Was kann traumatisieren?

Ich zeige sehr viele Symptome, die auf ein Trauma hinweisen. Angefangen von maladativem Tagträumen seit jüngstes Kindesalter an bis jetzt in das Erwachsenenalter. Viele Erinnerungen an meine Kindheit lösen noch immer Schockgefühle aus (die erlebten Situationen sind jedoch Dinge, die Andere locker wegstecken). Ich habe sehr viele Backflashes von veralteten soziale Situationen, die ich als demütigend empfand.

Ich neige zu Selbstverletzung wenn ich an diese Situationen denke.

"Diese Situationen" von früher sind eigentlich sehr kleinliche Sachen aus Grundschulzeit bis Gymnasiumzeit . Wie z.B Unverständnis von anderen Kindern, wenn ich ein unbeliebtes Kind gerne hatte, oder wenn die anderen Kinder philosophische Gedankengänge von mir nicht verstanden haben. Die Ablehnung die ich dabei erlebt hatte, war nur verbal in kurzen Sätzen (nach dem Motto: sei leise; es interessiert keinen, hör auf so Zeug zu reden) oder kleinen Hänseleien unter "Freunden".

(Retrospektiv stufe ich die Beziehung zu meiner Kindheitsfreundesgruppe jetzt als ungesund ein. Damals dachte ich nichz viel darüber nach. Aber Gefühle lösten die Situationen dennoch aus.)

Auch Szenarien wie wenn ein Kind ein anderes geschubst hat und ich (als Kind) nicht eingriff, gehören zu diesen Situationen. Ich habe in der Grundschule immer bei Schlägerein streitschlichtend eingegriffen und wurde gerne mal dafür ausgelacht. Ich verstand nicht, warum andere Kinder Hänseln undso Zeug nicht als böse betrachteten. Gemobbt wurde ich nie. Ich hatte immer Freunde.

Die Ablehnung durch Desinteresse und Unverständnis und die Scham jagen mich noch 15 Jahre später heim und prägen mich. Ich habe eine ganze Sammlung an solchen Erinnerungen, die getriggert werden, Backflashes auslösen und unter denen ich leide.

Mein Verhalten fand natürlich auch positive Rückmeldungen von Erwachsenen oder von Kindern, die durch Hänselein litten. Sie bedankten sich zum Beispiel für meinen Einsatz. Aber die negativen Emotionen überwiegen in meinem Herzen. Ich fühle mich schon immer so, dass jedes Einschreiten lachhaft ist und ich in meinen Interessen abgelehnt werde.

Erst spät lernte ich, die Situationen zu reflektieren, aber ich muss mir erst wieder beibringen, bei ungerechten Situation öffentlich einzuschreiten. Die Erinnerungen sind ein großes Hindernis

Können solche Alltagsdinge traumatisierend wirken? Eine laute Stimme in mir meint, dass meine Frage lächerlich ist, da meine erlebten Situationen ja nicht unnormal sind. Villeicht bin ich einfach sensibel. Andrerseits spielen die Situationen auch eine große Rolle in meiner Therapie (Angststörung und Depression)

Wie seht ihr das? Habt ihr auch so Alltagsdinge, die euch verfolgen? Und wo würde bei euch der Begriff Trauma anfangen?

Therapie, Kindheit, Trauma, trigger, Kindheitserinnerungen
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