Das Thema Tolle ist aktuell.
Das Wort Gott vermeidet Tolle zwar, bei ihm ist alles Energie, aber ohne gedanklichen Inhalt.
Herr Tolle benutzt das Sein, wie ein Pflaster, dass er auf alles draufkleben will, selbst dann, wenn man einen abgetrennten Arm hat.
Herr Tolle glaubt, dass er, wegen seines spirituellen Erlebnisses, welches er vor Jahrzehnten gehabt hat, genug gelernt hat.
Es gibt für mich eine große Liebe und das ist die Liebe zum Leben. Aus dem Leben geht alles hervor. Und das Leben will verstanden sein. Wenn man etwas einfach nur benutzt oder konsumiert, dann kann man auch viel Mist bauen. Da aber jede Religion ihre eigenen Konzepte hat, werden Gefühle und Gedanken und das Leben darüber erklärbar gemacht. Ottonomralverbraucher weiß ja meist nicht, was in den Lehren enthalten ist, die Herr Tolle teilweise studiert hat. So gibt es Lehren, die meinen, alles körperliche habe ein ausufernder Verstand geschaffen (Hinduismus / teilweise der Buddhismus). Das ist auch Herrn Tolles Vorstellung. Dann gibt es welche, die den Körper mit der Kundalini unsterblich machen wollen. Dazu zählt der Taoismus. Diesen will Herr Tolle, nach einmal lesen, verstanden haben. Einige Inhalte dieser Lehre stehen aber im krassen Gegensatz zu seiner eigenen Vorstellung. Die Kundalini kennt Herr Tolle zum Beispiel nicht. Wie vieles andere, ist ihm das nicht wichtig. Diese scheint aber eine reale Größe im großen Ganzen zu sein, wenn man den doch recht anschaulichen Erfahrungsberichten glauben schenken kann . . . Erfahrungsberichte außerhalb von Religionen und Traditionen sind hier aussagekräftiger, denke ich. Und dann gibt es wenige Lehren, die die Kundalini kennen und die das Erschaffen von Materie kennen wollen, halt wenn man etwas braucht. Ursache für alles Leid soll hier ein Bewusstseinsfall gewesen sein. Wir, und nicht Gott, sollen laut dieser Theorie, das Gefressen und Gefressen werden in die Welt gebracht haben, inklusive dem Umstand, über andere leben zu müssen. Alleine dieser Umstand bewirkt eine unendliche Ausbeutung, weil wir selbst nicht mehr aus der geistigen Quelle leben können, so diese Theorie.
Man kann sich vielleicht selbst ein Bild von solchen Lehren machen, wenn man vielleicht an die entsprechenden Texte herankommen kann. Liebe ist damit ein dehnbarer Begriff. Wie man dann von seiner Basis aus, auf das Leben schaut, so erklärt man dann das, was man sieht.
Herr Tolle spricht nie vom Leben, nie von Bedürfnissen, die ein Kind hat. Er spricht nie davon, dass sich ein Kind das Leben ansehen will, dass es sich dies zu eigen machen will, um es dann freudvoll benutzen zu können. Und damit ist seine Lehre für mich einfach nur eine Theorie von mehreren, die in einer Seifenblase funktioniert, solange man nicht hinter die Kulissen schauen will.
Herr Tolle setzt das Sein steril über alles andere, spricht nur von einem schwatzenden Verstand und von Gefühlen, die man einfach nur annehmen soll und alles ist für ihn gut.
Ich halte ihn eher für einen einseitigen Fachmenschen, an dem das sonstige Leben vorbeizieht, mit dem er so wenig wie möglich zu tun haben will.
Die Automatismen, die er in den negativen Gefühlen sehen will, benutzt er selbst auch, denn er hat nur eine Antwort/Formel auf alles Leid der Welt. Ich kenne auch eine Person, die die gleiche Erleuchtung wie Herr Tolle erlebt hat, durch die ständig Konzentration auf die Energie hinter den Formen. Derjenige sieht das aber trotzdem anders als Herr Tolle. Und für voll erleuchtet hält er sich auch nicht. Das ist für mich stimmiger. Und sicher gibt es noch einiges zu erforschen in diesem Bereich.
Und ich frage mich, wieso jemand, der mit 29 nicht mehr mit seinem Denken zurechtgekommen ist und der lebensmüde gewesen ist, wie der anderen ernsthaft weiterhelfen will. Das gelingt ihm zwar mit seiner einseitigen Formel durchaus. Ich habe meine Gedanken nie als störend empfunden, so wie er, sondern als Freunde, die die Inhalte des Lebens darstellen. Schlimm finde ich, wie er stellenweise vom Verstand und vom eigenen Ich spricht. Und neben den ganzen Fans, gibt es auch diejenigen, denen er auch geschadet hat. Was sie sagen, das ist auch nicht von der Hand zu weisen.