Hallo Lliane

Du schreibst, dass Du echt verzweifelt bist und klingst auch so für mich. Deshalb möchte ich mich mit Deiner Frage beschäftigen. Was ich Dir sage, wird Dir aber vielleicht nicht gefallen. Hinter dem Wunsch, Sängerin oder Schauspielerin zu werden, sagen wir also berühmt zu werden, mag ein tiefes und wichtiges, aber übersteigertes Bedürfnis stecken. Das Bedürfnis nach Anerkennung, Liebe, Aufmerksamkeit. Ich meine damit nach sehr sehr sehr viel Liebe und sehr sehr sehr viel Anerkennung. Das Bedürfnis ist grundsätzlich natürlich, aber es darf eben nicht sooo groß werden, dass man dann sich fixiert auf einen ganz bestimmten Wunsch und ganz verzweifelt ist, wenn oder weil es nicht geht.

Egal welchen Beruf Du ausüben wirst, könnte Dir das sagen wir mal zum Verhängnis werden, denn im Joballtag ist niemand wirklich dafür zuständig, dass Du oder jemand genug Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommt. Es gilt einfach nur konzentriert und gut seinen Job zu machen, das kann hart sein, sehr sehr hart, wenn so wichtige Bedürfnisse unerfüllt dabei bleiben oder gar mit Füssen getreten werden. Was ich Dir rate, ist darauf zu schauen und vielleicht psychologisch Dich begleiten zu lassen, damit Dein Leben gelingt, denn wenn wir sehr fixiert sind, dann spielt uns das Streiche und wir verlieren viel mehr als nur unsere Träume und Wünsch, wir fangen gar nicht erst an zu leben, weil wir die Gegenwart verpassen. So fixiert kann man sein.

Wenn Du wirklich Schauspielerin werden willst, weil Du so gerne berühmt werden willst, dann mache es. Dann plane Deine Karriere, finanziere Deine Schauspielschule, geh arbeiten, mach kleine Jobs, beiss Dich durch, sei ein Indianer, der keinen Schmerz kennt, viele und vielleicht alle haben so angefangen. Lern tanzen und singen - weil oder wenn singen dazu gehört. Erkundige Dich nach guten Schulen und der Karriere der Absolventen, such Dir Vorbilder und frage, wie die es geschafft haben. Such Dir vielleicht einen Job beim Fernsehen und trage erst mal Kabel, bis Du auffällst, auch ein Weg, aber irgendwann wirst Du etwas können müssen und auch das musst Du vorbereiten. Es ist ein harter Weg, den Du konsequent wirst gehen müssen und viele Rückschläge wegstecken wirst müssen, ohne deshalb aufgeben zu dürfen. Vielleicht hilft Dir das Glück etwas nach, die richtige Entscheidung oder Begegnung zum richtigen Moment.

Wenn Du diesen Weg wirklich gehen willst, tu es, ohne wenn und aber, bleib dran! Allein das wird Deine tiefere Motivation auf die Probe stellen, Du wirst ja sehen, ob Du durch hältst und was es Dir wert ist. In dem Fall ist es aber nicht gut, wenn Du schon vorher ahnst, wie Du schreibst, dass Du es nicht schaffst. Damit Du es schaffst, sollte aus meiner Sicht eines für Dich ganz klar werden. Du willst etwas können wollen und dafür kämpfen wollen, weil Du es so sehr willst. Dann kann es sogar klappen. Aber wenn dahinter das Bedürfnis nach viel Liebe und noch mehr Anerkennung steckt, dann steckst Du vielleicht zu sehr in dieser Bedürftigkeit fest, um es schaffen zu können. Was ich Dir rate ist, das zu klären oder eben es einfach auszuprobieren mit der Traumkarriere.

Im übrigen glaube ich, dass es viele schöne Berufe gibt, bei denen man nicht im Büro sitzen muss und ganz was Langweiliges machen muss. Ich habe nicht den Eindruck, dass das das moderne Berufsleben langweilig ist. Es wäre schön, wenn es manchmal so wäre! Also gib auch die Hoffnung nicht auf, dass Du unglücklich werden musst, nur weil Du keine Schauspielerin werden kannst... Öffne Dich ein bischen, mach Dich weit und offen, dann wirst Du viele andere interessante und spannende Berufe entdecken, mit denen Du auch viel viel Anerkennung einheimsen kannst. Hier denke ich ans Handwerk, also weniger an akademische Berufe. Es ist in jedem Beruf ganz schön, stolz auf sich sein zu können, weil man etwas kann und weil das Anerkennung findet. Nicht nur als Schauspielerin und Sängerin. Die sieht man einfach nur mehr und die anderen viel zu wenig. Also auch hier rate ich Dir: schau Dich um! Viel Glück dabei wünscht Dir LaToulousaine

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Wie reagier ich wenn meine Authorität in Frage gestellt wird?

