Seit Jahrzehnten beobachte ich die jeweils mit viel Trara vorgestellten Prognosen der Wirtschaftsweisen, die mit ihrem Stab und ihrer ausgewiesenen Kenntnis eine Prognose darüber abgeben, wie sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten oder bis hin zu einem Jahr entwickeln wird.
Nach meiner Beobachtung liegen die Wirtschaftsweisen mit ihren Prognosen quasi immer falsch, und zwar falsch in einem Maße, dass ihre Prognosen nicht besser sind, als das, was der durchschnittlich interessierte Bürger auch - über die Zukunft - sagen würde.
Wenn man die simple Aussage macht "das nächste Wirtschaftsjahr wird genauso wie das aktuelle", dann liegt man im Rahmen einer gängigen Fehlerquote nicht falscher, als das, was die Wirtschaftsweisen jeweils prophezeien. Die Extrapolation einer aktuellen Stimmungslage auf ein ganzes Jahr - so, wie es die Wirtschaftsweisen machen, erzeugt quasi immer dermaßen falsche Prognosen, dass diese Prognosen dann während der Zeit deutlich angepasst werden müssen, und zwar so deutlich, dass die Prognose einfach nur als falsch angesehen werden kann.
An Erklärungen, warum ihre Prognose falsch war, ermangelt es den Wirtschaftsweisen nie, denn diese Erklärungen sind nunmal irrelevant.
Sollte die Politik also überhaupt so ein Gremium wie die Wirtschaftsweisen haben? Wäre es nicht ehrlicher, einfach nur auf statistische Kennzahlen zu achten?