Bei den Leuten, die ich kenne, die die Schule abgebrochen haben, lag das entweder daran, dass sie eine ziemlich üble Kindheit hatten mit Eltern, die sich nicht für sie interessiert haben, sie vielleicht sogar physisch oder psychisch missbraucht haben usw und wenn man in der Kindheit solche Probleme hat, legt man eben oft keinen großen Wert auf einen Schulabschluss. So war das zumindest bei meinem Vater und auch bei ein paar Bekannten.
Bei anderen habe ich mitbekommen, dass sie wegen Mobbing oder psychischen Problemen abgebrochen haben oder weil sie den Leistungsdruck nicht ausgehalten haben.
Ich habe selbst das Gymnasium gegen Ende abgebrochen. Ich bin jetzt aber nicht ohne Abschluss, sondern habe die Fachhochschulreife. Ich habe abgebrochen, weil ich die Schule nicht besonders mochte und mir gegen Ende klar wurde, dass wenn ich jetzt abbreche, ich ein gutes Fachabitur haben werde, aber wenn ich weiter mache, mein Abitur vom Schnitt her viel schlechter sein wird und da ich eh schon genau wusste, dass ich an einer Fachhochschule studieren möchte, brauchte ich das Abitur nicht dringend. Außerdem hatte ich ehrlich gesagt einfach keine Lust mehr. Habe dann ein FSJ gemacht, welches ich niemals gemacht hätte, wenn ich mein Abitur fertig gemacht hätte und dann hätte ich vermutlich niemals rausgefunden, dass ich das unbedingt beruflich machen möchte. Daher bin ich sehr froh über die Entscheidung.
Was man tun könnte, damit weniger die Schule abbrechen? Die Schüler dafür bezahlen, dass sie zum Unterricht kommen. Gegen Mobbing vorgehen. Weniger Leistungsdruck. Mehr Unterstützung für Kinder mit psychischen Problemen und schwierigem Elternhaus. Das veraltete Schulsystem überdenken. An Schulen mehr pädagogische Arbeit leisten. Individueller auf Schüler eingehen. Mehr Partizipation.