Hallo Leute Hab da mal ein Anliegen dass mir auf dem Magen liegt. Ich fass es so kurz und knapp wie möglich zusammen. Ich arbeite in einem Callcenter mit diversen verschiedenen Abteilungen und bin die Stellvertretung unseres Teamleiters in einem Projekt mit 15 Mitarbeitern am Standort. Da unser Teamleiter zurzeit ein neues Projekt in der Firma aufbaut hat er momentan wenig Zeit für uns und die ganze Verantwortung liegt bei mir. Kurz zu meiner Person: Weiblich, 25-jährig, verheiratet, keine Kinder (was vielleicht mein grösstes Problem ist, dass ich noch kein Kind erziehen musste haha"

Jedenfalls arbeiten in meinem Team junge Leute zwischen 22 und 35 jährig, hauptsächlich Männer oder in dem Alter besser gesagt Jungs:D

DIe Zusammenarbeit hat immer sehr gut funktioniert bis jetzt wo ich die Verantwortung über das Team habe. Ich selbst habe keinerlei Erfahrungen in Sachen Autorität und muss mir glaub ich aneignen strener zu sein. Ich liebe meine Leute und hab ein kollegiales Verhältnis zu ihnen doch wenns drum geht, dass Anweisungen zur Arbeitsdisziplin von mir befolgt werden müssen, tanzen sie mir auf der Nase rum bis ich Stress von oben bekomme. In meiner Mittagspause oder Abwesenheit artet es aus, es wird laut und inakzeptabel undiszipliniert.

Wie setz ich mich durch ohne zum grossen Chef rennen zu müssen und als "Petze" da zu stehen? Wie krieg ich das Team dazu, meine Entscheidungen und Anweisungen zu akzeptieren und zu befolgen? SInd doch alles erwachsene Leute sollte man meinen. Hat jemand Erfahrungen oder Tipps?

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Von der Kollegin zur Chefin zu werden, ist ganz schwierig. Du bist nicht die erste, die das bewältigen muss. Deshalb gibt es auch Bücher zum Thema, in denen Du vielleicht Tips findet, die Dir helfen können. Ob Du nun eine geborene und talentierte Führungskraft bist oder nicht, scheint mir persönlich ziemlich egal: Du kannst an Deinen Aufgaben wachsen. Und Deine Frage hier zeigt, dass Du das willst. Also gilt es Führen lernen, Sich Wandeln, Motivieren lernen und auf die inneren Konflikte Antworten finden, genau so wie Du es jetzt angehst. Diese Worte mögen Dir schon mal Halt geben: ich war selber nie Führungskraft, habe aber an meinen Vorgesetzten genug gelitten. Ich wäre einem Vorgesetzten immer dankbar, wenn er den Mut hat, mich zu fragen. Also aus seiner Rolle tritt und mich als Menschen ernst nimmt, für den er in seiner Rolle verantwortlich ist. Er zeigt mir damit ja auch, dass es ihm wichtig ist, dass es auch menschlich für alle gut läuft. Wie erleben Sie diese Situation? Warum ist es, wie es ist? Welchen Chef hättet ihr gern? Sozusagen Deine Leute mal fragen. Tja und dann erklären, dass Du in Deiner Rolle auch nicht darum herumkommst, dafür zu sorgen, dass die Arbeit läuft. Auch hier die Zwänge erklären, in denen Du in Deiner Rolle steckst. Und dann motivieren, dass ihr alle als Team dasteht, dass es EUERES ist, GEMEINSAM. Für Teamgefühl sorgen. Motivieren eben. Und auch hier wieder fragen - die Leute in ihrer beruflichen Kompetenz ernst nehmen - wie und was passieren muss, damit die Arbeit besser läuft. Zuhören also wieder, fragen. Sozusagen Marktforschung machen, gerade am Anfang. Dir einen Überblick über alles und alle verschaffen, eine Entscheidungsgrundlage sozusagen für Deine Entscheidungen als Vorgesetzte, denn das ist Deine Rolle vor allem. Je mehr Du weißt, desto besser kannst Du entscheiden. Je mehr Du Deine Leute ernst nimmst und einbindest, umso mehr ziehen sie mit Dir mit. So wirst Du dann eine respektierte UND erfolgreiche Führungskraft. Dann musst Du auch nicht um Deine Autorität kämpfen, dann wird sie auch nicht erst in Frage gestellt. Und wenn doch? Gelassen, besonnen und stabil bleiben. Nicht verletzt fühlen oder schlimmer noch verletzt handeln. Dann verlierst Du das, was jeder Vorgesetzte auf ganz natürliche hat, weil er ist, was er ist: ganz natürliche Autorität. Natürliche, keine künstliche Autorität. Die hast Du nämlich, ich wollte Dir hier einen Weg aufzuzeigen, wie Du sie nutzen kannst. Viel Erfolg dabei und eine glückliche Hand wünsche ich Dir. Viele Grüße schickt Dir LaToulousaine

