Das hat mit Deinem Umfeld zu tun. In der Schule lernen wir doch von Anfang an, Hochdeutsch zu sprechen und zu schreiben. Aber zuhause oder im Freundeskreis verfallen wir dann wieder in unseren Dialekt. Das geht mir auch so. Ich habe Verwandte, die in der Nähe von Köln leben. Die sprechen reinstes Hochdeutsch (sind keine "echten" Kölner, nur "Zugereiste"). Aber sobald sie ein paar Tage im Saarland zu Besuch sind, reden die auch wieder saarländischen Dialekt. Als Kind wird man eben darauf "geprägt",und das vergißt man nie.
Hochdeutsch zu schreiben ist doch "normal". Aber wenn man mal versucht, so zu schreiben, "wie einem der Schnabel gewachsen ist", wirds sehr schwer.
Mein Großvater bspw. schrieb gerne Geschichten und Gedichte über seine saarländische Heimat, über seine Familie oder seinen Beruf (Bergmann) - viele davon in Mundart. Diese Gedichte hat meine Mutter alle aufgehoben. Einige davon waren schon 80 Jahre alt, und das Papier entsprechend vergilbt. Um diese Erinnerungsstücke zu retten, bevor sie zerfallen würden, habe ich sie mit der Schreibmaschine abtippen müssen. Weil ich die altdeutsche Schrift meines Großvaters aber nur schwer entziffern konnte, las mir meine Mutter vor. Dabei gab es viele Diskussionen darüber, wie denn ein Begriif in Mundart (korrekt) geschrieben wird, oder was das Wort bedeutet. Das ist garnicht so einfach.
Ich habe irgendwann mal von einem (US-amerikanischen) Schaupieler oder Sänger gelesen, der in Bayern aufgewachsen ist (oder lange dort gelebt hat). Leider ist mir der Name entfallen. Der kann kein Hochdeutsch sprechen (oder nur mit US-Akzent), aber perfektes Bayerisch.