben, da ich überfordert bin mit der Präzision, Schnelligkeit, Pünktlichkeit, Effizienz und Planung hier in Deutschland.

Geht‘s jemandem auch so?

Leben, Arbeit, Menschen, Deutschland, Gedanken, Gesellschaft
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.