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Ich habe Angst davor, beruflich eine falsche Entscheidung zu treffen...

Hallo, ich durchlebe momentan eine persönliche Krise: Ich hasse meinen Beruf und bin tot unglücklich darin. Das Paradoxe ist, dass ich sehr gut in den Beruf verdiene, die Arbeit aber an sich überhaupt nicht mit meinen Stärke und Fähigkeiten zu tun hat (es ist ein sehr technisch lastiger Beruf, ich selbst sehe meine Stärken auf dem sozialen Bereich). Ich kann mich nicht mehr weder mit dem unternehmen noch mit der Tätigkeit identifizieren. Ich habe vor 2 Jahren diese Tätigkeit angetreten, musste aber schnell merken, dass es nicht dass ist, was ich will. Zu diesem Dilema kommt meine nicht vorhandene Gesundheit hinzu, d.h. dass ich in den letzte Jahren von anfänglich einer "kleinen" Krankheit immer mehr in eine chronische gefallen bin. Ich selbst führe meine schlechte Gesundheit auf den beruflichen Streß zurück. Nach einem Gespräch mit einem Therapeuten bin ich zu dem Entschluss gekommen, mich beruflich zu verändern. Als ich dies in meinem Bekannten/Verwandtenkreis bekannt gegeben habe, hielte mich alle für verrückt ("Du verdienst doch gut, du wirst nirgends wo anders so verdienen, "du hast eine sichere Arbeitsstelle" "Warum machst du das? Du siehst nur alles schwarz!"). Was soll ich denn jetzt tun? Ich mache meinen Job nicht gerne, ich weiß dass ich einen guten Arbeitgeber habe, ABER: ICH WILL DIESE ARBEIT NICHT MEHR MACHEN! Hat jemand von euch das auch schon mal erlebt und einen Neuanfang gewagt?? Was meint ihr? Soll ich bei meinem jetztigen Job bleiben, wegen der Vorteile? Bitte um Hilfe. Danke!

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Hallo Candellight123

Du willst diese Arbeit nicht mehr machen, schreibst Du. Niemand zwingt Dich dazu: fang also etwas Neues an! Aber bereite das gut vor: Informiere Dich, mach ein Praktikum. Soziale Berufe sind nicht ohne, so langweilig auch der technische Beruf für Dich sein mag. Die fordern Dir menschlich viel ab, in einem sozialen Beruf kannst Du Dich zum Beispiel weniger gut abgrenzen als wie in einem technischen Beruf.

Ich habe mal gehört, dass viele sehr idealistisch an soziale Berufe herangehen und dann menschlich ausbrennen. Wie kannst Du das verhindern zum Beispiel? Im übrigen fürchte ich, dass man von jedem Beruf irgendwann genug hat.... Und einfach nur Lust hat, seinem Leben eine neue Wendung zu geben. Aber damit will ich Dir nicht zureden zu Deinem aktuellen Beruf: Hast Du denn da keine Entwicklungsperspektiven, über die Du Dein soziales Interesse und Anliegen stärker einbringen kannst? Es ist doch toll, wenn einer beide Seite in sich trägt.

Setz Dich so gut Du kannst mit Deinem neuen Berufsfeld auseinander, damit der Wechsel klappt. So wie bei vielen anderen auch und besser als bei wieder anderen.

ToiToiToi und viel Glück LaToulousaine

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